Statue der Gottesmutter
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Maria, unser Weg zu Christus (08.12.2019)

„O Maria, immer rein, immer makellos, die alte Schlange hatte nie ein Anrecht auf Dich; Du hast mit Deinem Fuße zertreten die Macht der Hölle.“ Diese Worte entstammen den Tagzeiten zu Ehren der Unbefleckten Empfängnis der allerseligsten Jungfrau. Die Weihe an Jesus durch Maria ist ein Weg der zur Heiligkeit führt, vorausgesetzt, man übergibt sich vollkommen der reinsten Jungfrau Maria.

Die Weihe an die Gottesmutter ist für diesen Weg zur Vollkommenheit eine Voraussetzung, um sicher und schnell zu Jesus zu gelangen. Ludwig Maria Grignion, der Verfasser des Goldenen Buches, schrieb: „Die wahre Andacht zu Maria ist weiterhin ein leichter, kurzer, vollkommener und sicherer Weg, um zur Vereinigung mit Gott zu gelangen, worin die Vollkommenheit des Christen besteht.“ Erklärend fügte er hinzu: „Jesus Christus selbst hat diesen Weg gebahnt, als er zu uns kam, und auf ihm gibt es kein Hindernis, das uns den Zugang zu ihm versperren oder uns aufhalten könnte. Man kann gewiss auch auf anderen Wegen zur Vereinigung mit Gott gelangen. Aber auf ihnen werden viel mehr Kreuze stehen, weit schwerere Opfer verlangt werden und viel größere Schwierigkeiten zu überwinden sein. Auf diesen Wegen muss man über schroffe Felsen, spitzige Dornen durch entsetzliche Wüsten und finstere Nächte wandeln, schwere Kämpfe und schreckliche Todesängste bestehen. Auf dem Wege Mariä wandelt man angenehmer und ruhiger. Man muss gewiss auch dort noch schwere Kämpfe durchmachen und große Schwierigkeiten überwinden. Aber diese gute Mutter und Herrin hält sich stets in nächster Nähe ihrer treuen Diener auf, um sie in ihren Finsternissen zu erleuchten, in ihren Zweifeln aufzuklären, in ihren Beängstigungen zu stärken und in ihren Kämpfen und Schwierigkeiten aufrecht zu erhalten, sodass dieser jungfräuliche Weg im Vergleich zu den anderen, in Wahrheit ein Weg von Rosen und Honig ist…. In kurzer Zeit macht man durch die demütige Unterwerfung unter die Leitung Mariä größere Fortschritte, als sonst in vielen Jahren, in denen man seinem eigenen Willen folgte und auf sein persönliches Können vertraute. Denn ein Maria gehorsamer und ergebener Mensch wird Siegeshymnen über alle seine Feinde singen.“

Viele Christen weihen sich jährlich am 08. Dezember, dem Hochfest der ohne Makel der Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria, dieser wunderbaren Mutter, die Gott so rein erschaffen hat. Grignion ermutigt jene, die sich den Händen und dem Herzen der Gottesmutter übergeben haben: „Seid deshalb überzeugt, je mehr ihr in euren Gebeten, Betrachtungen, Handlungen und Leiden auf Maria schaut, mag es auch nicht mit bestimmter und wahrnehmbarer Absicht, so doch mit einem allgemeinen und unmerklichen Blick geschehen, desto vollkommener werdet ihr Jesus Christus finden, der immer mit Maria groß, mächtig, wirksam und unbegreiflich ist und zwar mehr als im Himmel oder irgend einem Geschöpf des Universums. Weit entfernt also, dass die allerseligste Jungfrau Maria, ganz versenkt in Gott, den unendlichen Vollkommenen, ein Hindernis ist, um zur Vereinigung mit Gott zu gelangen, gab es bis jetzt niemals ein Geschöpf und wird es auch niemals ein solches geben, das uns kräftiger dabei unterstützen könnte als Maria. Sie wird uns am ehesten dazu verhelfen können durch die Gnaden, die sie uns zu diesem Zwecke mitteilt. Denn wie ein Heiliger sagt, wird niemand von dem Gedanken an Gott erfüllt als nur durch sie: Nemo cogitatione Dei repletur nisi per te. Sie wird sich unser auch immer mit der größten Sorgfalt annehmen, um uns vor Arglist und Täuschung des bösen Geistes zu schützen. Dort, wo Maria ist, kann der Teufel nicht weilen. Daher ist es ein unfehlbares Kennzeichen, dass man vom guten Geist geführt wird, wenn man eine große Andacht zu dieser guten Mutter hat, oft an sie denkt und oft von ihr spricht.“

Grignion von Montfort beschreibt wie Maria unsere guten Werke reinigt und verdelt, wenn wir uns ganz ihrer mütterlichen Liebe überlassen: „Weil man bei dieser vollkommenen Andacht alle seine guten Werke dem Heilande durch die Hände seiner heiligsten Mutter schenkt, so reinigt diese sie von allem Staub der Eigenliebe und der kleinsten Anhänglichkeit an die Geschöpfe, welche sich unbemerkt selbst in unsere besten Handlungen einschleicht. Sobald sie in ihren heiligen und fleißigen Händen sind, die nie leer oder müßig sind, und alles reinigen, was sie berühren, so nimmt sie von dem Geschenk, das man ihr macht, alles hinweg, was daran minderwertig oder unvollkommen ist. Sie verschönert sie auch, indem sie sie mit ihren Verdiensten und Tugenden schmückt…. Maria übergibt die guten Werke ihres Dieners vollständig ihrem Sohne Jesus Christus, ohne auch nur das geringste von allem, was man ihr opfert, für sich zu behalten. Sie gibt alles getreu an Jesus weiter. Wenn man ihr etwas schenkt, schenkt man es damit selbstredend auch Jesus; wenn man sie lobt, wenn man sie verherrlicht, lobt und verherrlicht sie sogleich ihren göttlichen Sohn. … Maria erwirkt, dass Jesus Christus die guten Werke ihres Dieners bereitwillig annimmt, so gering und ärmlich sie auch als Geschenk für ihn, den Heiligsten der Heiligen, den König der Könige sein mögen. ... Er schaut alsdann nicht so sehr auf die Sache, die ihm dargeboten wird, als auf seine gute Mutter, welche sie ihm darreicht. Er achtet nicht so sehr darauf, woher das Geschenk kommt, als auf diejenige, durch welche es angeboten wird.“

Wer sich Maria ganz hingeben möchte, um mit ihrer Hilfe schnell und sicher zu Jesus zu gelangen, darf mit dem heiligen Johannes Damascenus sprechen: „Wenn ich auf Dich vertraue, o Gottesmutter, werde ich gerettet sein; wenn Du mich schützest, werde ich nichts zu fürchten haben; mit Deiner Hilfe werde ich meine Feinde bekämpfen und in die Flucht schlagen: denn die Andacht zu Dir ist eine Waffe des Heils, die Gott denen verleiht, die er retten will.“

Diese Andacht zu Maria hört nach der Weihe nicht auf. Immer wieder müssen wir sie pflegen und vertiefen. Deshalb ist es gut, die Weihe an die Gottesmutter jährlich zu erneuern, damit wir auf diesem Weg nicht stehen bleiben oder gar Rückschritte unternehmen. Es heißt unermüdlich an der Hand Mariens voranzuschreiten. Wer ganz Maria gehören will, kann am 08. Dezember während der Heiligen Messe in der Vorauer Kapelle die Weihe an Jesus durch Maria öffentlich ablegen oder erneuern. Als Vorbereitung dazu wird das Gebet entsprechend der „33 Schritte“ oder einer Novene zur Unbefleckten Empfängnis empfohlen.