Statue der Gottesmutter
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Mutter mit Leib und Seele (08.05.2022)

© Quelle unbekannt

In Maria findet die Menschheit das Urbild der Mutter. Sie war und ist Mutter mit Leib und Seele für alle Menschen aller Zeiten. Dementsprechend groß sind auch die Mutterfreuden und Muttersorgen der Gottesmutter. Was jede leibliche oder geistliche Mutter hier auf Erden mit ihren anvertrauten Kindern im Kleinen erlebt, erfährt Maria im großen Stil.

Keine Bindung auf Erden ist so intensiv wie die Mutterbindung. Neun Monate lang ernährt sich das Kind ausschließlich von seiner Mutter. Und nach der Geburt bleibt die Mutter weiterhin ganz und später teilweise die Nahrung des Kindes. So wird das Kind nicht nur von der Mutter aufgenommen, sonder es nimmt selbst die Mutter in sich auf. Wie intensiv diese Bindung ist, zeigt sich auch im Leiden und Sterben. Der leidende Mensch schreit im Schmerz nach der Mutter. Bei ihr entsteht die stärkste Wurzel des Urvertrauens. Das Kind lernt vom ersten Augenblick des Seins an, dass man von der Mama alles bekommt, was man braucht: Nahrung, Wärme, Liebe, Geborgenheit…

Mit der Mutterschaft, die Gott der Frau in wahrsten Sinn des Wortes in den Schoß gelegt hat, hat Gott etwas so Wunderbares geschaffen, dass er über das Wunder der Mutterschaft auch seinen Sohn zu uns gesandt hat.

In Maria hat Jesus dieselbe Erfahrung gemacht, die ausnahmslos alle Menschen machen: das Heranwachsen in einer geschützten Umgebung, die Wärme und Geborgenheit vermittelt. Auch Jesus, der sich als Brot des Lebens später selbst an die Menschheit verschenkt hat, hat sich anfangs ausschließlich von Maria ernährt.

Geistlicher Weise will uns Maria auch Nahrung sein. Sie ernährt uns mit dem, was in ihrem Schoß gewachsen ist: Mit Christus, der sich uns schenkt im eucharistischen Mahl. Sie ist nicht nur die Gebärerin und Ernährerin Christi, sie ist auch die geistliche Gebärerin und Ernährerin unserer Seelen. Sie reicht uns die Muttermilch ihrer Liebe und das Brot des Lebens, das Christus ist.

Sie hat uns in Christus geboren als den einen Leib, der die Kirche ist und dessen Haupt ihr Sohn ist. Wir haben also allen Grund, am Muttertag nicht nur der leiblichen Mutter zu danken, sondern auch unserer himmlischen Mutter unsere Liebe und Aufmerksamkeit zu schenken. Denn eines haben Kinder und Mütter gemeinsam: Sie haben dieselbe Mutter: Maria! Und sie sind Geschwister im Herrn.

Allen Müttern wünschen wir Gottes Segen für ihr mütterliches Wirken!

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