Statue der Gottesmutter
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Seliger Pio Campidelli vom hl. Aloisus (03.11.2018)

Luigi Campidelli ist ein „Heiliger des Alltags“, der es verstanden hat, in einem gewöhnlichen Leben zu einer außergewöhnlichen Heiligkeit zu gelangen. Geboren wurde der Bauernsohn als drittes von fünf Kindern in Trebbio di Poggio Berni am 29. April 1869 und empfing noch am selben Tag die Taufe. Er ist in einer frommen Familie aufgewachsen, die an harte Feldarbeit ebenso gewöhnt war, wie an ein gottesfürchtiges Leben. In noch sehr jungen Jahren führte Luigio ein ausgeprägtes frommes Leben. Gespräche über die Predigten führte er schon als kleines Kind mit seiner Mutter. Sein reges Interesse an Gott führte dazu, dass er im Alter von fünf Jahren gefirmt wurde. Mit zehn Jahren empfing er zum ersten Mal den Leib des Herrn.

In der Familie lebte aber auch sein Onkel, der weniger fromm war und ständig fluchte. Luigi erschrack bei jedem Fluch und betete Zeit seines Lebens für seinen Onkel um die Gnade, das Fluchen aufgeben zu können. Als der Junge sechs Jahre alt war, starb sein Vater an Typhus, was die Familie mittellos machte. Liugi, zuhause auch Gigino genannt, war von klein auf ein Betender, der den täglichen Messbesuch in der fünf Kilometer entfernten Kirche nicht versäumte und im Anschluss seinen Freunden den Katechismus lehrte. Nicht jeder verstand seine Frömmigkeit und so wurde er oftmals auch deswegen verlacht. Luigi nahm das zum Anlass, sich dem Spötter mit besonderer Liebe zuzuwenden. Auch zu Papst Pius IX., der nach dem Verlust des Kirchenstaates im Jahr 1870 schreckliches durchmachte, hielt er unerschütterlich die Treue.

Bruder Don Filippo war ein Onkel mütterlicherseits, mit dem sich Luigis Mutter gerne beriet, denn die guten Neigungen ihres Sohnes blieben ihr nicht verborgen und sie wollte ihn in seinem geistlichen Wachstum unterstützen. Als 10-jährigen nahm sie Luigi zu Missionspredigten mit. So lernte er die Passionisten kennen. Dem Oberen vertraute er damals an, dass ihn eine Stimme im Inneren dazu gerufen hatte, Passionist zu werden.

Aber er war noch zu jung und musste vier Jahre warten, ehe er vierzehnjährig am 02. Mai 1882 in Casale eintreten konnte. Bald darauf, am 27. Mai, empfing er das Kleid der Passionisten und den Ordensnamen Pio vom heiligen Aloisius. Sein Noviziat verbrachte er sechs Monate lang in San Eutizio di Soriano al Cimiono. Danach schloss er in Casale das Gymnasium ab und begann sein theologisches Studium. Der junge Novize und Student, der am 30. April 1884 seine Erste Profess ablegte, war allen ein ausgesprochenes Vorbild: in der inneren Sammlung, in der Bescheidenheit, im Gehorsam und Anstand. Er verstand es, andere in diese Gottesliebe mithineinzuziehen. Einer galt seine ganz besondere Liebe: seiner himmlische Mutter Maria, die er mit Zärtlichkeit verehrte.

1888 klopfte der Tod leise an die Tür, er erkrankte an Tuberkulose. Pio nahm die Krankheit und den kommenden Tod gottergeben an.  Seine Mutter tröstete er: „Hab Mut, Mama! Wir werden uns im Paradies wiedersehen!“ In diesem Glauben starb er am 02. November 1889 um 22:30 mit 21 Jahren. Pio., dem die Priesterweihe aufgrund seines frühen Todes verwehrt blieb, hat sein Leben aufgeopfert für die Kirche, den Papst, die Bekehrung der Sünder und für seine geliebte Heimat Romanga, in der es damals Unruhen gab.

Er wurde am 17. November 1985 von Johannes Paul II. seliggesporchen, der über sein Leben das Prädikat „Salz der Erde“ setzte. Übrigens, seine Gebete wurden erhört und sein Onkel hat schließlich das Fluchen aufgegeben.

Eine Reliquie des Seligen Pio Campidelli ist in der Vorauer Kapelle zur Verehrung ausgestellt. (Quellen: Passionisten.de; wikipedia)