Statue der Gottesmutter
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Priester-Donnerstag (04.10.2012)

„Die Liebe zum Herrn Jesus ist die Seele und der Beweggrund des Priesteramts“, sagte Papst Benedikt am 2. Juni 2012 im Mailänder Dom und führte weiter aus: „Es gibt keinen Widerspruch zwischen dem Wohl der Person des Priesters und seiner Sendung; im Gegenteil, die Hirtenliebe ist das vereinigende Element des Lebens, das von einer immer engeren Beziehung zu Christus im Gebet ausgeht, um die völlige Selbsthingabe für die Herde zu leben, damit das Gottesvolk in der Gemeinschaft mit Gott wachsen und Ausdruck der Gemeinschaft der Allerheiligsten Dreifaltigkeit sein kann. Denn all unser Handeln hat das Ziel, die Gläubigen zur Vereinigung mit dem Herrn zu führen und so die kirchliche Gemeinschaft für das Heil der Welt wachsen zu lassen. Diese drei Dinge – persönliche Vereinigung mit Gott, Wohl der Kirche, Wohl der gesamten Menschheit – sind keine unterschiedlichen und gegensätzlichen Dinge, sondern eine Symphonie des gelebten Glaubens.“

Der heilige Ambrosius wusste, dass sich Christus „nicht mit gewundenen Seilen, sondern“ nur „mit dem Band der Liebe und mit der Zuneigung der Seele“ festhalten lässt. (De virginitate, 13,77) An anderer Stelle fasst der Heilige zusammen: „Christus ist für uns alles. Willst du, daß deine Wunde heile: Er ist der Arzt. Glühst du vor Fieberhitze: Er ist erfrischende Quelle. Sinkst du zusammen unter der Ungerechtigkeit deiner Werke: Er ist die ewige Gerechtigkeit. Bedarfst du der Hilfe: Er ist die Allmacht. Fürchtest du den Tod: Er ist das Leben. Verlangst du den Himmel: Er ist der Weg. Willst du die Finsternis fliehen: Er ist das Licht. Suchst du Speise: Er ist das Brot des Lebens“. (ebd. 16,99)

Anlässlich einer Priesterweihe im Jahr 1958 unterstrich Erzbischof Montini die Schönheit des Priestertums, das „immer Neuheit und Schönheit für den“ ist, „der liebevoll darüber nachdenkt“, denn „es ist die Anerkennung des Wirkens Gottes“ in den Priestern. Durch die Weihe beginne für den Priester „ein Gedicht, ein Drama, ein neues Geheimnis“, das Priestertum soll eine „Quelle immerwährender Betrachtung“ sein, und ein „Gegenstand des Entdeckens und des Staunens“.

Benedikt XVI. lenkt den Blick auf das Wesentliche: „Einzig und allein in Christus findet man die Quelle und das Vorbild, um täglich aufs Neue »Ja« zu sagen zum Willen Gottes.“

Mit dem Heiligen Vater wollen auch wir vertrauensvoll den „Geber aller Gaben“ bitten, „den Dienst der Priester stets fruchtbar zu machen, das Zeugnis der geweihten Personen zu stärken, um der Welt die Schönheit der Hingabe an Christus und an die Kirche zu zeigen, und die christlichen Familien nach dem Plan Gottes zu erneuern, damit sie Orte der Gnade und der Heiligkeit seien, fruchtbarer Boden für die Berufungen zum Priestertum und zum geweihten Leben.“

Beten Sie mit uns um die Heiligung und Erneuerung des Priestertums am nächsten Priester-Donnerstag, der am 1.11.2012, am Hochfest Allerheiligen, in unserem Oratorium stattfindet.