Statue der Gottesmutter
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Marienmonat Mai (01.05.2014)

„Jeder hat seine besondere Gabe von Gott erhalten. Die Kirche ist ein bunter Garten mit unzähligen Blumen. Jede ist wertvoll.“, betont der heilige Franz von Sales. Maria ist die schönste aller Blumen. Sie ist die reine Lilie, schön, duftend und makellos. Zugleich wird sie auch als edle Rose ohne Dornen verehrt und als „wunderschön Prächtige“ in einem Marienlied besungen. Von ihr spricht auch das Hohelied, wenn es dort heißt: „Schön bist du, meine Freundin, ja, du bist schön. Hinter dem Schleier deine Augen wie Tauben. … Alles an dir ist schön, meine Freundin; kein Makel haftet dir an.“ (Hld 4,1.7) „Einzig ist meine Taube, die Makellose, die einzige ihrer Mutter, … Wer ist, die da erscheint wie das Morgenrot, wie der Mond so schön, strahlend rein wie die Sonne, prächtig wie Himmelsbilder?“ (Hld 4,9-10)

Ja, wer ist sie? Sie ist die Auserwählte, die zu aller Zeit Gott ganz und ungeteilt gehörte. Sie ist jene, die uns Gottes Sohn gebar und damit der Welt das Heil schenkte.

Maria ist mit jeder Faser ihres Seins Mensch wie wir, und doch so hoch erhoben über alle. Königin über Engel und Menschen ist sie und als solche tritt sie uns vertrauenserweckend entgegen. Die schönste Blüte des ewigen Paradieses dürfen wir im blühenden Mai besonders verehren: „Selig preisen werden mich alle Geschlechter!“, prophezeite die Jungfrau Maria einst.

Die Maiandachten geben Raum dazu. Der Wonnemonat Mai ist sprechend für Maria, der ersten Blüte des Himmels: Sie ist unsere Wonne, da sie uns den Erlöser gebracht hat und unsere Mutter und Königin geworden ist. Fragend wendet sich der staunende Psalmist an Gott: „Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst, des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als Gott, hast ihn mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt. Du hast ihn als Herrscher eingesetzt über das Werk deiner Hände, hast ihm alles zu Füßen gelegt.“(Ps 8,5-7)

Wenn schon wir, die wir arm und sündig sind, nur wenig geringer sind als Gott, um wieviel mehr trifft das für Maria zu, die in ihrer unverbrüchlichen Gottesliebe stets rein und heilig war und blieb? „Was kann es edleres geben als die Mutter Gottes, was herrlicheres als sie, die vom Abglanz des Vaters auserwählt wurde?“, fragt der heilige Ambrosius.

Dennoch weist der deutsche Theologe Dr. Carl Feckes darauf hin, dass Marienverehrung nie den Anschein erhalten darf, „als wolle sie bei Maria stehen bleiben. So lieb uns Maria auch immer sein mag - sie ist und bleibt doch immer als Magd des Herrn der Durchgangspunkt zu Christus.“ Sie ist „derjenige Mensch, der wie kein anderer ihren Sohn kennt, sie ist berufen, Mutter der Menschen zu sein.“ (Therese von Lisieux)

Durch ihre Mutterschaft ist sie geradezu prädestiniert, uns zu Christus zu führen, sie, die auch den Ehrentitel „Pforte des Himmels“ trägt. Zu ihr dürfen wir deshalb jederzeit mit unseren kleinen und großen Bitten kommen, weil wir darauf vertrauen dürfen, dass eher „Himmel und Erde vergehen, als dass Maria demjenigen ihre Hilfe versagt, der sie um Hilfe bittet und auf sie sein Vertrauen setzt.“ (Bonavetura)

„Hast du Zeit zu einer Bitte, so hab auch Zeit zum Danken.“, appelliert der heilige Bischof Ambrosius an unser Gewissen. Nützen wir den Marienmonat Mai, um Maria für ihr mütterliches Wirken und Sorgen gebührenden Dank darzubringen.