Statue der Gottesmutter
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Priesterdonnerstag (06.06.2013)

Johannes Maria Vianney, selbst ein eifriger Priester nach dem Herzen Gottes, hat die Größe und Würde des Priesters häufig mit sehr treffenden Worten beschrieben. Das Herz-Jesu erkannte er als Quelle und Ursprung des Priestertums, das „die Herzensliebe Christi“ ist und uns zugleich „die Liebe des Herzens Jesu“ offenbart. So kam Vianney auch zu dem logischen Schluss: „Nach Gott ist der Priester alles! Erst im Himmel wird er sich selbst recht verstehen.“

Thomas von Aquin sprach über das Geheimnis der priesterlichen Berufung: „Der Priester des Neuen Bundes handelt in der Person Christi.“ (vgl. Summa theologia 3,22,4) „Im engeren Wortgebrauch tritt der Priester dann in persona Christi vor die Gemeinde, wenn er die Feier der Eucharistie vollzieht, aus der die Gemeinschaft der Kirche lebt, oder im Bußsakrament, der Beichte, die Lossprechung von der Sündenschuld ausspricht (also den Sünder in die Gemeinschaft des Leibes Christi wieder hineinholt).

In diesen beiden Fällen kommt das Handeln in der Person Christi (überdies insb. im Weihesakrament) dadurch zum Ausdruck, dass der Priester die entscheidenden Sätze in der Ich-Form ausspricht ("Tut dies zu meinem Gedächtnis", "Ich spreche Dich los"). Hier tritt der priesterlich amtierende Getaufte ganz hinter die Gegenwart Christi zurück, ist Ausspender seines Geheimnisses.“ (In persona Christi; kathpedia)

In eindringlichen und mahnenden Worten hob Papst Franziskus bei der Priesterweihe am 21. April 2013 die Bedeutung sowie die Aufgaben des priesterlichen Wirkens hervor, als er sagte: „Eure Lehre sei Nahrung für das Volk Gottes, euer Leben sei Freude und Unterstützung für die Christgläubigen. So baut ihr durch euer Wort und euer Beispiel das Haus Gottes, die Kirche, auf. Ihr sollt Christi Werk der Heiligung fortführen. Durch euren Dienst wird das geistliche Opfer der Gläubigen vollendet in der Einheit mit dem Opfer Christi, das durch eure Hände im Namen der ganzen Kirche bei der Feier der heiligen Geheimnisse in unblutiger Weise auf dem Altar dargebracht wird. Erkennt also, was ihr tut! Ahmt nach, was ihr vollzieht, damit ihr in der Teilhabe am Geheimnis des Todes und der Auferstehung des Herrn den Tod Christi in eurem Leib tragt und mit ihm im neuen Leben wandelt. Durch die Taufe gliedert ihr neue Gläubige in das Volk Gottes ein. Durch das Sakrament der Buße gewährt ihr den Menschen im Namen Christi und seiner Kirche die Vergebung der Sünden. Und heute bitte ich euch im Namen Christi und der Kirche: Bitte, werdet nicht müde, barmherzig zu sein! Durch die Salbung mit heiligem Öl richtet ihr die Kranken auf und auch die alten Menschen: Geniert euch nicht, mit den alten Menschen zärtlich zu sein! Wenn ihr die heiligen Feiern begeht und zu den verschiedenen Tagzeiten das Lob- und Fürbittgebet erhebt, tut ihr dies für das Volk Gottes und die gesamte Menschheit. Seid euch bewusst, dass ihr aus den Menschen auserwählt und für sie eingesetzt seid zum Dienst vor Gott, und übt daher das Priesteramt Christi mit Freude und echter Liebe aus, einzig darauf bedacht, Gott zu gefallen und nicht euch selbst. Seid Hirten, nicht Funktionäre! Seid Mittler, nicht Zwischenhändler!“

Beten wir weiterhin gemeinsam für die Priester und um gute Berufungen. Wir dürfen gemeinsam mit Prälat Dr. Johannes Gamperl einladen, sich der von ihm gegründeten „Gebetsgemeinschaft um und für geistliche Berufe sowie in den Anliegen der Gottesmutter“ (so der vollständige Name der Gebetsgemeinschaft) anzuschließen. Mehr dazu finden Sie hier.

Bitten wir „den Herrn der Ernte“ (Mt 9,38), Arbeiter in seine Ernte zu senden. Beten wir für die auserwählten „Arbeiter im Weinberg Gottes“, dass sie nicht müde werden und den Mut finden, barmherzig zu sein. Erbitten wir ihnen die Gnade, mit „Freude und echter Liebe“ als treue Hirten Gott und den Menschen dienen zu können. „Ein guter Hirte, ein Hirte nach dem Herzen Gottes, ist der größte Schatz, den der liebe Gott einer Pfarrei gewähren kann, und eines der wertvollsten Geschenke der göttlichen Barmherzigkeit.“ (Pfarrer von Ars)

Der nächste Priesterdonnerstag ist am  4. Juli 2013. Das Programm finden Sie hier.