Statue der Gottesmutter
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Schutzengelfest (02.10.2012)

„Einem jeden der Gläubigen steht ein Engel als Beschützer und Hirte zur Seite, um ihn zum Leben zu führen.“, erklärte der Kirchenvater Basilius der Große († 379).

Von den heiligen Schutzengeln spricht auch die Bibel und weist auf ihren Auftrag hin: „Denn er befiehlt seinen Engeln, dich zu behüten auf all deinen Wegen. Sie tragen dich auf ihren Händen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt.“ (Ps 91,11-12)

Wenn der Glaube an Gott in der Gesellschaft auch schwindet, so haben sich doch viele den „Glauben“ an ihren Schutzengel bewahrt. Vielleicht auch deshalb, weil jeder von uns schon brenzlige Situationen erlebt hat, in denen er sich bewusst geworden ist, dass hier jemand eingegriffen hat. Schutzengeldarstellungen zeigen uns die Engel meist als milde Wesen in Menschengestalt und ausgerüstet mit Flügeln, die ihn einerseits in den Himmel aufsteigen lassen oder andererseits schützend über uns gebreitet sind.

Aber wer oder was sind Schutzengel wirklich? Der Katechismus lehrt uns: „Engel sind rein geistige Geschöpfe Gottes, die Verstand und Willen haben. Sie sind nicht körperlich, nicht sterblich und für gewöhnlich nicht sichtbar. Sie leben ständig in der Gegenwart Gottes und vermitteln den Menschen Gottes Wille und Gottes Schutz.“ (Youcat 54) Kardinal Joseph Ratzinger definierte den Schutzengel folgendermaßen: „Ein Engel ist gleichsam der persönliche Gedanke, mit dem Gott mir zugewandt ist.“ Youcat erläutert unter 55 weiter: „Jeder Mensch bekommt von Gott einen Schutzengel. Für sich und andere zum Schutzengel zu beten ist gut und sinnvoll. Engel können sich im Leben eines Christen auch von sich aus bemerkbar machen, z.B. als Überbringer einer Botschaft oder als helfende Begleiter.“ Und er differenziert: „Mit den falschen Engeln der Esoterik hat der Glaube nichts zu tun.“

In unserer schnelllebigen, hochtechnisierten und vernetzten Zeit suchen wir die ständige Kommunikation. Wir telefonieren wegen jeder Kleinigkeit und ärgern uns, wenn der andere nicht abhebt. Wir verschicken unzählige SMS oder E-Mails und können es nicht erwarten, bis sich der Adressat zurückmeldet. Dabei haben wir das wichtigste und zugleich günstigste „Kommunikationsmedium“ schon fast vergessen: unseren Schutzengel. Der heilige P. Pio von Pietrelcina erteilt uns deshalb folgenden Rat: „Schicke mir deinen Schutzengel. Er braucht keine Zugfahrkarte und auch seine Schuhe laufen sich auch nicht ab. Rufe deinen Schutzengel an, dass er dich erleuchte und dich leite. Gott hat ihn dir aus diesem Grund an deine Seite gestellt. Deshalb benutze ihn.“

P. Pio ist als bedeutender Zeuge für die Existenz der heiligen Schutzengel bekannt, deshalb seien hier noch ein paar Begebenheiten aus seinem Leben angeführt:

Ein Arzt fragte einmal Padre Pio: „Um dich herum sind immer so viele Engel. Stören sie die denn nicht?“ „Nein, tun sie nicht“, war die einfache Anwort, „sie sind sehr gehorsam.“

Eines Tages kam Padre Alessio mit einigen Briefen in der Hand zu Padre Pio, um ihn irgend etwas zu fragen. Pio unterbrach ihn abrupt: „Siehst du nicht, dass ich sehr beschäftigt bin? Lass mich in Ruhe“. Padre Alessio ging gedemütigt davon. Padre Pio beeilte sich und rief Alessio später zu sich und sagte: „Hast du nicht die vielen Engel um mich herum gesehen? Das waren die Schutzengel meiner geistigen Kinder. Sie kamen und überbrachten mir ihre Botschaften. Ich war gerade dabei, ihnen Antwort zu geben.“

 

Ein Anderer fragte Padre Pio einmal: „Vater, kannst du wirklich hören, was dir der Schutzengel  sagt?“ Pio antwortete: „Natürlich, oder glauben Sie, dass Engel so ungehorsam wie wir sind? Schicke mir doch einfach deinen Schutzengel!“

Eine Frau saß in der Ecke der Kapuzinerkirche. Die Kirche war schon geschlossen und es war spät. Sie betete in Gedanken und wiederholte die Worte in ihrem Herzen: „Padre Pio, hilf mir! Lieber Schutzengel, bitte Padre Pio, dass er mir helfen soll, sonst muss meine Schwester sterben!“ Aus einem Fenster erscholl nun Padre Pio´s Stimme: „Wer ruft mich um diese Zeit? Was hast du für ein Problem?“ Die Frau erzählte ihm von ihrer Schwester und von ihrer Krankheit. Noch in der gleichen Stunde ging er zu ihr und heilte sie.