Statue der Gottesmutter
Menü

Priesterdonnerstag (05.06.2014)

„Es ist schön, Priestern zu begegnen, die als Priester ihr Leben hingegeben haben.“, bemerkte Papst Franziskus Anfang des Jahres. „Der Priester ist eine Monstranz: Seine Aufgabe ist es, Jesus zu zeigen. Er selbst muss sich zurücknehmen und zulassen, dass man nur Jesus sieht.“ Mit dieser Beschreibung zeichnete Charles de Foucauld ein sehr treffendes Priesterbild.

Eine Monstranz erzählt in ihrer künstlerischen Ausführung von der Herrlichkeit dessen, den sie zur Schau stellt. Sie zieht den Blick des Betrachters an, fokussiert aber auf das Wesentliche, auf den Herrn selbst. Ein Priester, der sich ganz den Händen seines Schöpfers überlässt, wird zu einer solchen Monstranz, die Jesus präsentiert. Dazu muss er auf Gott hin durchsichtig werden. Sein Tun und Sein muss transparent sein. Umso inniger seine Verbundenheit mit Christus ist, um leuchtender und anziehender wird sein Erscheinungsbild sein, weil er vom Licht Christi durchdrungen ist.

Papst Franziskus betonte einmal, was einen echten Priester ausmacht: Er „betet Jesus Christus an, der Priester spricht mit Jesus Christus, der Priester sucht Jesus Christus und lässt zu, dass Jesus Christus ihn sucht. Das ist der Mittelpunkt unseres Lebens. Wenn das fehlt, dann verlieren wir alles! Und was können wir dann den Menschen noch geben? … Verliert alles im Leben, nicht aber diese Beziehung zu Jesus Christus. Das ist euer Sieg.“ (11.01.2014)

Der Heilige Vater betonte, dass es gerade diese innige Christusbeziehung ist, die den Priester vor der Versuchung zur Verweltlichung bewahrt, die ihn vom „Gesalbten“ zum „Salbungsvollen“ herabkommen lässt. Das Volk Gottes trägt viel Verantwortung für seine Priester. Das Gebet der Gläubigen ist eine wesentliche Stütze für ihre Brüder im priesterlichen Dienst. Papst Franziskus warnt vor „geschäftstüchtigen Priestern“ und vor „dem Priester als Unternehmer“, weil diese Gott ein Stück weit verlassen haben. Es ist auch Aufgabe des Volkes, dafür zu sorgen, dass den Priestern neben ihren vielfältigen Aufgaben auch genügend Zeit bleibt, ihre Gottesbeziehung zu pflegen und zu vertiefen. Nur so können sie eine strahlende und anziehende Monstranz sein, die den Blick auf die Quelle unseres Lebens zu lenken vermag.

Wir laden wieder zum gemeinsamen Gebet um und für geistliche Berufe am nächsten Priesterdonnerstag, am 3. Juli 2014, ein.