Statue der Gottesmutter
Menü

Priester-Donnerstag (06.12.2012)

„Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.“, beginnt der Apostel Johannes sein Evangelium und verkündet in Vers14: „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.“

Jesus, das fleischgewordene Wort Gottes, dessen Geburt wir am Christtag feiern, brachte uns das Evangelium, die Frohe Botschaft vom Reich Gottes. Er selbst verkündete das Evangelium, mahnte zur Umkehr und trug uns auf: „Glaubt an das Evangelium!“ (vgl. Mk 1,15) Nach seiner Auferstehung trug Jesus seinen Jüngern auf: „Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen!“

Im Schreiben „Pastores dabo vobis“ sagte Papst Johannes Paul II.:

„Der Priester ist zunächst Diener des Wortes Gottes, er ist geweiht und gesandt, allen das Evangelium vom Reich Gottes zu verkünden, indem er jeden Menschen zum Glaubensgehorsam ruft und die Gläubigen zu einer immer tieferen Kenntnis und Gemeinschaft des Geheimnisses Gottes führt, das uns in Christus geoffenbart und mitgeteilt wurde. Darum muss der Priester zuallererst selber eine große persönliche Vertrautheit mit dem Wort Gottes entwickeln: Für ihn genügt es nicht, dessen sprachlichen oder exegetischen Aspekt zu kennen, der sicher auch notwendig ist; er muss sich dem Wort mit bereitem und betendem Herzen nähern, damit es tief in seine Gedanken und Gefühle eindringt und in ihm eine neue Gesinnung erzeugt – ‚den Geist Christi‘ (1Kor 2,16). Nur wenn er im Wort ‚bleibt’, wird der Priester ein vollkommener Jünger des Herrn werden, wird er die Wahrheit erkennen und wirklich frei sein.“

„Echte Berufungen zum geweihten Leben und zum Priestertum finden ihren Nährboden im treuen Umgang mit dem Wort Gottes.“, erklärte Benedikt XVI. in seinem Schreiben „Verbum domini“.

Im Jahr des Glaubens sind die Priester besonders gefordert, dem ihnen anvertrauten Volk das Wort Gottes und damit die gesunde Lehre zu verkünden. In einem Land, in dem die Kirche sowohl von außen als auch von innen angegriffen und gespalten wird, tragen die Gläubigen eine sehr große Verantwortung für die Priester, damit sie den Glauben in Reinheit und in aller Klarheit verkünden können. Unsere Verantwortung besteht in erster Linie im Gebet für die Priester, damit sie vom Heiligen Geist erfüllt und geleitet das rechte Wort zur rechten Zeit finden. Der heilige Hieronymus legte einem Priester ans Herz: „Halte fest an der überlieferten Lehre, in der du unterwiesen wurdest, damit du im Sinne der gesunden Lehre ermahnen und jene widerlegen kannst, die ihr widersprechen.“ Erbitten wir im Jahr des Glaubens vereint mit Maria für unsere Priester den Heiligen Geist, der der Geist des Rates, der Weisheit und der Einsicht, des Rates und der Stärke, der Erkenntnis, Frömmigkeit und der Gottesfurcht ist. Bitten wir das Jesuskind in der Krippe, dass es den Priestern die Liebe zum Wort Gottes, und damit zu Christus selbst, ganz neu ins Herz legen möge.

Der nächste Priester-Donnerstag ist am 3. Jänner 2013. Wir laden Sie dazu wieder herzlich ein.