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Monat des kostbaren Blutes (01.07.2013)

„Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.'' (Mk 10,45)  Der Monat Juli, der dem kostbaren Blut Jesu Christi geweiht ist, führt uns unter das Kreuz auf Golgatha. In der Hingabe seines Lebens, im Vergießen seines Blutes, hat Jesus uns freigekauft, mit dem Vater versöhnt und uns so die Kindschaft wiedererlangt. Durch sein Blut wurde der Bund Gottes mit den Menschen erneuert.

Die Verehrung des kostbaren Blutes wurde bereits im 10. Jahrhundert in manchen Ortskirchen mit einem Fest gefeiert. Bis zum 15. Jahrhundert trugen die Kreuzfahrer wesentlich dazu bei, das Blut Jesu zu verehren, denn sie brachten Blutreliquien von ihren Kreuzzügen mit. Mit der Gründung des Ordens der Missionare vom kostbaren Blut im Jahr 1815 durch Gaspare del Bufalo gewann die Verehrung des Blutes unseres Erlösers noch mehr an Bedeutung.

„Das Kostbare Blut ist es, das die Sünden tilgt, die Seelen rettet und dem Wort des Missionars Kraft und Fruchtbarkeit gibt. Denn wir sind durch Blut erlöst. Wohin ich nur meine Gedanken richte – überall sehe ich sein Blut! Die Wunden an Händen und Füßen, das dornengekrönte Haupt, das geöffnete Herz… Alles fordert uns auf zur Gegenliebe. Jesus hat uns aus Liebe erlöst. Aus Liebe hat er all sein Blut vergossen. Darum sind wir in seinem Herzen zuhause.”, schrieb der heilige Ordensgründer, der gemeinsam mit Maria de Mattias auch eine Schwesterngemeinschaft, die „Schwestern von der Anbetung des Kostbaren Blutes" gründete.

In einem Schreiben an Papst Leo XII. erklärt Gaspare del Bufalo: „Zu jeder Zeit hat der Herr Andachten entstehen lassen, die geeignet waren, den gottlosen Strömungen Einhalt zu gebieten. In früheren Zeiten richtete sich der Kampf gegen einzelne Glaubenswahrheiten, in unserer Zeit dagegen geht der Kampf gegen die Religion im Allgemeinen und gegen unseren ge­kreuzigten Herrn. Man muss also die Glorie des Kreuzes unseres Erlösers wieder herstellen. Der Teufel würde gerne sehen, wenn wir der Gerechtigkeit zum Opfer fielen; wir sollen aber die Quellen der Barmherzigkeit öffnen. Man muss den Völkern sagen, um welchen Preis die Seelen losgekauft sind. Man muss ihnen begreiflich machen, auf welche Weise das Blut Jesu sie reinigt und wie sie vor allem durch die Sakramente geheiligt werden. Um die Men­schen aus der Gefühllosigkeit von heute aufzurütteln, muss man sie daran erinnern, dass dieses Blut jeden Morgen auf den Altären aufgeopfert wird, und dass es zum Ausgleich der Schmähungen und Lästerungen angebetet und gepriesen werden soll.”

Das kostbare Blut wird seit 1969 nicht mehr als eigenes Fest begangen,

sondern gemeinsam mit dem Leib des Herrn zu Fronleichnam verehrt und gefeiert. Leib und Blut Jesu gehören zusammen: „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich bleibe in ihm. (Joh 6,56)“, hören wir Jesus im Johannesevangelium sagen.

Wie notwendig die Feier der Heiligen Messe ist, betonte P. Pio einmal mit den eindringlichen Worten: „Eher könnte die Welt ohne Sonne bestehen, als ohne das heilige Messopfer.“ Die Kirche lehrt, angelehnt an das dritte Gebot, den Sonntag durch den Besuch des heiligen Messopfers zu heiligen. Sie verpflichtet uns deshalb dazu, weil sie die Gläubigen zur Gemeinschaft mit Gott und untereinander führen will.

Wie bedeutend der Empfang des Leibes und Blutes für jeden einzelnen ist, betonte Jesus in seiner Rede über das Himmelsbrot: „Amen, amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch.“ (Joh 6,53) Warum haben wir ohne Kommunion das Leben nicht in uns? Weil Jesus selbst das Leben ist (Joh 14,6), das wir in der Kommunion empfangen. Und er der das Leben ist, gibt uns in dieser Gemeinschaft Anteil an seinem ewigen Leben. Aus diesem Grund bekräftigte Jesus seine Worte nochmals: „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag. Denn mein Fleisch ist wirklich eine Speise und mein Blut ist wirklich ein Trank.“

Für den Empfang der Eucharistie gelten aber auch die warnenden Worte des heiligen Paulus: „Wer also unwürdig von dem Brot isst und aus dem Kelch des Herrn trinkt, macht sich schuldig am Leib und am Blut des Herrn. Jeder soll sich selbst prüfen; erst dann soll er von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken. Denn wer davon isst und trinkt, ohne zu bedenken, dass es der Leib des Herrn ist, der zieht sich das Gericht zu, indem er isst und trinkt.“ (1.Kor 11,27-29)

Um die Kommunion mit einem reinen Herzen, im Stand der Gnade, empfangen zu können, dürfen wir uns im Sakrament der Versöhnung (Beichte) ganz der Barmherzigkeit Gottes anvertrauen, um in seinem kostbaren Blut wieder reingewaschen zu werden, wie es in Jesaja 1,18 verheißen wurde: „Wären eure Sünden auch rot wie Scharlach, sie sollen weiß werden wie Schnee. Wären sie rot wie Purpur, sie sollen weiß werden wie Wolle.“ Im Blut des Lammes gewaschen, wird unser von Sünden beflecktes Taufkleid wieder strahlend weiß. (vgl. Off 7,14) Denn in seinem kostbaren Blut ist erlösende, heilende und befreiende Kraft. Es ist Ausdruck der unermessliche Liebe Jesu zu jedem von uns. In ihm verehren wir die göttliche Liebe, die reine Barmherzigkeit ist.

Kostbares Blut Jesu

Du warst der teure Lösepreis für die sündige Menschheit.
Du bist ein Trank des Heils, ein Bad der Reinigung für unsre Seelen.
Ohne Unterlass trittst Du für die Menschen ein am Throne der höchsten Erbarmung.
In Demut bete ich Dich an.
So gut ich kann, will ich das Unrecht und die Beleidigungen wieder gutmachen, die immer wieder von den Menschen Dir angetan werden, vor allem von denen, die in ihrem Übermut so weit gehen, dass sie lästern wider Dich.
Wer wollte dieses Blut nicht preisen?
Es ist unendlich kostbar.
Wer wollte Jesus, der es vergoss, nicht innig lieben?
Was wäre aus mir geworden, wäre ich nicht erlöst worden durch dieses göttliche Blut?
Wer ließ es fließen aus den Adern meines Herrn bis zum letzten Tropfen?
Gewiss die Liebe.
Ja, grenzenlos ist diese Liebe, die uns diesen Balsam des Heils schenkt.
Er ist kostbar.
Er ist geflossen aus einem nie versiegenden Quell der Liebe.
Gib, dass alle Herzen, alle Zungen Dich loben, Dich preisen, Dir Dank sagen jetzt und in alle Ewigkeit. Amen.
(Pius VII.)