Statue der Gottesmutter
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Nachprimiz von H. Patrick Schützenhofer CRSA (06.08.2015)

Mit großer Freude durften wir heute H. Mag. Patrick Schützenhofer CRSA aus dem benachbarten Chorherrenstift Vorau, zur Nachprimiz in unserem Haus begrüßen. Am Nachmittag besuchte er unsere Patienten auf den Stationen, um ihnen auf Wunsch den Primizsegen zu spenden.

Für Prälat Dr. Johannes Gamperl, ehemaliger Rektor des Knabenseminars und Gymnasiums Sachsenbrunn, der bei der heutigen Abendmesse konzelebrierte, war es eine besondere Freude, den einstigen Sachsenbrunner Maturanten, der Feiergemeinde als Neupriester vorzustellen.

H. Patrick legte das Evangelium zum heutigen Festgeheimnis, Verklärung des Herrn, mit wunderbaren Erklärungen aus.

H. Patrick wünschen wir, dass sein priesterliches Wirken auch für die Zukunft von einer immer tieferen Freude am Priestertum getragen sei, und dass die Gottesmutter Maria, die Mutter aller Priester, stets ihre schützende Hand über ihn halte.

Predigt von der Nachprimiz von H. Patrick Schützenhofer CRSA

Schwestern und Brüder im Herrn!

Was für ein Ereignis! Der Evangelist berichtet uns heute von einem echten Höhepunkt. Die Verklärungsszene ist erzähltechnisch ein Spannungsbogen, hin, zu einem späteren Ereignis. Es ist eine heilsgeschichtliche Vorausinterpretation dessen, was noch bevorsteht. Was die Leserin und der Leser des Evangeliums noch nicht wissen kann: Nämlich ein Vorgeschmack auf die Auferstehung. Wir haben gehört, wie Jesus mit einer erlesenen Schar von Jüngern auf den Berg geht, und der Berg, das ist in der Vorstellung der Bibel, der Ort der Gottesbegegnung schlecht hin.

Das berühmteste Beispiel ist Moses selbst am Berg Sinai, wo er Auge in Auge mit Gott spricht. Ein anderes Beispiel ist der Prophet Elia, der Gott am Berg begegnet. Und ihr erkennt jetzt sicher schon einen Zusammenhang, denn Mose und Elia sind genau diese 2 Propheten, denen Jesus am Berg begegnet. Jesus steht also, so die Heilige Schrift, in dieser mächtigen Tradition. Er ist in einem Atemzug zu nennen mit den größten der Propheten und am Ende des Textes überbietet er sogar alles, was bisher da gewesen ist, mit dem Hinweis auf seine eigene Auferstehung. Im Markusevangelium kommt dann noch so ein interessanter Zusatz dazu, wo die Apostel sich fragen: „Was ist das, vom Tode auferstehen?“ Das zeigt, dass der Evangelist hier versucht, die Menschen hinzuführen zu diesem Geheimnis.

Die Szene ist also Hinweis auf eine noch viel gewaltigere. Ein wichtiger Hinweis dafür ist das weiße Gewand. In unserem Kulturkreis steht das strahlend weiße Gewand für Keuschheit, für Reinheit, aber tatsächlich meint das Weiß in der Sprache der Bibel, einfach Freude. Es ist die Farbe der Freude. Darum tragen die Engel, oder die Männer bei den Auferstehungserzählungen, immer weiße Gewänder, so wie Jesus selbst hier in der Verklärungsszene. Die Leserin und der Leser des Evangeliums sollen also vorbereitet werden. Sie sollen darauf vorbereitet werden, dass es einen Menschen gibt, der in der Liebe Gottes die Macht des Todes überwindet und dass dieser Jesus nicht einfach ein Wanderprediger mit verrückten Ideen ist, sondern, dass er wirklich Gottes Sohn ist, wie die Stimme aus der Wolke bekräftigt.

Für uns, die wir den Ausgang des Evangeliums schon kennen, wir alle sind auf Tod und Auferstehung Jesu Christi getauft worden, ist das oft zu selbstverständlich. Vom Auferstandenen zu hören, gehört für diejenigen unter uns, und das sind wohl die Meisten, die regelmäßig zum Gottesdienst kommen, einfach zum Alltäglichen. Und doch hat Gott den Menschen kein größeres Geschenk gemacht, als dieses. In seiner Auferstehung ruft Christus uns alle in die Gemeinschaft mit Gott hinein. Dadurch wird unser Leben, ähnlich wie die Verklärungsszene selbst, verwandelt. Es wird schon jetzt zu einem Bild dessen, was wir einmal sein werden: Nämlich wahrhaft Kinder Gottes, seine Freunde, wie es im Johannesevangelium sogar heißt. Freunde, die er zu sich einlädt an seinen Tisch. Und dieser Tisch steht hier vorne. Es ist der Altar, auf dem wir miteinander Tod und Auferstehung Jesu Christi in der Eucharistie feiern. Damit wird die Eucharistie selbst zu einer Art Verklärungsszene, die uns im Glauben stärkt, im Leben stützt und hinführt zu etwas, was Gott uns jetzt schon versprochen hat und worauf wir aber noch zugehen müssen.

In seiner Auferstehung ruft Christus uns alle in die Gemeinschaft mit Gott hinein

Ähnlich wie die Jünger können aber auch wir nicht permanent am Berg der Verklärung bleiben. Unser Weg führt uns aus der Feier der Eucharistie hinaus in die Welt, in unseren Alltag, sei es bei der Arbeit, bei euch zu Hause, sei es hier im Krankenhaus, sei es einfach bei unseren Mitmenschen, mit denen wir uns jeden Tag auseinandersetzen, uns freuen und uns manchmal ärgern müssen. All das, gehört dazu. Nur so wird die Botschaft Jesu wirklich lebendig, indem wir diese frohe Botschaft, gleich dem verklärten Christus, hinausleuchten lassen, aus unseren Kirchenbauten in die Welt hinein, und den Menschen zeigen: „Gottes Sohn ist mit euch. Er liebt euch, auf ihn sollt ihr hören.“ Amen