Statue der Gottesmutter
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Nachprimiz P. Severin Wurdack OCist (25.06.2015)

„Sei einfach unkompliziert katholisch.“ Das war der gute Rat, den P. Severin Wurdack OCist zu Beginn seines Ordenslebens von Abt Gregor erhalten hatte. Heute hat P. Severin schon ein gutes Stück Ordensleben gut katholisch zurückgelegt, ist Priester geworden und spendete am Nachmittag in unserem Krankenhaus den Primizsegen.

Beim Abendgottesdienst, ebenfalls mit anschließendem Primizsegen, meinte er in der Predigt: „Ich glaube, das ist wirklich unser Grundstock, unser Fels: Unkompliziert katholisch, fest im Glauben.“ Und er merkte an: „Ein Konvent, der auf Fels gebaut ist, der so mit der Liebe im Herrn verankert ist, den wird es auch lange, lange geben.“ Wir wünschen allen Orden, dass sie lange, lange im Dienst des Herrn stehen und fruchtbar sein dürfen.

P. Severin, der als Schnellentschlossener binnen kürzester Zeit alle Zelte abgebrochen hatte, um den Spuren Christi im Stift Heiligenkreuz zu folgen, wünschen wir weiterhin diesen unerschütterlichen Glauben, der auf Fels gebaut ist, damit er als Priester für vielen Menschen zu einem Fels in der Brandung werden möge – ein Fels, von dem abzulesen ist: Festbegründet in Gott, der dich liebt und trägt!

Predigt von der Nachprimiz

P. Severin Wurdack OCist

Wir brauchen nicht so viel Neues und so viele Experimente mit dem Glauben, mit der Kirche tun. So wie er sagt: „Wir haben ja so viele Wunder vollbracht, wir haben in deinem Namen das und das gesagt.“ Man muss nicht alles umdrehen, es wird so viel gesprochen, es wird so viel geschrieben heute und ich würde sagen, die Kirche, der Glaube soll eigentlich etwas Schönes sein. Und so wie mir der Abt Gregor gesagt hat, als ich vor neun Jahren noch Kandidat war, sagte er: „Sei einfach unkompliziert katholisch.“ Ich glaube, das ist wirklich unser Grundstock, unser Fels: Unkompliziert katholisch, fest im Glauben.

Ich wünsche auch, dass alle Orden – manchen geht es schlechter, manchen geht es besser – fest im Herrn verwurzelt sind, fest auf ihn bauen, sodass die Gemeinschaft, der Konvent fest auf Stein, auf Fels gebaut ist. Ein Konvent, der auf Fels gebaut ist, der so mit der Liebe im Herrn verankert ist, den wird es auch lange, lange geben.

Es ist ein schönes Beispiel: Es geht nicht rein um die Bauten, sondern es geht wirklich um unsere Einstellung. Ich war in meiner Schulzeit bei den Schulbrüdern – das ist jetzt auch schon eine Weile her – und war eigentlich immer im Glauben fest verankert. Dann habe ich einen Beruf erlernt, war dann 16 Jahre selbständig, und war auch in Gott verankert, immer. Dann kam wirklich dieser Tag, es war einmal im Jänner, wo ich im Stift Heiligenkreuz, wo ich das erste E-Mail meines Lebens schrieb, obwohl ich eine Firma hatte. Damals vor 10 Jahren, war das mit den Computern nicht so wie heute – und der Abt Christian hat mich sofort zurückgerufen. Ich kam hinaus ins Stift, wir sprachen eine Stunde, ich fuhr zurück und ich habe gewusst: Hier ist mein neuer Fels, hier möchte ich bleiben.

Liebe Mitbrüder, liebe Schwestern, ich war so verankert in Gott, und hatte diesen festen Glauben – den ich immer noch habe – dass ich meinen Betrieb aufgegeben habe. Das ist alles ganz schnell gegangen. Innerhalb von wenigen Monaten. Ich war im Jänner dort und habe eigentlich ab Mitte Februar schon im Kloster gewohnt und habe in allem auf Gott vertraut. Er war mein Anker und ist immer noch mein Fels. Und es ist gut gegangen.

Und wenn wir, egal was wir brauchen, alles auf Gott zuwerfen, auf Gott hin tun, und ihn bitten – und auch unsere Fürsprecher natürlich, dass sie für uns bitten, dann wird alles gut, egal ob in Krankheit, im Geschäft, im Orden, in der Familie. Die heilige Teresa von Avila hat immer wieder gesagt: „Gott allein genügt.“ Mag es auch manchmal noch so viele Probleme geben, und glaubt man oft, es wird nicht Tag, es bleibt immer Nacht: Vertrauen wir auf den Herrn, denn wir haben unseren Glauben, unsere Werke, nicht auf Sand gebaut, sondern auf Fels.

Bitten wir die Mutter Gottes, dass sie uns auf diesem Weg begleitet, dass sie uns an der Hand nimmt, wie eine Mutter ihr Kind, und dass sie für uns alle Fürsprache beim Herrn hält. Amen