Statue der Gottesmutter
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Rosen für Maria (01.10.2021)

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Wer die Gottesmutter liebt, schmückt ihre Statuen und Bilder gerne mit Blumen. In einem Lied wird Maria als „die edelste Rose“ bezeichnet, die ganz schön und auserwählt ist. Gerne stellen wir unserer himmlischen Mutter auch Rosen hin. Aber es gibt Rosen, die der Gottesmutter weitaus mehr Freude bereiten. Sie entstehen, wenn die Perlen des Rosenkranzes im Gebet durch unsere Hände gleiten. Jedes Ave Maria wird dabei in unseren Herzen zu einer duftenden Rose.

Maria liebt den Rosenkranz mehr als alle anderen Gebete, weil uns dieses Gebet zu ihrem Sohn führt. Jedes Ave ist sozusagen schwanger mit Jesus. In den Gruß der Gottesmutter, den der Erzengel Gabriel Maria kurz vor der Menschwerdung Jesus überbrachte, ist das Geheimnis des Gottessohnes eingebettet.

So lernen wir Jesus täglich besser kennen

 

Denn der Rosenkranz soll keine fromme Übung bleiben. Er erfordert unser aktives Einlassen auf die Geheimnisse, die wir beim Wiederholen der Ave Maria betrachten. So wird klar, dass es sich bei diesem Gebet um ein auf Christus zentriertes Beten handelt. Maria will damit den Blick nicht auf sich selbst richten sondern immer auf Jesus. Deshalb hat sie bei so vielen Erscheinungen den Rosenkranz als Heilmittel für die Welt und für die Lösung aller Probleme erbeten.

 

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Aber warum heilt der Rosenkranz die Welt?

 

Weil wir auf Christus schauen. Dieser Blick auf ihn wandelt uns. Denn was wir anschauen, das werden wir. Im Apostolischen Schreiben „Rosarium Virginis Mariae“ erklärte Johannes Paul II.: „Mit dem Rosenkranz geht das christliche Volk in die Schule Mariens, um sich in die Betrachtung der Schönheit des Antlitzes Christi und in die Erfahrung der Tiefe seiner Liebe einführen zu lassen.“

Wenn unser Blick auf den fällt, der uns liebt, so werden wir zu Geliebten. Umso mehr wir seine Liebe wahrnehmen, umso mehr werden wir uns selbst als von Gott geliebte Menschen erfahren. Und diese Erfahrung ändert uns, verändert unsere Ausstrahlung und unser Auftreten, unser Denken und Handeln.

 

Wer den Rosenkranz ernsthaft betet, mit dem Hintergrund, sich ganz auf das Liebestun Christi einzulassen, wird dadurch gewandelt und begegnet der Welt zunehmend im Frieden und in der Liebe Christi.

 

Mutter  Teresa sagte einmal: „Versuche Gott zu lieben und verlange danach, ihn zu finden.“ Im Rosenkranz werden wir Jesus finden, wenn wir uns nicht dem monotonen Gebet hingeben, sondern uns wachsam mit den Geheimnissen befassen. Das erfordert eine geistige Anstrengung, soll es nicht ein sinnloses „herunterleiern“ aneinandergeketteter Gebete werden.

Den Rosenkranz muss man auskosten und dazu müssen wir aktiv sein. „Suche Gott nicht in fernen Ländern. Dort ist er nicht. Er ist ganz nahe: Er ist in dir.“, mahnt uns Mutter Teresa. Beim Rosenkranzgebet muss unser Herz zu einer Rose werden, die Christus in sich trägt.

 

 

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Ein Herz, in dem Christus wohnt, verströmt den lieblichen Duft einer Rose.

Ein weiteres Element, das beim Rosenkranzgebet wirksam wird, ist die Bindung des Gebets an bestimmte Anliegen. Gott erhört den Rosenkranz in dem gewählten Anliegen. Das können ganz persönliche Bitten sein, oder auch jene Anliegen, die uns die Gottesmutter beispielsweise in Guadalupe im Zusammenhang mit dem Mantelapostolat gegeben hat.

Neben diesen Anliegen soll der Rosenkranz auch fruchtbar werden für uns selbst, indem er mit einer Bitte um eine bestimmte Tugend verbunden wird, die wir mit dem Rosenkranz oder dem einzelnen Gesätzchen erlangen wollen. Der heilige Ludwig Maria Grignion machte darauf aufmerksam, dass das Unterlassen dieser Aufopferung und das damit verbundene (relativ) absichtslose Beten der einzelnen Geheimnisse als großes Übel und als Ursache, warum der Rosenkranz oft wenig verändernde Wirkung entfaltet.

Als Beispiel sei hier die Aufopferung des Gesätzchens „Jesus, der von den Toten auferstanden ist“ angeführt:

Aufopferung vor dem Gesätzchen

Wir opfern dir auf, Herr Jesus Christus, dieses Gesätzchen zu Ehren deiner siegreichen Auferstehung und bitten dich durch dieses Geheimnis und die Fürsprache deiner heiligsten Mutter um unerschütterlichen Glauben.

Bitte nach dem Gesätzchen

Die Gnaden des Geheimnisses deiner Auferstehung mögen in unsere Seelen herabsteigen und uns mit unerschütterlichem Glauben erfüllen.

 

Sehr gut erklärt ist diese Gebetsweise beim „Biblischen Rosenkranz“, der eine alte Form des Rosenkranzgebetes ist, die vereinzelt wieder neu belebt wird und sehr hilfreich ist, wenn man die Betrachtung einüben möchte.

Informationen und Gebetsanleitungen zu den einzelnen Rosenkränzen finden Sie unter https://www.biblischer-rosenkranz.at/ .

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Bedingungen für einen vollkommenen Ablass

Das Rosenkranzgebet ist unter den gewöhnlichen Bedingungen

·        Beichte verbunden mit vollkommener Abkehr von jeder Sünde
gültig etwa zwei Wochen vorher und nachher für mehrere Ablässe;

·        Kommunionempfang

·        Gebet in Meinung des Heiligen Vaters:
Vater unser, Gegrüßet seist du Maria, Ehre sei dem Vater

mit einem vollkommenen Ablass versehen,

·        wenn es in einer Kirche, in einer öffentlichen Kapelle oder in Gemeinschaft gebetet wird.

·        Es genügt ein Drittel des Rosenkranzes zu beten (fünf Geheimnisse), ohne Unterbrechung.

·        Das mündliche Beten muss von der geistlichen Betrachtung begleitet sein.

Werden nicht alle Bedingungen erfüllt, gewinnt man einen Teilablass.

Aus „Rosarium Virginis Mariae“:

In der Betrachtung der Rosenkranzgeheimnisse schöpft der Gläubige Gnade in Fülle, die er gleichsam aus den Händen der Mutter des Erlösers selbst erhält.

 

Der Rosenkranz ist mein Lieblingsgebet.

 

Er ist ein wunderbares Gebet, wunderbar in seiner Schlichtheit und seiner Tiefe.

 

In der Tat ziehen vor dem Hintergrund der Worte des Ave Maria vor den Augen der Seele die wichtigsten Ereignisse des Lebens Jesu vorbei.

 

So bekommt das schlichte Gebet des Rosenkranzes den Rhythmus des menschlichen Lebens.

 

Den Rosenkranz beten ist tatsächlich nichts anderes, als mit Maria das Antlitz Christi zu betrachten.

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