Statue der Gottesmutter
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Mutter Teresa, ein Engel der Armen (05.09.2018)

Seit dem vergangenen Jahr ist unsere Gemeinschaft um einige Ordenspatrone reicher. Eine dieser neuen Ordenspatrone ist Mutter Teresa, der Engel der Armen. Wie unsere Gründerin hat sich auch Mutter Teresa der Not der Armen und Kranken verschrieben. Mutter Teresa hat die Ärmel dort hochgekrempelt und angepackt, wo ihr Christus gerade in den Armen und Leidenden begegnete.

Geboren wurde die kleine Ordensfrau mit dem großen Herzen am 26. August 1910 in Usküb, dem heutigen Skopje in Mazedonien. Anjeze (Agnes) Gonxha Bojaxhiu, wie Mutter Teresa mit bürgerlichem Namen hieß, wuchs in einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie auf. Der katholische Glaube fasste in der kleinen Agnes durch das gläubige Familienleben Fuß und vertiefte sich während der Schulzeit, die sie in einer katholischen Mädchenschule verbrachte. Als sie acht Jahre alt war und ihr Vater plötzlich verstarb, fand sie im Glauben zunehmend Halt. Als Zwölfjährige traf sie die Entscheidung, Gott ihr Leben als Ordensfrau zu schenken. Mit 18 Jahren trat sie ins Noviziat der Loretoschwestern ein, die sich für das Unterrichtswesen in Bengalen einsetzten. Zwei Monate war sie im Mutterhaus in Irland, danach wurde sie nach Bengalen gesandt, wo sie ab 1929 ihr Noviziat absolvierte. Bei ihrer Einkleidung nahm sie als Ordensnamen den Namen Sr. Maria Teresa vom Kinde Jesu an, nach dem Vorbild der heiligen Therese von Lisieux. Nach Ablegung ihrer ersten Profess 1931 wirkte sie in Kalkutta als Lehrerin für Geschichte, Geografie und Religion bei Kindern wohlhabender Eltern. 1936 wurde sie Schulleiterin für die Grundschule, nach ihren Ewigen Gelübden im Jahr 1939 leitete sie die St. Mary’s School. Der II. Weltkrieg zeichnete tiefe Spuren auch in Indien. Sr. Teresa erlebte die Not der Menschen in den nahen Slums. Im Jahr 1942 starben durch Versorgungsengpässe zwei Millionen Menschen an Auszehrung, Seuchen und durch Straßenschlachten.

Dann kam der Tag, an dem der Herr Sr. Teresa eine neue Berufung schenkte und sie noch tiefer in die Ganzhingabe führte. Am
10. September 1946, den sie später als „Inspirations-Day“ bezeichnete, befand sich Sr. Teresa gerade auf einer Zugfahrt nach Darjeeling. Sie betrachtete ein Kruzifix. In einer mystischen Begegnung mit dem Gekreuzigten forderte Christus sie mit den Worten „Mich dürstet“ auf, ihm in den Ärmsten der Armen zu dienen. Später sagte sie über den Durst Jesu: „Versuche Gott zu lieben und verlange danach, ihn zu finden: So kannst du seinen Durst stillen. Er dürstet danach, dass wir nach ihm dürsten.“

Zwei Jahre musste sie warten, ehe sie vom Erzbischof und vom Papst die Erlaubnis erhielt, zum Zweck dieses Apostolates die Klausur zu verlassen. Am 17. August 1948 legte sie erstmals ihren weißen Sari mit den drei blauen Streifen, die an Maria erinnern sollen, an, um sich so zu kleiden, wie es die indische Bevölkerung tat. Die mittlerweile 38-jährige Ordensfrau begann ihr Apostolat unter den Ärmsten der Armen allein in einem Ghetto von Kalkutta. Erst allmählich schlossen sich ihr einstige Schülerinnen an, um mit ihr gemeinsam Christus in den Ärmsten zu dienen und zu lieben.

Sie selbst ist den Indern schon lange eine Inderin geworden. Sie hat die indische Staatsbürgerschaft angenommen und sprach fließend englisch, bengalisch und ein wenig Hindu.

 

Schließlich musste sie sich entscheiden, wo und wie ihr Weg weitergehen soll. 1950 gründete sie die „Missionarinnen der Nächstenliebe“, um mit den ersten jungen Frauen in einer neuen klösterlichen Gemeinschaft nach den evangelischen Räten ihr Apostolat in den Slums zu leben. Sterbende, Waisenkinder, Obdachlose und Kranke liebte sie wie Christus selbst. Ihnen und besonders den Leprakranken schenkte sie ihr Herz und ihre Aufmerksamkeit. Ihre Liebe und Zuwendung hatte nicht das Ziel, alle zum Christentum zu bekehren. Niemand wurde Zwangsbekehrt. Ein Moslem durfte als Moslem leben und sterben, ebenso ein Hindu… Aber sie wollte, dass die Menschen durch ihre Liebe besser werden – ein besserer Christ, ein besserer Hindu, ein besserer Moslem,… Aber: Ob Christ, Hindu oder Moslem, allen verkündete sie durch liebevolle Zuwendung das Evangelium. Mutter Teresa wurde so zu einem lebendigen Evangelium, das weniger durch Worte, sondern durch demütige und fröhliche Hingabe die Frohe Botschaft durch ihren Dienst an den Ärmsten verkündete.

Mutter Teresa erkannte auch, dass wir durch die Nächstenliebe den Menschen Gott näherbringen können, aber sie sagte auch: „Taten der Nächstenliebe sind immer ein Mittel, um Gott näher zu kommen.“ Neben dem sozialen Engagement verfolgte sie ein zweites großes Ziel: die Einheit mit Christus. Ihn suchte sie mit ganzem Herzen – und ging dabei selbst fast 50 Jahre lang durch die Dunkelheit – und war doch ein leuchtendes Zeichen seiner Liebe. Ihre quälenden Glaubenszweifel verbarg sie hinter einem Lächeln, das sie mit einem entschiedenen Glaubensakt ihrem Schöpfer schenkte. Sich selbst bezeichnete sie als eine „Heilige der Dunkelheit“, die sich nach dem Licht sehnte. Sie sagte einmal: „Das Leiden ist ein Geschenk Gottes: Es ist ein Zeichen dafür, dass wir ihm so nahegekommen sind, dass wir sein Leiden teilen dürfen.“ Die Heiligkeit, sagte sie, „ist nicht ein Luxus für Wenige. Sie ist ganz einfach eine Pflicht für dich und mich“. Und sie zu erreichen ist einfach: „Gib Maria die volle Freiheit, über dich zu verfügen zur Ehre ihres Sohnes. Denn wenn du ganz ihr gehörst, ist dir die Heiligkeit sicher.“ In vielen Zitaten hat sie uns wunderbare Worte über das Gebet hinterlassen: „Wenn du nach Gott suchst und nicht weißt wo du anfangen sollst, lerne zu beten und mache dir die Mühe, jeden Tag zu beten. … Um beten zu können, müssen wir lernen zu schweigen… Der Mensch ist von Gott nie weiter entfernt als ein Gebet… Beten macht das Herz weit, bis es so groß ist, dass es Gottes Geschenk, nämlich ihn selbst, in sich aufnehmen kann.“ (Quellen: wikipedia; katholisch.at – Wie Agnes aus Skopje zu Mutter Teresa wurde; Kirche in Not – Zitate von Mutter Teresa;)