Statue der Gottesmutter
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Pfingsten (27.05.2012)

„Als der Pfingsttag gekommen war“, lesen wir in der Apostelgeschichte (2,1-3) „befanden sich alle am gleichen Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder.“

50 Tage nach Ostern feiern wir zu Pfingsten die Ausgießung des Heiligen Geistes. Der heilige Irenäus von Lyon schreibt: „Lukas erzählt, dieser Geist sei nach der Himmelfahrt an  Pfingsten auf die Apostel herabgekommen mit der Macht, allen Menschen den Eingang zum neuen Leben und in den Neuen Bund zu öffnen.“

Eine wesentliche Aufgabe des Heiligen Geistes ist die Schaffung der Einheit. „Darum“, so Irenäus weiter, „hat der Herr versprochen, den Beistand zu senden, der uns für Gott bereiten soll.“

Und er erklärt: „Wie ja aus dem trockenen Weizen kein Teig und kein Brot werden kann ohne Feuchtigkeit, so können auch wir viele nicht eins werden in Christus Jesus ohne das Wasser, das vom Himmel kommt.“

Basilius der Große stellte in seinem Buch über den Heiligen Geist fest, dass sich an den Heiligen Geist alles wendet, „was der Heiligung bedarf. Was nach dem Weg der Tugend lebt, sehnt sich nach ihm. Durch seinen Anhauch wird alles sozusagen befeuchtet, es wird gefördert, damit es zu dem eigentlichen Ziel gelangt, das ihm vom Wesen her bestimmt ist.“ Basilius fasst das Wesen des Heiligen Geistes in einem Satz zusammen: „Er ist Ursprung der Heiligkeit, geistliches Licht.“ Und er führt weiter aus: „Er ist einfach dem Wesen nach, aber mannigfaltig in seinen Kräften“, die er „nicht allen im gleichen Maß gewährt“ sondern „vielmehr nach dem Maß des Glaubens“ verteilt. „Er verteilt sich, ohne selbst Teilung zu erleiden“, erklärt der heilige Basilius und vergleicht den Geist Gottes mit dem Sonnenstrahl: „Seine Wohltat ist bei dem, der sie genießt, als gäbe es ihn allein. Und doch leuchtet er über Land und Meer und durchdringt den Luftraum.“ So sei es auch mit dem Heiligen Geist, erläutert Basilius das Wirken und Sein der dritten göttlichen Person: „Er ist bei jedem, der für ihn empfänglich ist, als gäbe es nur ihn allein, und doch schenkt er allen die hinreichende Gnade.“ Wir genießen den Heiligen Geist „nicht nach der vollen Möglichkeit des Geistes“ sondern „je nach der Fähigkeit“ unserer „Natur“. Aber der Heilige Geist ist es auch, der unsere Herzen zu Gott erhebt und uns zur Vollendung führt. (vgl. heiliger Basilius)

Viele Gläubige haben sich auf das Pfingstfest im Gebet vorbereitet, um den Geist des Vaters und des Sohnes neu in ihr Leben einzuladen. Machen wir unsere Herzen weit für sein Kommen und lassen wir uns von seiner Liebe formen und zur Vollendung führen. Maria, du Braut des Heiligen Geistes, bitte für uns und mit uns!