Statue der Gottesmutter
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Nachprimiz  von Kaplan Mag. David Grandits (31.07.2014)

Mag. David Grandits, gebürtig aus Stinatz, ist Kaplan der Stadtpfarre Pinkafeld und feierte heute in unserer Kapelle eine Nachprimiz.

Kaplan Grandits ist durch seine Großtante Sr. Brigitte seit seiner Kindheit mit unserem Haus verbunden. In der Predigt erinnerte er an das Pauluswort: „Tut alles zur Verherrlichung Gottes!“ und wies darauf hin, dass die Verherrlichung Gottes der eigentliche Zweck der Heiligen Messe ist: „Wenn wir Liturgie feiern, soll uns bewusst sein, mit wem wir sprechen und vor wem wir stehen, und dass wir diese nicht in erster Linie für Menschen feiern, sondern um Gott zu verherrlichen, zu seiner größeren Ehre. Wenn wir von Gott sprechen und die frohe Botschaft verkünden, sollen wir bedenken, wie machtvoll das Wort Gottes ist, das nicht leer zu Gott zurückkehrt, sondern bewirkt, wozu er es ausgesandt hat. Gott wird dadurch verherrlicht, dass wir vor der Welt Zeugnis geben von seinen Großtaten.“

Wir danken Kaplan Grandits für sein Gebet und seinen neupriesterlichen Segen und wünschen ihm, dass sein gelebtes Priestertum zu einem großen Zeugnis der Liebe Gottes werde.

Predigt von der Nachprimiz Kaplan Mag. David Grandits

Liebe, hochwürdige Mitbrüder im priesterlichen Dienst! Ehrwürdige Schwestern! Brüder und Schwestern im Herrn!

„Tut alles zur Verherrlichung Gottes!“ Dieser Satz aus dem ersten Korintherbrief des Apostels Paulus, den wir in der Lesung gehört haben, ist die Grundcharta, der Grundsatz, des christlichen Lebens. „Tut alles zur Verherrlichung Gottes!“ Diese Aufforderung ist vor allem auch jenen aufgetragen, die dem Herrn besonders geweiht sind, sei es durch das Weihesakrament, sei es durch die Gelübde.

Das hat auch der heilige Ignatius erkannt, als er dem von ihm gegründeten Jesuitenorden den Wahlspruch „Omnia ad maiorem Dei gloriam“ – „Alles zur größeren Ehre Gottes“ gab. Ignatius reagierte auf die Not seiner damaligen Zeit. Diese Not war vor allem eine Glaubensnot. Durch die Reformation war so manches ins Wanken geraten und der echte Glaube in seiner vollen Schönheit verdunkelt worden. In vielen von den Europäern entdeckten Ländern war das Evangelium, der Glaube, überhaupt noch nie verkündet worden. Die Mitglieder seines Ordens waren nicht mehr an einen Ort gebunden, hatten kein gemeinsames Chorgebet und keine eigene Ordenstracht. Vielmehr bewegten sie sich in apostolischer Weise frei von Ort zu Ort immer dorthin, wo sie gebraucht wurden. Ignatius hat daher wahr gemacht, was Paulus uns im ersten Korintherbrief schreibt:

„Ich suche allen in allem entgegenzukommen; ich suche nicht meinen Nutzen, sondern den Nutzen aller, damit sie gerettet werden.“, zur Verherrlichung und größeren Ehre Gottes.

Brüder und Schwestern! Liebe Marienschwestern von Vorau! Auch uns trifft diese Aufforderung immer wieder aufs Neue. Und sie ist ganz praktisch! Wenn wir Liturgie feiern, soll uns bewusst sein, mit wem wir sprechen und vor wem wir stehen.

Wir feiern die Liturgie nicht in erster Linie für Menschen, sondern um Gott zu verherrlichen, zu seiner größeren Ehre. Wenn wir von Gott sprechen und die frohe Botschaft verkünden, sollen wir bedenken, wie machtvoll das Wort Gottes ist, das nicht leer zu Gott zurückkehrt, sondern bewirkt, wozu er es ausgesandt hat. Gott wird dadurch verherrlicht, dass wir vor der Welt Zeugnis geben von seinen Großtaten. Und wenn wir den Bedürftigen und Notleideidenden, und hier in diesem Haus besonders den Kranken, beistehen und helfen, soll uns bewusst sein, wem wir diesen Dienst der Liebe erweisen. In diesen Menschen begegnet uns der Herr selbst: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan.“ Wir haben es für ihn getan, zur Verherrlichung Gottes.

Und überhaupt: selbst bei den alltäglichen Tätigkeiten und unscheinbaren Kleinigkeiten: „Ob wir essen oder trinken oder etwas anderes tun“ – wie der Apostel sagt – auch da soll man ablesen können, dass wir von Gott erfüllt sind und alles zu seiner Verherrlichung tun.

Wenn wir das alles betrachten merken wir, wie schwer uns das oft fällt und wie schwach wir sind. Gott jedoch kommt uns mit seiner Gnade und seinem Erbarmen entgegen, er bewirkt das Wollen und das Vollbringen. Diese Herausforderung ist uns auf dem Weg unserer Berufung mitgegeben und aufgegeben. Wie schön wäre es, wenn wir reinen Herzens – so wie Paulus – sagen könnten: „Nehmt mich zum Vorbild, wie ich Christus zum Vorbild nehme.

Dass wir solche Vorbilder sein können, die stets auf Gott verweisen und seine größere Ehre suchen, die das eigene Ich hintanstellen, dazu helfe uns die Fürsprache der Gottesmutter und des heiligen Ignatius. Amen.