Statue der Gottesmutter
Menü

Priesterdonnerstag (02.05.2013)

„Hätten wir Priester, wie sie sein sollten, so hätten wir auch Christen, wie sie sein sollten."

Diese Feststellung stammt von der seligen Mystikerin Anna Katharina Emmerich. Wie ein Priester sein soll, leitet sich vom Wesen des Priestertums ab. „Das Priestertum ist die Herzensliebe Christi. Wenn ihr einen Priester seht, denkt an unsern Herrn Jesus Christus!“, pflegte der heilige Pfarrer von Ars zu sagen.

Gern sprach er auch von folgendem Vergleich: „Wenn wir Glauben hätten, würden wir Gott im Priester verborgen sehen wie ein Licht hinter dem Glas, wie den mit Wasser vermischten Wein.“ Nur allzu vielen ist dieser Glaube heute verlorengegangen oder aber, sie haben noch nie davon gehört, weil der Glaube in der Familie nicht mehr gelebt wird. Das Volk Gottes, jeder einzelne Gläubige, braucht das Vorbild der Priester.

Sich dieser großen Aufgabe und Verantwortung bewusst, sagte Vianney mit Tränen in den Augen: „Wie beängstigend ist es, Priester zu sein!“ Damit die zum Priestertum Berufenen ihre Sendung ihrem Auftrag entsprechend erfüllen können, bedürfen sie unserer Gebete und Opfer.

Wie nötig das fürbittende Gebet ist, hat auch Paulus schon erkannt und schrieb deshalb an die Thessalonicher: „Darum beten wir auch immer für euch, dass unser Gott euch eurer Berufung würdig mache und in seiner Macht allen Willen zum Guten und jedes Werk des Glaubens vollende.“ (2 Thess 1,11) Es ist die gegenseitige Sorge um das Heil der Seelen, das einmütige Gebet, das uns zu dem einen Leib zusammenschließt, dessen Haupt Christus ist. (vgl. Eph 4,15)

Der Marienmonat Mai lädt in vortrefflicher Weise dazu ein, die Priester besonders dem Herzen der Gottesmutter anzuvertrauen, von dem der heilige Pfarrer von Ars sagte: „Das Herz dieser guten Mutter besteht nur aus Liebe und Barmherzigkeit. Ihr einziger Wunsch ist es, uns glücklich zu sehen.“ Unter dem Kreuz hat Maria im jungfräulichen Johannes alle Priester als ihre Söhne angenommen. Selbst unter dem Kreuz hat Maria den Blick nicht dafür verloren, Jesus, das Licht der Welt, hinter jedem Priester zu sehen. Beten wir mit Maria, dass den Priestern jene Gnade überreich geschenkt wird, die sie befähigt, Christus wie ein Wasserglas durchscheinen zu lassen und Boten seiner Barmherzigkeit zu sein.

Wir laden wieder zum nächsten Priesterdonnerstag ein, der am 6. Juni 2013, im Monat des Heiligsten Herzens Jesu, stattfindet. Beten wir, dass die Menschheit „die Herzensliebe Christi“ im Priestertum erneut erkennen kann und sich viele junge Männer danach ausstrecken, Jesu Liebe als Priester in die Welt zu tragen.