Statue der Gottesmutter
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Priesterdonnerstag (28.02.2013)

Im Nachsynodialen Apostolischen Schreiben „Africae Munus“ wendete sich Benedikt XVI. an die Priester: „Als engste und unverzichtbare Mitarbeiter des Bischofs haben die Priester die Aufgabe, das Werk der Evangelisierung fortzuführen. … Der Aufruf zur Heiligkeit lädt uns ein, Hirten nach dem Herzen Gottes zu werden, die für die Herde sorgen, wie es recht ist (vgl. Ez 34,16).

Der Versuchung nachzugeben, sich in politische Führer oder Sozialarbeiter zu verwandeln, würde eure priesterliche Sendung verraten und der Gesellschaft zum Schaden gereichen, die von euch prophetische Worte und Gesten erwartet. Schon der heilige Cyprian sagte: »Alle, die des göttlichen Priestertums gewürdigt und in ein kirchliches Amt eingesetzt sind, sollten sich nur dem Altar und Opferdienst widmen und ihre Zeit mit Bitten und Gebet verbringen«.

Die Heiligung des Priesterstandes war Benedikt VXI. ein großes Anliegen, dem er nicht zuletzt im Priesterjahr 2009/2010 deutlich Ausdruck verlieh. Das Priesterjahr war zu allererst ein Aufruf an die Priester selbst, sich für die Kirche und ihr eigenes Heil zu heiligen. Zugleich sollte es aber auch die Laien aufrütteln, mehr für ihre Priester, die ein Geschenk Gottes an sein Volk sind, zu beten. Für uns war es der Anstoß zur Einführung des Priesterdonnerstags, mit dem auch unser monatliches Triduum begann.

Ein weiteres Herzensanliegen von Benedikt XVI. war die beständige Vertiefung und Erneuerung des Glaubens. Im oben genannten Schreiben sagte er zu den afrikanischen Priestern: „Wenn ihr euch vor allem jenen widmet, die der Herr euch anvertraut, um sie nach den christlichen Tugenden zu formen und sie zur Heiligkeit zu führen, gewinnt ihr sie nicht nur für die Sache Christi, sondern macht aus ihnen auch die Hauptpersonen einer erneuerten afrikanischen Gesellschaft. Angesichts der Komplexität der Situationen, mit denen ihr konfrontiert seid, lade ich euch ein, das Gebetsleben und die Fortbildung zu vertiefen; diese sei zugleich geistlich und intellektuell. Werdet mit der Heiligen Schrift vertraut, mit dem Wort Gottes, das ihr jeden Tag betrachtet und den Gläubigen erklärt. Erweitert auch eure Kenntnis des Katechismus, der Dokumente des Lehramtes sowie der Soziallehre der Kirche. So werdet ihr eurerseits fähig sein, die Glieder der christlichen Gemeinschaft, für die ihr die unmittelbaren Verantwortlichen seid, zu formen, damit sie authentische Jünger und Zeugen Christi werden.“ Was er einer lebendigen Kirche in Afrika nahe legt, das gilt erst recht für ein vom Glaubensabfall gezeichnetes Europa. Die Sorge um den rechten Glauben als katholische und apostolische Christen strich Benedikt XVI. mit dem Jahr des Glaubens hervor, in dem wir ja noch immer stehen. Wenn sein Pontifikat heute Abend zu Ende geht, bleibt es uns gleichsam als sein Vermächtnis zurück. Es ist der Glaube an den Dreifaltigen Gott, der die Kirche trägt und an Gott bindet. Der Glaube wird in diesem historischen Ereignis zu einer Brücke zwischen dem Pontifikat Papst Benedikts und dem Pontifikat des neuen Papstes.

Aus dem gegebenen Anlass stand der heutige Priesterdonnerstag ganz unter dem Eindruck des zu Ende gehenden Pontifikates von Papst Benedikt XVI.

Der nächste Priesterdonnerstag am 4. April 2013, findet bereits (hoffentlich) unter dem Pontifikat des neuen Papstes statt. Beten Sie weiterhin mit uns für die Priester, damit sie durch unser Gebet gestärkt wahre Zeugen Christi sein können.