Statue der Gottesmutter
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„Rauchen gehen“ (03.01.2013)

Vor allem in ländlichen Gegenden ist der Brauch des „Rauchen Gehens" noch nicht abgekommen. Durch das Gebet und die Bitte um Gottes Schutz und Segen haben die ursprünglich heidnischen Nächte einen christlichen Inhalt bekommen. Die Raunächte werden gewöhnlich am Heiligen Abend, zu Silvester und zu Dreikönig begangen.

In unserer Gemeinschaft ist es aber üblich, wohl auch wegen der Größe unserer Gebäude, nur zu Dreikönig mit Weihrauch, Kreide und Weihwasser durch unsere Häuser zu gehen, um diese Gottes Schutz anzuvertrauen. Stundenlang sind einige Schwestern in zwei Gruppen oder wie heuer verteilt auf zwei Tage, Rosenkranz betend unterwegs. Das dauert deshalb so lange, weil wir in allen Räumen Weihrauch zu Gott aufsteigen lassen und jeden Raum mit Weihwasser besprengen – vom Keller bis zum Dachboden.

Mit geweihter Kreide wird jede Tür (und wir haben viele Türen!) mit einem kleinen Kreuz bezeichnet. Dieses Zeichen erinnert uns dann das ganze Jahr über, dass Christus uns am Kreuz erlöst hat. Und es verkündet uns die frohe Botschaft: „Im Kreuz ist Heil. Im Kreuz ist Leben. Im Kreuz ist Hoffnung.“ Das Symbol des Kreuzes, an dem der Herr gehangen, soll uns auch Jesu Wort ins Gedächtnis rufen: „Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden.“ (Joh 10,9)

Es sind oft die ganz banalen Dinge des Lebens, die wir uns zu Nutze machen können, um uns Jesu Worte einzuprägen. Wenn wir eine Tür öffnen, so können wir an das Wort aus der Offenbarung (3,20) denken, wo Christus sagt: „Ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wer meine Stimme hört und die Tür öffnet, bei dem werde ich eintreten und wir werden Mahl halten, ich mit ihm und er mit mir.“

Wie oft öffnen wir unbedacht eine Tür ohne daran zu denken, dass Jesus um Einlass in unser Herz bittet? Verbinden wir unser tägliches Handeln mit dem Wort Gottes und beginnen wir so, immer tiefer aus der Heiligen Schrift heraus zu leben.

Es gibt eine Lernmethode, bei der man angehalten wird, kleine Spickzettel im ganzen Haus an Türen, Fenstern und Schränken anzubringen, damit man möglichst oft mit dem Lernstoff konfrontiert wird. Warum wenden wir diese Methode nicht auch in unserem geistlichen Leben an? Gerade im Jahr des Glaubens können wir auf diese Art kleine Impulse setzen, die unsern Glauben vertiefen können und wir häufiger an Gott denken. Eine Möglichkeit wäre, an unsere Türen das eine oder andere Schriftwort anzubringen. Sooft wir die Tür öffnen oder schließen werden wir zur Betrachtung eingeladen. Nachfolgend sind nur einige Beispiele angeführt, die sich mit einer Tür beschäftigen.

Offb 3,8: Ich kenne deine Werke, und ich habe vor dir eine Tür geöffnet, die niemand mehr schließen kann. Du hast nur geringe Kraft, und dennoch hast du an meinem Wort festgehalten und meinen Namen nicht verleugnet.

Jak 5,9: Klagt nicht übereinander, Brüder, damit ihr nicht gerichtet werdet. Seht, der Richter steht schon vor der Tür.

Kol 4,3: Betet auch für uns, damit Gott uns eine Tür öffnet für das Wort und wir das Geheimnis Christi predigen können, für das ich im Gefängnis bin;

Lk 13,24: Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen; denn viele, sage ich euch, werden versuchen hineinzukommen, aber es wird ihnen nicht gelingen.

Lk 16,20: Vor der Tür des Reichen aber lag ein armer Mann namens Lazarus, dessen Leib voller Geschwüre war.

Mt 6,6: Du aber geh in deine Kammer, wenn du betest, und schließ die Tür zu; dann bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.

Mt 25,10: Während sie noch unterwegs waren, um das Öl zu kaufen, kam der Bräutigam; die Jungfrauen, die bereit waren, gingen mit ihm in den Hochzeitssaal und die Tür wurde zugeschlossen.

Dan 3,93: Dann ging Nebukadnezzar zu der Tür des glühenden Ofens und rief: Schadrach, Meschach und Abed-Nego, ihr Diener des höchsten Gottes, steigt heraus, kommt her! Da kamen Schadrach, Meschach und Abed-Nego aus dem Feuer heraus.

Sir 28,24: Schau, deinen Weinberg umzäunst du mit Dornen, mach auch Tür und Riegel an deinen Mund!

Sir 21,24: Ungezogen ist es, an der Tür zu horchen, der Verständige aber verschließt seine Ohren.

Spr 26,14: Die Tür dreht sich in ihrer Angel und der Faule in seinem Bett.

Ijob 31,32: Kein Fremder musste draußen übernachten, dem Wanderer tat meine Tür ich auf.

Gen 4,7: Nicht wahr, wenn du recht tust, darfst du aufblicken; wenn du nicht recht tust, lauert an der Tür die Sünde als Dämon. Auf dich hat er es abgesehen, doch du werde Herr über ihn!

Mt 24,33: Genauso sollt ihr erkennen, wenn ihr das alles seht, dass das Ende vor der Tür steht.