Statue der Gottesmutter
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Mutter Barbara Sicharter wird 190! (04.12.2019)

Wie bei allen Erwachsenen, besonders bei weisen und klugen Menschen, ist es oftmals schwer vorstellbar, dass sie einmal ein hilfloses Kind waren. Auch unsere Gründerin Mutter Barbara Sicharter war einmal ein kleines Baby. Damals, vor 190 Jahren, gab es in unseren Breiten ja noch keine Babys. Da hat der liebe Gott den Eheleuten noch ein „Buzerl“ in die Wiege gelegt.

Am 04. Dezember 1829, am Barbaratag, hatte Gott Josef und Theresia Sicharter so ein kleines „Bauxerl“ anvertraut. Wie jedes Kind lernte sie stammelnd sprechen und unsicher waren ihre ersten Schritte. Aufgewachsen in einem gläubigen und frommen Umfeld begann auch in Barbara das geistliche Leben zu keimen. Der Keim der Ewigkeit wurde ihr wie ein kleines Senfkorn noch am Tag der Geburt über dem Taufbecken von Wenigzell eingepflanzt. Durch die Taufe eingebettet in Christus, durch den gelebten Glauben in der Familie, konnte Barbara ihren Glauben und ihre Christusbeziehung wachsen lassen, bis er eines Tages zu einem kräftigen Baum herangewachsen war.

Mit Hilfe eines umgefallenen Baumes hat Gott zu ihr in jungen Jahren, sie war Mitte zwanzig, gesprochen. Beeindruckt von diesem jungen Baum der innen völlig hohl und morsch war, stellte sich Barbara fortan die Frage: „Was wäre, wenn ich trotz äußerer Schönheit und Kraft innerlich krank, morsch und hohl wäre?“

Barbara wollte ein kräftiger, gesunder Baum sein. Sie erkannte, dass die inneren Werte bedeutender sind, als bloße Äußerlichkeiten und vertiefte daraufhin ihr geistliches Leben noch eingehender. Sie wollte Christus gefallen, nicht der Welt.

Nach einer langen Leidenszeit, die mit dem 08. Dezember 1861 begann, ging sie innerlich gestärkt daran, jenen Weg in ihrem Leben einzuschlagen, den sie im Gebet erkannt hatte: Sie suchte nach einer Möglichkeit, mit Gleichgesinnten ein Leben für Jesus und zu Ehren der unbefleckt empfangenen Jungfrau Maria zu leben.

Hr. Karl Englhofer von den Augustiner Chorherren wurde ihr Ratgeber und geistlicher Begleiter. Mit seiner Hilfe konnte sie das Abenteuer einer Klostergründung beginnen, auch wenn anfangs nicht klar war, zu welchem Dienst und Werk der Herr sie ausersehen hatte. Heute ist aus dem kleinen Pflänzchen eine Kongregation geworden, die Christus in den Kranken und Notleidenden Menschen dient.

Wir danken unserer Gründerin am heutigen 190. Geburtstag, dass sie so mutig war, diese ersten Schritte der Gründung einer neuen Gemeinschaft zu wagen. Ihrer Entschossenheit, dem Herrn einen neuen Weg zu bahnen, hat bis jetzt etwa 200 jungen Frauen und Mädchen ebenfalls einen neuen Weg geöffnet, auf dem sie Christus nachfolgen konnten bzw. können. Neben den Berufungen hat Mutter Barbaras Lebenswerk ungezählte Menschen berührt und vielen Heilung an Leib und Seele gebracht.

Wie unsere Gründerin damals, so verstehen auch wir Vorauer Marienschwestern unseren Dienst als Mission

Mutter Barbara Sicharter war und ist für uns Schwestern, aber auch für viele Gläubige, ein nachahmenswertes Beispiel des christlichen Lebens. Menschen, die sie zu ihren Lebzeiten kannten, nannten sie eine Heilige.

Am 25.08.2004 haben wir die Bitte um die Eröffnung eines Seligsprechungsverfahrens in der Diözese eingereicht. Der damalige Diözesanbischof Dr. Egon Kapellari genehmigte das Ansuchen am 10.09.2004. Die österreichische Bischofskonferenz gab am 14.12.2005 ihre Zustimmung zur Einleitung eines Seligsprechungsprozesses für unsere Gründerin. Dazu sind aber noch viele Schritte zu setzen.

Wir bitten daher um Ihr Gebet, damit der Herr alles zur rechten Zeit fügt, damit dieser Prozess eines Tages auch eröffnet werden kann. Mutter Barbara darf bis dahin noch nicht öffentlich bzw. liturgisch im Sinne einer Heiligen oder Seligen verehrt werden.

Da aber die streitende (gegenwärtige Christen), die leidende (Arme Seelen im Fegefeuer) und die triumphierende Kirche (Heilige in der Anschauung Gottes) eine Einheit bilden, dürfen wir die Verstorbenen um ihr Gebet bitten. Viele Menschen haben sich schon vertrauensvoll an unsere Gründerin gewandt und sie um ihre Hilfe gebeten.

Als Vorbereitung auf die angestrebte Eröffnung des Seligsprechungsverfahrens suchen wir Gläubige, die Gebetserhörungen, welche sie (oder ev. schon verstorbene Angehörige) Barbara Sicharter zuschreiben können, als Zeugnisse an uns senden. Ebenso können Sie ein paar Worte als Zeichen Ihres persönlichen Vertrauens zu Mutter Barbara zusenden.