Statue der Gottesmutter
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Pfingsten – Beginn des messianischen Zeitalters (23.05.2021)

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Mit dem Kommen des Heiligen Geistes, dem von Jesus verheißenen göttlichen Beistand, wird nicht nur die Kirche Jesu Christi geboren. Für die Jünger begann damit auch das durch Joel angekündigte messianische Zeitalter: „Danach aber wird Folgendes geschehen: Ich werde meinen Geist ausgießen über alles Fleisch. Eure Söhne und Töchter werden Propheten sein, eure Alten werden Träume haben und eure jungen Männer haben Visionen. Auch über Knechte und Mägde werde ich meinen Geist ausgießen in jenen Tagen. Ich werde wunderbare Zeichen wirken am Himmel und auf der Erde: Blut und Feuer und Rauchsäulen. Die Sonne wird sich in Finsternis verwandeln und der Mond in Blut, ehe der Tag des HERRN kommt, der große und schreckliche Tag. Und es wird geschehen: Jeder, der den Namen des HERRN anruft, wird gerettet. Denn auf dem Berg Zion und in Jerusalem gibt es Rettung, wie der HERR gesagt hat, und wen der HERR ruft, der wird entrinnen.“ (Joel 3,1ff)

Dieses messianische Zeitalter dauert an bis zu seiner Wiederkunft, am „großen und schrecklichen Tag“, den der Prophet Joel angekündigt hat. Er beschreibt diese Zeit mit sehr erschreckenden Bildern, die zugleich jenen große Hoffnung geben, die ihr Leben Gott anvertraut haben. Es sind jene, über die der Heilige Geist ausgegossen wurde und die ihn auch angenommen haben. Denn der Prophet lässt uns wissen, dass der Geist Gottes über „alles Fleisch“ ausgegossen wird. Wir können uns entscheiden, ob wir den Heiligen Geist in unserem Leben wirken lassen. Wir können unsere Ohren für sein Wort öffnen oder verschließen. Wie wir das Kommen des Herrn erleben werden, hängt einzig von unserer Entscheidung ab.

In seinem Kommen kann das Auftreten des Heiligen Geistes sehr machtvoll sein; Wasser und Feuer sind seine Elemente. Zwei Gegensätze sind im Heiligen Geist vereint. Beide Elemente verbindet die reinigende Eigenschaft. Das Wasser kühlt und spendet Leben. Das Feuer wärmt und verzehrt alles Unlautere. Klärend und läuternd wirkt der Geist Gottes in unserem Leben. Beide Elemente können sanft oder auch kraftvoll sein. Mal besänftigt der Heilige Geist unser Gemüt, mal treibt er es an, damit wir im Feuereifer für Gott eintreten. Er ist das Siegel, das uns für die Sünde verschließt. Hüten wir uns, dieses Siegel zu entfernen.

Als Beistand in allen Lebenslagen wirkt der Heilige Geist wie ein Antidot auf unsere negativen Eigenschaften. Er bietet uns das jeweilige machtvolle Pendant zu unseren Unzulänglichkeiten an. Sind wir traurig, tröstet er uns; sind wir müde, erquickt er uns; erhitzen wir uns, schenkt er uns Kühlung; werden wir lau, er bringt uns das Feuer zurück; Totes macht er lebendig, Kaltes erwärmt er; Gelähmtes löst er, Getrenntes verbindet er, Krankes macht er gesund, Beflecktes reinigt er, vertrocknete Wüsten bewässert er,…

Das Wort Salbung ist untrennbar mit dem Heiligen Geist verbunden. In ihm hat uns Jesus ein „Allheilmittel“ hinterlassen. Er legt sich kühlend und lindernd auf unsere Seele. Er ist Balsam für unsere verletzte Seele, der heilt und stärkt. Der Heilige Geist rüstet uns mit seinen sieben Gaben aus und sorgt dafür, dass wir zwölffache reiche Frucht bringen. Er, der jetzt in dieser Welt ist, der unter uns ist, er würde wirklich mehr Aufmerksamkeit verdienen.

Denn er sorgt sich um uns 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr. Und wie oft reden wir mit ihm? Wann haben wir zuletzt mit ihm gesprochen wie mit einem guten Freund? Leben wir in einer echten Beziehung mit ihm? Oder bleibt er nur einen Randfigur, die man wie einen Automaten bedient, wenn wir etwas brauchen?

Das jährliche Pfingstfest soll uns eine Hilfe sein, unsere Beziehung zum Heiligen Geist zu stärken. Umso inniger unsere Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist ist, umso mehr werden wir auch Jesus kennen lernen. Es gehört nämlich zu seinen Aufgaben, uns Jesus zu offenbaren.

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Komm, Sturmwind des Geistes

 

Komm,
Sturmwind des Geistes,
zerbrich die selbstgemachten Häuser,
die uns doch nicht bergen können.
Führ uns hinaus aus unsern Kerkern,
beheimate uns
im ewigen Haus!

 

Komm,
Sturmwind des Geistes,
bring zum Erlöschen die künstlichen Lichter,
die uns erblinden ließen für das wahre Licht.
Gib uns
den klaren Blick!

 

Komm,
Sturmwind des Geistes,
überflute die Dämme,
mit denen wir uns abgesichert haben
gegen den Einbruch des Himmels.
Befreie uns aus unsren Wüsten!             

 

(Antje Sabine Naegeli)

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