Statue der Gottesmutter
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Osternacht (07.04.2012)

Nachdem wir Christus in dieser Karwoche auf seinem Leidensweg begleitet haben, erwarten wir seine glorreiche Auferstehung von den Toten, wie Jesus selbst es verheißen hat: „Der Menschensohn … wird getötet werden, aber am dritten Tag wird er auferstehen.“ (Lk 9,22)

In der Osternacht, nach Sonnenuntergang oder am frühen Morgen, feiert die Kirche den Sieg des Auferstandenen über Sünde und Tod in der Osterliturgie. Die Auferstehungsfeier gliedert sich in vier Teile: Neben dem Wortgottesdienst und der Eucharistiefeier, die Bestandteil jeder heiligen Messe sind, verleihen die Lichtfeier und die Tauffeier der Osternacht ihren besonderen Charakter.

Bei der Lichtfeier wird das Feuer gesegnet, an dem die Osterkerze entzündet wird. Beim Einzug in die dunkle Kirche verkündet der Priester drei Mal feierlich: „Christus, das Licht!“ Zugleich breitet sich das Licht Christi durch das Entzünden der Kerzen der Gläubigen in der ganzen Kirche aus. In diesem Zeichen sehen wir, wie sich Christus an uns verschenkt, ohne selbst an Licht und Kraft zu verlieren. Die Liebe Christi verdrängt die Finsternis und macht unser Leben hell. Am Ende der Lichtfeier wird im Exsultet, dem feierlichen Osterlob, das Wunder dieser Nacht besungen.

Im Wortgottesdienst hören wir die Heilsgeschichte des Gottesvolkes von der Erschaffung der Welt bis zur Erlösung der Menschheit durch den Tod und die Auferstehung Christi. Diese Schriftlesungen sind wie der sprichwörtliche „rote Faden“, der uns die Liebe und das Erbarmen Gottes mit der gefallenen Menschheit aufzeigt.

Bei der Tauffeier wird das Taufwasser gesegnet und wenn es Taufwerber gibt, wird auch die Taufe gespendet. Am Ende der Tauffeier erneuert die ganze Gemeinde das Taufversprechen, das Eltern und Paten bei unserer Taufe stellvertretend für uns abgelegt haben. Die Erneuerung des Taufbekenntnisses ist ein sehr berührender Moment. Der Priester spricht zum Volk: „Wir alle sind einst durch das österliche Geheimnis der Taufe mit Christus begraben worden, damit wir mit ihm auferstehen zu einem neuen Leben. Nach den vierzig Tagen der Fastenzeit, in denen wir uns auf Ostern vorbereitet haben, wollen wir darum das Taufversprechen erneuern, mit dem wir einst dem Satan ab­geschworen und Gott versprochen haben, ihm, unserem Herrn, in der heiligen katholischen Kirche zu dienen.“ Die Taufe ist ein Bund mit Gott. Durch den Empfang des Sakramentes tragen wir das unauslöschliche Siegel des Heiligen Geistes in unserer Seele. Indem wir Gott erneut unser Versprechen geben, binden wir uns von neuem ganz bewusst an ihn und geben dem dreifaltigen Gott die Herrschaft über unser Leben und dürfen uns in seinem Schutz geborgen wissen.

Im letzten Teil der Osterliturgie, der Eucharistiefeier, feiern wir den Tod und die Auferstehung Christi. Der Priester betet: „Wir sind mit Christus auferstanden. Er ist in unserer Mitte gegenwärtig. Wir danken dem Vater durch ihn; wir bitten ihn, dass er uns zu glaubwürdigen Zeugen seiner Auferstehung mache.“

„Unser Osterlamm ist geopfert, Christus, der Herr. Halleluja! Wir sind befreit von Sünde und Schuld. So lasst uns Festmahl halten in Freude. Halleluja!“, mit diesem Kommunionvers sind wir eingeladen, Jesus Christus, den Auferstandenen Herrn, in unserem Herzen zu empfangen und ihm unsere Freude und unseren Dank auszudrücken. Jesus, der Gastgeber, will Gast sein in unserem Herzen. Denken wir bei jedem Kommunionempfang daran und seien auch wir gute Gastgeber, die bei ihm verweilen, ihm zuhören und ihm vertrauensvoll unser Herz öffnen. Bemühen wir uns, bei ihm zu bleiben, auch wenn wir die Kirche wieder verlassen – Jesus verlässt uns nicht und freut sich über unsere Gemeinschaft mit ihm.