Statue der Gottesmutter
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Osterbeichte – eine Dusche für die Seele (31.03.2014)

„Der Priester ist der Mann am Schalter des Lebens, eingesetzt, um durch den Auftrag Gottes meinen Schuldschein zu zerreißen. Traurig ist nur zu beobachten, wie viele da draußen verzweifelt umher rennen, wildeste Methoden und skurrile, angebliche »Heilungsangebote« in Anspruch nehmen, um den Schuldschein loszuwerden, statt einfach zum Mann am Schalter zu kommen und den Schein zerreißen zu lassen.“

Die Fastenzeit mit dem Ziel der Umkehr und Buße beinhaltet geradezu die Einladung zur Beichte, in der unser Schuldschein zerrissen wird, wie im obigen Vergleich, der im Youcat-Büchlein „Update! Beichten!“ zu finden ist. In diesem kleinen Buch kann man sich über das Sakrament der Buße ausführlich im Sprachstil der Jugend informieren.

Dort findet sich auch folgender Vergleich:

Die Beichte ist wie das glückliche Ende einer Geisterfahrt. Sündigen ist wie mit 160 Sachen in die falsche Richtung fahren. Wenn du den Crash vermeiden willst, hast du nur eine Chance: Reiß die Karre herum und fahr in die andere Richtung!“ Beichte kann aber auch wie „eine Dusche nach einer anstrengenden Wanderung sein!“ Das Leben ist eine Pilgerreise, bei der jeder von uns ins Schwitzen gerät, das eine oder andere Mal in den Schmutz fällt und deshalb einer gründlichen Dusche bedarf. Ein Theologe sagte bei einem Vortrag einmal: „Wenn Sünde stinken würde, dann wäre es hier nicht zum Aushalten!“ Aber Sünde hat in einem gewissen Sinne etwas mit Geruch zu tun. Jeder kennt den Ausdruck: Das ist eine anrüchige Sache. Einer Sache kann aber auch „der Duft des Himmels“ anhaften. Vielleicht kann man sein Handeln und Tun, seine Gedanken und Werke auch mal dahingehend überprüfen, indem man auf den „Geruch“ achtet. Man könnte sich fragen: Duftet es noch, oder stinkt es schon? Der entsprechende Sensor, um diese Düfte zu bewerten, ist das Gewissen, das jeder Mensch besitzt und welches umso feiner eingestellt ist, desto häufiger wir unsere Spürnase namens Gewissen trainieren. Der Trainer ist der Heilige Geist. Ihn dürfen wir bitten, dass er uns die Erkenntnis und die Unterscheidung zwischen Gut und Böse schenken möge.

Weihbischof Dr. Dick, Mitverfasser des oben erwähnten Büchleins, sagt: „Das Bußsakrament ist das Geschenk des Auferstandenen an seine Jünger.“ Es ist ein wunderbares Geschenk, denn es versöhnt uns mit Gott, der Kirche und mit uns selbst. Denn wenn Gott, der größer ist als ich, mir vergeben hat, dann kann auch ich mir vergeben. Keine Sünde ist zu groß, als dass Gott sie nicht vergeben könnte. Die heilige Therese von Lisieux schrieb einmal: „Hätte ich die Verbrechen der ganzen Welt begangen, behielt ich immer noch, das selbe Vertrauen, denn ich weiß nur zu gut, dass diese große Zahl, ein Wassertropfen ist, in deiner Feuersglut!“ Gottes Liebe übertrifft alles und die Frucht der Beichte ist die Vergebung der Sünden, die zur Versöhnung mit Gott führt. Durch sie kann sich der Friede Gottes wieder im Herzen ausbreiten. Das und den Mut zu einer aufrichtigen, befreienden Beichte wünschen wir Ihnen für diese Fastenzeit, damit Sie das kommende Osterfest in der Freude des Auferstandenen feiern können.