Statue der Gottesmutter
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Osteroktav (05.04.2015)

Manche Ereignisse sind so gewaltig, dass man ihre ganze Tragweite nicht so schnell erfassen kann. Das größte Ereignis in der Heilsgeschichte der gesamten Menschheit ist die Erlösung des Menschen in Tod und Auferstehung des Herrn. Ostern ist das größte Fest der Christenheit. Deshalb steht dieses Heilsgeheimnis ganze acht Tage im Zentrum der Liturgie.

Das Ostergeheimnis, das Geheimnis unseres Glaubens – deinen Tod, o Herr, verkünden wir, und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit – wird uns in diesen Tagen in den verschiedensten Erzählungen des Evangeliums berichtet.

In der Oktav begleiten wir zuerst die Frauen, dann Petrus und Johannes zum leeren Grab, begegnen dem Auferstanden im Kreis der verängstigten Apostel, lauschen dem Gespräch der heiligen Maria aus Magdala, die ihren Meister sucht.

Wir schließen uns den Emmausjüngern an, und lassen uns von Jesus den Sinn der Schrift erschließen, sind gegenwärtig, wenn er das Brot bricht.

Wir treffen Jesus am See von Tiberias und erleben mit den mutlosen Aposteln, wie der Herr ihnen das Netz mit 153 großen Fischen füllt und danach Brot und Fisch mit ihnen isst. Wir sehen den „ungläubigen Thomas“, seinen Finger in die Seite Jesu legen und sein gläubiges „Mein Herr und mein Gott!“ sprechen.

Und wir lassen uns mit den Jüngern als Lehrer und Zeugen senden: „Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen!“ (Mk 16,9-15) Ob acht Tage reichen, um die Tiefe der österlichen Geheimnisse für unser eigenes Leben recht zu erfassen und fruchtbar werden zu lassen? Ostern ist immer. Bei jeder heiligen Messe dürfen wir in der Wandlung von Brot und Wein Jesu Tod und Auferstehung feiern und die Gnaden des Auferstandenen empfangen.