Statue der Gottesmutter
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Pfingstsonntag (23.05.2010)

Mit dem Pfingstsonntag endet die Osterzeit. 50 Tage nach Ostern erfüllen sich die Verheißungen Jesu, dass er uns einen Beistand senden werde. Wir feiern die Herabkunft des Heiligen Geistes auf die Jüngerschar, auf die junge Kirche Jesu Christi. Während man früher auch die Pfingstoktav bis zum Dreifaltigkeits – Sonntag einhielt, legt man jetzt den Schwerpunkt im Erflehen des Geistes Gottes auf die Zeit zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten. Nichts desto weniger ist es notwendiger denn je, den Geist Gottes zu allen Zeiten zu loben und zu preisen und um seine Gnadengaben zu bitten. Nur mit Hilfe des Heiligen Geistes ist es uns möglich, aus dem Glauben zu leben.

Bereits im Alten Testament hat der Prophet Jesaja die sieben Gaben des Heiligen Geistes vorausgesagt: „Aus dem Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor... Der Geist des Herrn lässt sich auf ihm nieder: der Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Gottesfurcht." (Jes.11,1.2)

1. Weisheit: Weisheit im biblischen Sinne bedeutet nicht Anhäufung von Wissen, sondern die Fähigkeit, Gott zu erkennen und seinen Willen. Die Weisheit ermöglicht uns, den Glauben mit dem Herzen aufzunehmen, das heißt den Glauben nicht nur zu bekennen, sondern nach dem Glauben zu leben und zu handeln.

2. Einsicht: Einsicht lässt uns den Glauben immer tiefer erkennen und hilft bei der Unterscheidung von Gut und Böse.

3. Rat: Wir sind oft ratlos, weil wir in unserem Leben nicht weiter wissen. Der Geist des Rates erhellt solche Situationen durch seine Hilfe, damit wir im Licht des Glaubens Entscheidungen treffen. Wenn wir unser Leben nach dem Willen Gottes ausrichten, hören wir auf den Rat des Geistes, den wir auf verschiedenste Weise erfahren können: durch die Hl. Schrift; durch den Rat vorbildlicher Menschen; durch das eigene, an den Geboten und an der Lehre der Kirche geschärfte Gewissen und durch unsere geistlichen Begleiter. Ganz wesentlich ist das Gebet, um Gottes Willen für wichtige Lebensentscheidungen zu erkennen.

4. Stärke: Die Gabe der Stärke hilft, den Glauben auch unter Spott oder Verfolgung mit Mut und Standhaftigkeit zu bekennen, im Besonderen durch unser Leben, unser Reden und Tun.

5. Erkenntnis: Erkenntnis, auch Gabe des Wissens oder der Wissenschaft genannt, schenkt den Verstand, um weltliches Wissen zu erforschen und Antworten zu finden auf die Fragen: woher, wohin, wozu, warum. Ergänzt durch die übrigen Gnadengaben verweist aber jede Forschung auf den Ursprung, auf Gott unseren Schöpfer. Ohne die Schöpferkraft Gottes gäbe es nichts zu erforschen; es gäbe auch nicht den Menschen, der forscht.

6. Frömmigkeit: Frömmigkeit bedeutet das eigene Leben auf Gott auszurichten und mit IHM, als Mitte des Lebens, zu gestalten. Dazu gehören das Gebet, die Hl. Messe, regelmäßige Beichte, Engagement für die Kirche, Einsatz für Gott und sein Reich, Bereitschaft zum Dienst am Nächsten. Frömmigkeit lässt mich den Alltag im vollen Vertrauen auf Gott leben.

7. Gottesfurcht ist keineswegs das Gegenteil von Gottesliebe, sondern eigentlich von Gottlosigkeit.( Ich anerkenne Gott nicht und gebe ihm nicht die Ehre.) Gott, der sich in den Schriften des Alten Testamentes und durch seinen Sohn Jesus Christus geoffenbart hat, ist ein liebender Gott. Er ist allmächtig, groß und heilig. Wunderbar sind seine Werke. Deshalb gebührt ihm Lob und Ehre. Gottesfurcht heißt Gott mit Ehrfurcht begegnen.

Durch Jesus Christus, als Geschenk des Vaters und des Sohnes, haben wir den Heiligen Geist und die Gnadengaben bekommen. Im Sakrament der Firmung werden sie jedem einzelnen in besonderer Weise zugesprochen. Pfingsten erinnert uns jedes Jahr, dass dieser Geist lebt und auch in uns wohnt. Wir brauchen diese Gnadengaben nicht nur zu Pfingsten, wir sind jeden Tag auf sie angewiesen. Wenn wir die Wichtigkeit des Geistes für ein Gelingen unseres Lebens erkannt haben, wenn wir verstanden haben, dass uns Gottes Geist alle Situationen unseres Lebens aufhellen kann und bereit ist, uns zu führen und zu leiten, werden wir immer häufiger auch während des Jahres den Heiligen Geist anrufen und zu ihm Novenen beten.

Der Dreifaltigkeitssonntag stellt uns das Geheimnis Gottes vor Augen: den Vater, der sich uns Menschen offenbart in seinem Sohn, den Sohn, der uns erlöst hat, und den Geist der Liebe, der die Einheit schafft. Ehren wir den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist gleichermaßen als die göttliche Dreifaltigkeit, als den EINEN GOTT, der uns liebt, der uns auf verschiedene Weise begegnet und nahe ist, als GOTT, DER VATER, GOTT, DER SOHN und GOTT, DER HEILIGE GEIST, als EIN GOTT in 3 PERSONEN.