Statue der Gottesmutter
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Marienmonat Mai (01.05.2013)

Im Wonnemonat Mai zeigt sich die Natur in ihrem schönsten Kleid. Alles grünt und blüht, ist voller Leben, Kraft und Schönheit. Die ganze Welt scheint sich in einen wunderbaren Garten, in ein kleines Paradies auf Erden zu verwandeln. Und mittendrin in dieser Blütenpracht ist Maria, die uns in Jesus das wahre Leben gebracht hat, als schönste Blume des himmlischen Paradieses.

„Ich bin eine Blume auf den Wiesen des Scharon, eine Lilie der Täler.“

So spricht die Braut im Hohenlied (Hld 2,1) und wir dürfen dieses Wort auf Maria, die Unbefleckten Empfängnis, anwenden, deren Zeichen die weiße Lilie ist. „Ein verschlossener Garten ist meine Schwester Braut, ein verschlossener Garten, ein versiegelter Quell.“, ist die Antwort des Heiligen Geistes, des göttlichen Bräutigams der Gottesmutter. (Hld 4,12)

„Gott der Heilige Geist will sich in ihr und durch sie seine Auserwählten bilden.“, schreibt der heilige Ludwig Maria Grignion von Montfort und lässt den Heiligen Geist zu Maria sprechen: „In meinen Auserwählten sollst du Wurzeln schlagen; du, meine geliebte Braut, sollst die Wurzeln all deiner Tugenden schlagen in meinen Erwählten, damit sie wachsen von Tugend zu Tugend und von Gnade zu Gnade. Ich habe ein solches Gefallen an dir gefunden, als du auf Erden lebtest und die erhabensten Tugenden übtest, dass ich dich weiter auf Erden finden möchte, ohne dass du aufhörst, im Himmel zu sein. Darum lebe weiter in meinen Auserwählten, damit ich mit Wohlgefallen in ihnen die Wurzeln deines unüberwindlichen Glaubens, deiner tiefen Demut, deiner allseitigen Abtötung, deines erhabenen Gebetes, deiner glühenden Gottesliebe, deiner festen Hoffnung und all deiner Tugenden erblicke. Du bist ja immer noch meine Braut, treu, rein und fruchtbar wie eh und je. Dein Glaube soll mir Gläubige schenken, deine Reinheit Jungfrauen, deine Fruchtbarkeit Auserwählte und Gottestempel.“

Grignion ist überzeugt, dass es darauf ankommt, „Maria in Wahrheit zu finden, um jede Gnade überreich zu finden. Gott ist unumschränkter Herr und könnte darum auch unmittelbar das geben, was er gewöhnlich nur durch Maria gibt. Aber nach dem Plan der göttlichen Weisheit schenkt er sich den Menschen in der jetzigen Ordnung der Gnade durch Maria.“ Darum sollen wir uns nicht fürchten, Maria in unser Herz zu nehmen, meint der heilige Ludwig Maria, denn wenn „der Heilige Geist Maria in einer Seele findet, dann eilt er hin, geht ganz in diese Seele ein und teilt sich ihr in seiner Fülle mit.“ Der heilige Maximilian Maria Kolbe bittet aus diesem Grund: „Liebt die Unbefleckte und wendet euch in allen Schwierigkeiten an sie. Sie wird euch erhören und euch helfen." Wie Grignion weiß auch Kolbe um die Bedeutung der Weihe an Jesus durch Maria, denn er betonte:

„Je vollständiger man Maria gehört, um so vollständiger gehört man Jesus.“

Der Marienmonat Mai lädt uns dazu ein, über die reinste Blume des Himmels nachzudenken und ihre Vorzüge zu betrachten. Maria, die Braut des Heiligen Geistes, hat sich Gott in vollkommenster Weise hingegeben. Sie ist wie eine Blume, die ihren Blütenkelch für Gott ganz weit geöffnet hat, damit er sie mit dem Feuer des Heiligen Geistes entflammen kann. Es ist gut, die Heiligen nachzuahmen, aber in Maria finden wir das vollkommenste Geschöpf Gottes, das die Sünde nie gekannt hat. Echte Marienfrömmigkeit besteht darin, dem Wesen der Gottesmutter gleich zu werden, ihre Tugenden zu üben, ihre lilienhafte Reinheit nachzuahmen. „Der Geliebte ist mein und ich bin sein; er weidet in den Lilien.“, sagt die Braut. (Hld. 2,16) Der Bräutigam aller Seelen weidet in den Lilien, darum müssen wir uns mühen, ganz Maria zu gehören, damit sie uns zu reinen Lilien des himmlischen Paradieses heranbilden kann. Maximilian Kolbe versicherte: „Wer sich der Immaculata ganz hingegeben hat, der hat die Heiligkeit schon erreicht.