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Monat zu Ehren des kostbaren Blutes (01.07.2012)

„Heute beginnt der Monat Juli, der in der Volkstradition der Betrachtung des Kostbarsten Blutes Christi, dieses unergründlichen Geheimnisses der Liebe und des Erbarmens, gewidmet ist.“, erinnerte der selige Papst Johannes Paul II. seine Zuhörer beim Angelus am 1. Juli 2001.

Als Rom am 1. Juli 1849 von einem Aufstand befreit wurde, hatte Papst Pius IX. das Fest des Kostbaren Blutes in den römischen Kalender eingeführt. Pius XII. stellte hierzu fest: „Die Frömmigkeit der Gläubigen weiht den Monat Juli dem Kostbaren Blut unseres Herrn Jesus Christus, zu dessen Ehre die Kirche am ersten Tag desselben Monats eine feierliche Liturgie begeht.“

Im Zuge des II. Vatikanischen Konzils kam es zur Liturgiereform. „Später“ erklärte Johannes Paul II. am 1. Juli 2000, „hat mein Vorgänger seligen Angedenkens das Gedächtnis des Blutes Christi mit dem Gedenken seines Leibes auf jenes Fest zusammengelegt, das heute den Namen »Hochfest des Leibes und Blutes Christi« trägt. Bei jeder Eucharistiefeier wird gemeinsam mit dem Leib Christi sein Kostbares Blut vergegenwärtigt, das Blut des neuen und ewigen Bundes, das für alle vergossen wurde zur Vergebung der Sünden (vgl. Mt 26,27).“

Blut Christi, Heilsquelle für die Welt

Er bezeichnete das Blut Christi als „eine kostbare Heilsquelle für die Welt“, die sich „aus seiner Zugehörigkeit zum Wort, das zu unserem Heil Fleisch geworden ist“ ergibt. Und er führte weiter aus: „Das Zeichen des »vergossenen Blutes«, als Ausdruck des Lebens, das zum Zeugnis höchster Liebe hingegeben wurde, bedeutet ein göttliches Handeln aus Nachsicht gegenüber unserer menschlichen Natur. Gott wählte das Zeichen des Blutes, da kein anderes Zeichen auf so beredte Weise das vollkommene Beteiligtsein der Person darstellen kann. Das Geheimnis einer solchen Hingabe findet seinen Ursprung im heilbringenden Willen des himmlischen Vaters und seine Verwirklichung im kindlichen Gehorsam Jesu, des wahren Gottes und wahren Menschen, durch das Wirken des Heiligen Geistes. Daher trägt die Geschichte unseres Heils das unauslöschbare Zeichen der trinitarischen Liebe.“

Der Apostel Paulus bekräftigt in seinem Brief an die Galater: „Zur Freiheit hat uns Christus befreit.“ (Gal 5,1). Johannes Paul II. griff dieses Schriftwort auf und sagte dazu: „Diese Freiheit hat einen hohen Preis: das Leben und das Blut des Erlösers. Ja! Das Blut Christi ist der Preis, den Gott bezahlt hat, um die Menschheit von der Sklaverei der Sünde und des Todes zu befreien.“ (Angelus, 01. Juli 2001)

„Das Blut Christi“, so Johannes Paul II., „ist der unwiderlegbare Beweis der Liebe des himmlischen Vaters zu jedem Menschen ohne Ausnahme. All dies wurde sehr gut aufgezeigt durch den seligen Johannes XXIII., der das Blut des Herrn so tief verehrte; bereits seit der Kindheit hatte er mitbekommen, wie in seiner Familie die besonderen Litaneien gebetet wurden. Nach seiner Wahl zum Papst verfasste er ein Apostolisches Schreiben, um den entsprechenden Kult zu fördern (vgl. Inde a primis vom 30. Juni 1959). Er forderte die Gläubigen auf, über den unermesslichen Wert dieses Blutes nachzudenken, »von dem schon ein kleiner Tropfen alle Schuld sühnt« (vgl. Hymnus Adoro te devote).“ (Angelus, 01. Juli 2001)

In unserer Gemeinschaft verehren wir jedes Jahr im Juli das kostbare Blut, indem wir täglich die Litanei vom kostbaren Blut Jesu beten. Der heilige Pfarrer von Ars empfahl seinen Gläubigen: „Meine Kinder, merkt euch dies gut: Jedes Mal, wenn ich eine Gnade erhalten habe, so bekam ich sie dadurch, dass ich die Allerseligste Jungfrau bat, an meiner Stelle das kostbare Blut Jesu aufzuopfern."

Danken wir Jesus in diesem Monat besonders für seinen Opfertod am Kreuz und vertrauen wir den Gnadenströmen aus seinem durchbohrten Herzen. Denn in seinem Blut ist erlösende, heilende und befreiende Kraft.