Statue der Gottesmutter
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Misericordia – 25. Abend der Barmherzigkeit (06.07.2012)

Zum fünfundzwanzigsten Mal haben wir heute zum Gebetsabend „Misericordia“ geladen, um die Barmherzigkeit Gottes besonders zu preisen und zu feiern. Die Feststimmung wurde durch die hochsommerlichen Temperaturen und den von schwungvoller Musik begleiteten Lobpreis noch zusätzlich unterstrichen.

„Jesus will für uns ganz König sein. Er will uns seine Liebe und Barmherzigkeit zeigen in seiner Größe und Herrlichkeit, damit wir weitergehen können, gestärkt in seiner Kraft und Gegenwart.“, verkündete Kaplan Guido Martirani zu Beginn der Heiligen Messe. Mit der Einladung zur Beichte, in der wir die Barmherzigkeit Gottes in besonderer Weise erfahren dürfen, gab er zu verstehen, dass die Beichte für uns Katholiken keine lästige Pflicht sei, sondern dass wir  im Sakrament der Buße reich beschenkt werden. „In der Beichte wird uns alle Sünde genommen. Gott ruft uns, denn er hat Sehnsucht nach uns“, legte Kaplan Martirani den Gläubigen in der Predigt nochmals ans Herz.

Wir freuen uns, dass die Beichte in unserem Haus von unzähligen Gläubigen so rege in Anspruch genommen wird und danken zugleich unseren Beichtpriester für ihre Ausdauer bei der Spendung des Bußsakramentes, wenn sie beim Abend der Barmherzigkeit oder bei anderen Veranstaltungen stundenlang in diesem Dienst der Versöhnung wirken.

Predigt vom Abend der Barmherzigkeit Kaplan Guido Martirani

Was führt uns hier einmal im Monat her? Warum kommen wir zum Abend der Barmherzigkeit? Weil Jesus selbst uns ruft und sieht und weiß, dass wir sein Blut brauchen, um gesund zu bleiben oder um wieder gesund zu werden an Leib und Seele. Jesus sagt: „Die Kranken brauchen den Arzt!“ In diesem Spital, hier in dieser Kapelle, ist Jesus Christus der Arzt, der die Wunden unserer Seele heilt. Wir sind bedürftig nach dem einen großen Gut, das wir in Jesus finden. Dieser beste Arzt will uns heute heilen – heute und nicht morgen! Deshalb können wir jetzt unsere Wunden Jesus hinlegen. Er wird uns heute tief heilen im Innersten. Wir werden heute rausgehen und gefüllt sein, geheilt sein. Er will seine Größe in der Liebe offenbaren.

Jesus sagt uns zu: „Ihr werdet noch Größeres tun in meinem Namen“, damit wir im Glauben an seine Realpräsenz im Allerheiligsten Altarsakrament gestärkt werden. Sein Heil wird wieder über uns herabkommen, weil er uns liebt und es gut mit uns meint.

Der Herr hat uns Hirten erwählt, die uns führen zu der Quelle des Heils. Er hat jeden einzelnen beim Namen gerufen und gesagt: „Ich liebe dich, fürchte dich nicht!“ Er ist bereit, alles zu geben für seine Kleinen.

Heute ist der Gedenktag der heiligen Maria Goretti, die eine große Heilige für unsere Zeit ist. Sie hat 1902 ihr Leben hingegeben für die Jugend und die Reinheit der Herzen und des Leibes. Sie hat ihre Reinheit verteidigt bis aufs Blut. Als sie zwölf Jahre alt war, wollte ein Bursche sie vergewaltigen. Sie aber hat Nein zur Sünde gesagt. Nur wenn wir Nein sagen zur Sünde und zu Satan, können wir ganz Ja sagen zu Gott. Der Bursche hat sie in Zorn, Wut und Gier getötet. Bedenken wir, sie als kleines Mädchen hat schon diese große Liebe zu Gott gehabt. Sie lehrt uns Nein zu sagen zur Sünde und zu Satan, der will, dass wir blind werden für die Liebe und Schönheit Gottes.

Dafür ist Jesus gestorben, dass die Sünder wieder diese Liebe und Schönheit Gottes finden. In der Beichte wird uns alle Sünde genommen. Gott ruft uns, denn er hat Sehnsucht nach uns. Er wird uns nicht loslassen.

Maria Goretti hat gebetet für den, der sie ermordet hat. Während er seine Gefängnisstrafe verbüßt hatte, erfuhr Gorettis Mörder eine Bekehrung. Später hat er bei den Kapuzinern gelebt. Ein Kapuzinerpater sagte über diesen jungen Mann: „Er ist ein Heiliger geworden!“ Maria Goretti hat für ihn im Himmel sicher weiter gebetet. Sie betet auch heute für uns.