Statue der Gottesmutter
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Sie fielen vor ihm nieder und huldigten ihm (06.01.2015)

„Unser Herr will angebetet sein, wo immer er sein mag. So wurde er angebetet am Kreuz durch den Schächer (Lk 23,42), bei seinem Einzug in Jerusalem von den Scharen, die Hosanna riefen (Mt. 21,9), in der Krippe von Königen (Mt 2,11). In der Eucharistie ist er verborgen, aber das darf kein Hindernis sein, dass er darin angebetet wird; denn er wurde auch von den Königen angebetet, obwohl er in Windeln gewickelt verborgen war." (Franz von Sales)

Wer kennt sie nicht, die heiligen drei Könige?

Aber königlich waren sie keineswegs. Die Heilige Schrift stellt sie uns als Sterndeuter vor, die einem neu aufgegangenen Stern folgten, im Glauben, dass er die Geburt eines neuen Königs verkünde. Im 3. Jhdt. wurden die Weisen aus dem Morgenland in drei Magier umgedeutet. Drei Jahrhunderte später teilte man ihnen Namen zu: Thaddadia, Melchior und Balytora.

Erst im 8. Jhdt. wurden sie in den Königsstand erhoben. Damals wurden ihnen die heute bekannten Namen Caspar, Melchior und Balthasar zugeteilt. Die Botschaft der Bibel bleibt aber die gleiche. Drei Menschen, die sich nicht von Gott, sondern von den Sternen leiten ließen, machten sich auf, um einem König zu huldigen. Was hatten sie sich von diesem König erwartet? Was hatten sie wirklich gesucht? Sie waren demütig genug, um den großen König auch in einem einfachen Haus, in einem unbedeutenden Ort, zu suchen. Und als sie vor ihm standen, erkannten sie, dass sich in dem Kind vor ihnen ihre geheimste Sehnsucht erfüllte: Sie fielen auf die Knie und beteten an. Weiter nichts. Wer Gott gefunden hat, weiß, dass es in seiner Gegenwart nichts anderes mehr braucht: Anbetung, liebendes Verweilen vor dem, der uns zuerst geliebt hat, der größer ist als wir. Die drei Weisen hatten ihren König gefunden und es war nicht irgendein König, nicht einer unter vielen, sondern der, den die Offenbarung den „König der Könige“ und den „Herrn der Herren“ nennt. In Bethlehem, in der Geburtsgrotte, kniet noch heute die ganze Welt vor dem König, der die Welt in seinen Händen hält. Wenn Sie in der Anbetung vor Jesus gekniet sind, haben Sie schon mal daran gedacht, dass auch Sie selbst ein König sind? In der Taufe wurden wir alle zum König gesalbt und haben damit Anteil am einzig wahren Königtum Jesus Christi, Anteil an seiner Herrschaft, die in der demütigen Liebe begründet ist. Das Haus in Bethlehem ist jeder Tabernakel, in dem Jesus im Allerheiligsten Altarssakrament wohnt. Bringen wir Jesus unsere Gaben wie es schon die Sterndeuter, die heiligen drei Könige, getan haben. Bringen wir ihm in der Myrrhe, die Bitterkeit, die Schuld unseres Lebens. Lassen wir den Weihrauch des Gebetes vor ihm aufsteigen und beschenken wir ihn mit dem Gold unserer Liebe.