Statue der Gottesmutter
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Priesterdonnerstag (02.01.2014)

„Wie schön ist es, einen gütigen Priester zu finden! Das erinnert mich an etwas, das der heilige Ignatius von Loyola den Jesuiten einschärfte, als er von den Qualitäten sprach, die ein Vorgesetzter haben sollte. Er gab eine ganze Liste von Eigenschaften, und am Ende sagte er: »Und wenn er diese Tugenden nicht hat, dann möge er wenigstens gütig sein!« Das ist das Entscheidende. Vater sein. Ein Priester voller Güte. Das war zweifellos ein entscheidender Charakterzug von Papst Johannes.“

Diese Worte fand Papst Franziskus zum Wesen des Priestertums im Zusammenhang mit der bevorstehenden Heiligsprechung von Johannes XXIII. (5. Juli 2013)

Die Güte ist eine Frucht des Heiligen Geistes (vgl. Gal 5,22), das heißt, wir können das gütige Wesen unserer Mitmenschen – unserer Priester – erbitten und erbeten.

Gott möchte sie schenken, denn er weiß, wie sehr wir der Güte unserer Hirten bedürfen. Im zweiten Buch der Makkabäer wird von Rasi berichtet, der zu den Ältesten der Stadt Jerusalems gehörte. Er genoss hohes Ansehen wegen seiner Freundlichkeit und ob seiner großen Güte wurde er Vater der Juden genannt. (2 Makk 14,33)

Die Menschen erwarten sich von Priestern, dass sie Väter sind. Diese Erwartung finden wir im Alltag wieder, etwa wenn wir Ordenspriester „Pater“ (Vater) nennen oder von „Beichtvätern“ sprechen. So müssen sich Priesterseminaristen neben einem großen theologischen Wissen vor allem ein gütiges Herz erwerben, damit sie später allen Menschen Vater sein können. Ein leuchtendes Vorbild finden sie in Jesus, der von sich selbst sagte: „Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele.“ (Mt 11,29) Petrus erinnerte die Gläubigen: „Denn ihr habt erfahren, wie gütig der Herr ist!“ (1 Petr 2,3) Beten wir, dass Priester und jene, die auf dem Weg zum Priestertum sind, selbst die Güte Gottes und der Menschen erfahren. Denn die Erfahrung ist der beste Lehrmeister, wie in Lukas 7,47 sichtbar wird: „Deshalb sage ich dir: Ihr sind ihre vielen Sünden vergeben, weil sie (mir) so viel Liebe gezeigt hat. Wem aber nur wenig vergeben wird, der zeigt auch nur wenig Liebe.“

Der nächste Priesterdonnerstag findet am 6. Februar 2014 statt. Sie sind wieder herzlich eingeladen mit uns zu beten.