Statue der Gottesmutter
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Mutter Maria, mit dir will ich gehen (05.11.2021)

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Alljährlich am 05. November beginnt die 33-tägige Vorbereitung auf die Marienweihe am 08. Dezember. Diese Lebensübergabe am Hochfest der Unbefleckten Empfängnis ist eigentlich eine vollkommene Hingabe an Jesus durch Maria. Wir binden unser Gebet, unser Tun und Bemühen an die Mutterhände Mariens, um so von ihren Tugenden geleitet, sicher und schnell zu Jesus zu gelangen.

„Mutter Maria, mit dir will ich gehen, lass meine Hand nie mehr los!“ So singen wir in einem Marienlied. Es ist tröstlich zu wissen, dass wir unseren Pilgerweg auf Erden nicht alleine gehen müssen. Maria nimmt uns an der Hand, um mit uns sicher jenen Weg zu gehen, den sie selbst schon vorausgegangen ist. An ihrem Herzen lernen wir Jesus aufrichtig zu lieben. Mit ihren Augen werden wir Jesus schauen und seine Liebe entdecken.

 

In 33 Schritten mit Maria zu Jesus

Diesen Weg der 33 Schritte lehrte der heilige Ludwig Maria Grignion im „Goldenen Buch“.

Grignion erklärt, warum wir uns der Gottesmutter weihen sollen: „Maria ist die erhabene Form Gottes, die vom Heiligen Geiste bereitet wurde, um in ihr den Gottmenschen durch die Vereinigung der göttlichen und menschlichen Natur in der einen Person des Sohnes Gottes naturgetreu zu bilden. Diesem Modell fehlt wahrlich kein Zug des Göttlichen. Wer sich daher jener Form anpasst und widerstandslos in ihr bilden lässt, nimmt alle Züge Jesu Christi an und zwar auf eine leichte und angenehme Weise, die der menschlichen Schwäche entspricht. Ohne großen Kampf und ohne drückende Beschwerde wird er Christus ähnlich werden, wobei auch jede Gefahr einer Täuschung ausgeschlossen ist, da der Teufel zu Maria keinen Zutritt hat und niemals haben wird. O, welch ein Unterschied zwischen einer Seele, die, wie ein Bildhauer auf ihre eigene Kraft angewiesen, sich mühsam in Christus umzuwandeln sucht, – und einer lenksamen, losgeschälten, selbstlosen Seele, welche, ohne auf sich zu vertrauen, sich ganz in Maria verliert und dort von der Hand des Heiligen Geistes bilden lässt! Ach, wie viele Flecken und Mängel, wie viel Verblendung und Selbsttäuschung, wie viel Natürliches und Menschliches haftet so leicht der ersten Seele an; wie sicher, wie schnell, wie mühelos gelangt die andere zur Ähnlichkeit mit Christus!

Es gibt kein Geschöpf und wird nie ein solches geben, in welchem Gott mehr verherrlicht wird als in der heiligsten Jungfrau Maria; selbst die Cherubim und die Seraphim im Himmel nehme ich nicht davon aus. Maria ist das Paradies Gottes, seine geheimnisvolle Welt, in die der Sohn Gottes eintrat, um in ihr Wunder seiner Allmacht und Weisheit zu wirken, um sie unversehrt zu erhalten und sich ewig in ihr zu gefallen. Gott schuf eine Welt für den pilgernden Menschen, nämlich die Erde, die wir bewohnen, und eine Welt für den seligen Menschen, das himmlische Paradies. Für sich selbst schuf er eine andere Welt, der er den Namen Maria gab, unbekannt fast allen Sterblichen hienieden, unbegreiflich selbst den Engeln und Heiligen des Himmels.“

Wenn wir die Gesellschaft Mariens suchen, werden wir Jesus finden. Denn Maria hat nur ein Ziel vor Augen: Uns zu heiligen, damit wir in der Ewigkeit glücklich sein können und die himmlischen Freuden genießen dürfen.

Grignion möchte, dass Maria für uns eine Gussform ist, in die unser Geist und Wesen eingegossen wird, damit wir eine zweite Maria werden.

Wem die Ausführungen des „Goldenden Buches“ zu aufwendig sind, der kann die 33-tägigen geistlichen Übungen auch anhand vereinfachter Weihebüchlein machen, die auch ganz leicht im Internet zu finden sind – etwa bei Radio Maria oder auf der Website 33 Schritte. Es werden auch Hefte für Kinder angeboten.

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Gesang des hl. Grignion von Montfort

 

Zur Ehre Gottes will ich dankend singen
Der Jungfrau Lob und ihrer Güte Macht.
Möcht‘ es wie Donner in die Herzen bringen:
Glückselig, der sich ihr zum Opfer bracht‘!

Lasst mich die Gnadenwunder euch erzählen,
Die sie an ihrem Diener hat getan:
Auch euch will sie vor and’ren auserwählen,
Nehmt sie zum Leitstern auf der Lebensbahn!

Sie ist mein Reichtum, ist die Bundeslade,
Erfüllt von unerreichter Heiligkeit,
Ist meine Zufluchtsstatt auf irrem Pfade,
Mein Tugendborn; ihr ist mein Herz geweiht.

Mit ihrer Unschuld darf ich mich umhüllen
In meiner Armut, darf mit ihrem Geist
Demütig im Gebet mein Herz erfüllen,
Sie ist’s, die immer mich zu Jesus weist.

Die Arche ist sie in der Sturmflut Toben,
In ihrem Schutz kann ich nicht untergeh’n,
Kann auch im Leid den Ratschluss Gottes loben
Und auch im Dunkel seine Güte seh’n!

Sie hebt mich wie auf mütterlichen Flügeln
Aus meiner tiefen Niedrigkeit empor.
Und auf der Ewigkeit besonnten Hügeln
Stellt sie als Kind mich ihrem Sohne vor.

Und ist sie Mittlerin in Himmelsweiten,
So ist sie Helferin auf Erden hier:
Will ich auf steilen Wegen abwärts gleiten,
Durch ihre Mutterhand wird Rettung mit!

Will meine Seele einmal bang verzagen,
Denkt sie an ihre täglich neue Schuld:
Maria hilft die Sündenlast mir tragen,
Wenn ich mich still empfehle ihrer Huld.

Sie stärkt im Kampf mir Mut und Gottvertrauen,
Sie ist in Sturm und Not mein Hoffnungsschild:
Sie lässt im Glauben ihren Sohn mich schauen;
Tief mir im Herzen ruht ihr heilig Bild.

In ihrer Demut ruhet meine Stärke,
Aus ihr schöpf‘ ich der Gnade heil’ge Flut,
Sie ist der reine Spiegel meiner Werke,
Der Läut’rungsborn für alle ird’sche Glut.

Doch ist Maria mir der Weg im Leben,
Der mich zu Jesus führt, zu ihrem Sohn,
So wir der Heiland mir die Richtung geben
Zu seinem Vater auf des Himmels Thron.

Und dass es immerdar mir mög‘ gelingen,
Im Willen Gottes fest und treu zu ruh’n,
Will alles durch Maria ich vollbringen,
Ihr weih’n mein Leben, all mein Sein und Tun.

Euch aber bitt‘ ich, flehet für mich Sünder,
Dass mir der Ew’ge meine Schuld verzeiht:
Und liebet Jesus als Mariens Kinder
In dieser Welt und in der Ewigkeit!

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