Statue der Gottesmutter
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Macht euer Herz stark! (15.12.2019)

Der Advent ist gekennzeichnet durch Bilder, die einerseits zur Umkehr aufrufen, andererseits legt uns die Heilige Schrift auch sehr trost- und hoffnungsvolle Bilder vor. Wer im Vertrauen auf Christus lebt, der geht tatsächlich einer hoffnungsvollen Zeit entgegen, einer Zeit, in der es keine Tränen mehr geben wird. Mühsal und Schmerzen gehören dann der Vergangenheit an.

Auch Jesaja findet herrliche Worte für die kommende Welt, für das Reich Gottes, das ja schon angebrochen ist: „Die Wüste und das trockene Land sollen sich freuen, die Steppe soll jubeln und blühen. Sie soll prächtig blühen wie eine Lilie, jubeln soll sie, jubeln und jauchzen. Die Herrlichkeit des Libanon wird ihr geschenkt, die Pracht des Karmel und der Ebene Scharon. Man wird die Herrlichkeit des Herrn sehen, die Pracht unseres Gottes.“

Seit vielen Jahrhunderten warten die Menschen auf das Offenbarwerden dieser Verheißung. In Christus hat sie sich schon erfüllt, aber wir können die kommende Herrlichkeit noch nicht sehen. Jakobus mahnt zur Geduld: „Haltet geduldig aus bis zur Ankunft des Herrn! Auch der Bauer wartet auf die kostbare Frucht der Erde, er wartet geduldig, bis im Herbst und im Frühjahr der Regen fällt. Ebenso geduldig sollt auch ihr sein.“

Geduld, das ist meistens keine große Stärke von uns. Gerade in einer Zeit, in der man sich oftmals per Knopfdruck viele Wünsche sofort erfüllen kann, sind wir es nicht mehr gewohnt, uns in der Geduld zu üben. Alles muss gleich gehen – und schnell gehen. Das Leben ist heute durchdrungen von Hast und Unruhe, sodass wir an den kleinen, häufig verborgenen Zeichen der Liebe und Nähe Gottes vorbeihasten. Mutlos ist das Christentum in unseren Breiten geworden. Die Gefahr, sich in Missmut und Resignation zu ergehen ist groß. Jakobus erinnert daran, dass wir die Zeit des Wartens nicht sinnlos vertun dürfen. Er befiehlt gleichsam: „Macht euer Herz stark, denn die Ankunft des Herrn steht nahe bevor. Klagt nicht übereinander, Brüder, damit ihr nicht gerichtet werdet. Seht, der Richter steht schon vor der Tür. Brüder, im Leiden und in der Geduld nehmt euch die Propheten zum Vorbild, die im Namen des Herrn gesprochen haben.“

Ein starkes, gottergebenes Herz, das brauchen wir. Es ist der Heilige Geist, der uns dazu antreibt. Er kann uns zeigen, wie wir wieder erstarken. Es ist das Gebet, das die Liebe in uns wachsen und reifen lässt. Es ist die Liebe die uns anzieht und antreibt, um Christus entgegenzugehen. Machen wir unsere Herzen stark in der Liebe unseres Herrn!