Statue der Gottesmutter
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Priester-Donnerstag (01.03.2012)

Ein Herzensanliegen des seligen Papstes Johannes Paul II. war die Heiligkeit der Priester. Er lud die gesamte christliche Gemeinschaft dazu ein, „für die Heiligung der Priester zu beten. Die Heiligkeit ist eine allen Gläubigen gemeinsame Berufung. Aber der Priester hat, weil er Führer der Brüder und Schwestern sein soll, noch einen Grund mehr, heilig zu werden. Das Volk Gottes und die öffentliche Meinung selbst irren nicht, wenn sie von den Priestern das Zeugnis einer tiefen, sogar bis zum Heroismus gelebten Zielstrebigkeit erwarten. Nicht vergessen darf man aber, dass die Heiligkeit von Gott erfleht werden muss, weil sie von Natur aus ein harter Weg ist, auf dem die Priester nicht weniger als die übrigen Menschen von Schwachheit gezeichnet sind. Also sollte die christliche Gemeinschaft sie durch ihr Gebet unterstützen.“ (Regina Caeli, 14. Mai 1995)

An jedem ersten Donnerstag kommen wir diesem Aufruf nach. Für den heiligen Paulus spielte die Gnade eine zentrale Rolle in seinem Leben wie im Leben aller Menschen. Die Erfahrung der Gnade Gottes kommt im 1. Brief an die Korinther (1.Kor 15,10) besonders gut zum Ausdruck: „Doch durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin, und sein gnädiges Handeln an mir ist nicht ohne Wirkung geblieben. Mehr als sie alle habe ich mich abgemüht - nicht ich, sondern die Gnade Gottes zusammen mit mir.“ Schon das Erkennen der eigenen Schwachheit ist Gnade, die den Menschen zu einer tiefen Demut befähigen kann. Selbst die eine oder andere Schwäche in unserem Leben kann ein Gnadengeschenk Gottes sein, damit wir uns nicht überheben, wie Paulus sagt. Als der Völkerapostel Paulus den Herrn anflehte, ihn von einem Boten Satans zu befreien, antwortete Gott ihm: „Meine Gnade genügt dir; denn sie erweist ihre Kraft in der Schwachheit. Viel lieber also will ich mich meiner Schwachheit rühmen, damit die Kraft Christi auf mich herabkommt.“ (2.Kor 12,9)

Hüten wir uns, über die Schwächen anderer, besonders der Priester, zu urteilen. Denn Gott hat sie trotz ihrer Fehler und Mängel gerufen und in seinen Dienst genommen. Beten wir stattdessen für unsere Priester um die Gnade, ihr Leben immer stärker auf Gott hin ausrichten zu können. Johannes Paul II. sagte: „Ohne die persönliche Beziehung, durch die wir »von Herz zu Herz mit unserem Herrn« sprechen, gäbe es kein Streben nach Heiligkeit, das den priesterlichen Dienst als ein Leben in enger Verbindung zu Gott kennzeichnet. Dies würde nicht nur eine Verarmung des einzelnen Priesters, sondern der gesamten Gemeinschaft bedeuten. Mehr denn je zuvor braucht die Kirche heute heilige Priester, deren täglicher Weg der inneren Erneuerung in anderen den Wunsch weckt, nach jener Heiligkeit zu streben, zu der das gesamte Volk Gottes berufen ist. (Ad-limina Besuch der Bischöfe von Schottland, 4. März 2003)

Wir laden sie wieder zum gemeinsamen Gebet für die Priester ein, am 3. Mai 2012 im Oratorium. Das Triduum im April entfällt auf Grund der Karwoche.