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Tägliche Ablässe (01.03.2020)

Kreuzwegandacht

Gedächtnis des Leidens und Sterbens des Herrn

Ein einmaliger vollkommener Ablass wird demjenigen Christgläubigen gewährt, … der selbst die fromme Übung der Kreuzwegandacht vollzieht oder sich während der Fernseh- oder Rundfunkübertragung der Kreuzwegandacht, die der Heilige Vater betet, mit ihm in frommer Gesinnung vereint. (HA 2008, Nr 13,2°, S. 59; vgl. EI 2004, Nr 13,2°, S. 59)

In der Kreuzwegandacht wird der Schmerzen gedacht, die unser göttlicher Erlöser auf seinem Weg vom Haus des Pilatus, wo er zum Tode verurteilt wurde, bis zum Kalvarienberg, wo er zu unserem Heil am Kreuz gestorben ist, erlitten hat.

Der Kreuzweg hat seinen Ursprung darin, dass man in Jerusalem schon recht früh einige Stellen des Kreuzweges des Herrn mit Steinen oder Kapellen bezeichnete. Diese wurden dann von Pilgern besucht, die im 14.-16. Jahrhundert von den Franziskanern auf diesen Weg geführt wurden. Zunächst ging man verschiedene Wegstrecken, und auch die Anzahl der Stationen wechselte. Im Abendland errichtete man im 15. Jahrhundert Nachbildungen des Kreuzweges; die endgültige Festlegung auf 14 Stationen erfolgte im Jahre 1515. Weltweit verbreitet wurde dieser Kreuzweg im 18. Jahrhundert; 1731 und 1742 wurde das Beten des Kreuzweges mit Ablassgewährungen verbunden..

Für die Gewinnung des vollkommenen Ablasses gilt:

1.  Die Andacht muss an den dafür vorgesehenen Kreuzwegstationen verrichtet werden.

2.  Zur Errichtung eines Kreuzweges sind 14 Kreuze erforderlich, denen meist Tafeln oder Bilder begefügt werden, welche die Leidensstationen von Jerusalem darstellen.

3.  Üblicherweise gehört zum Kreuzweg die Lesung von 14 Schriftstellen, auf welche jeweils Gebete folgen.

Zum geistlich fruchtbaren Vollzug der Kreuzwegandacht genügt aber auch die Betrachtung des Leidens und Sterbens des Herrn, daher ist die ausdrückliche Berücksichtigung der einzelnen Stationsgeheimnisse nicht notwendig.

4.  Zur Verrichtung der Kreuzwegandacht gehört das Gehen von der einen zur nächsten Station. Wenn beim gemeinsamen (öffentlichen) Vollzug nicht alle Teilnehmer ohne Schwierigkeiten mitgehen können, genügt es, wenn der Vorbeter sich zu den einzelnen Stationen begibt und die Übrigen an ihren Plätzen bleiben.

5.  Gläubigen, denen der Mitvollzug der Kreuzwegandacht aus einsichtigem Grund nicht möglich ist, können denselben Ablass gewinnen, wenn sie in geistlicher Lesung und Betrachtung des Leidens und Sterbens unseres Herrn Jesus Christus wenigstens eine gewisse Zeit (Viertelstunde) verharren.

6.  Der Kreuzwegandacht können – im Hinblick auf die Ablassgewährung – auch andere von der kirchlichen Autorität approbierte fromme Übungen entsprechen, die dem Gedächtnis des Leidens und Sterbens unseres Herrn dienen und gleichfalls in 14 Stationen aufgegliedert sind.

7.  Für die Orientalen, die diese Übung der Kreuzwegandacht nicht kennen, können die Patriarchen für die ihnen anvertrauten Gläubigen zur Gewinnung dieses Ablasses eine andere Frömmigkeitsform zum Gedächtnis an das Leiden und Sterben unseres Herrn Jesus Christus bestimmen.

(HA 2008, Nr. 13, Sr. 59f; vgl. EI 2004, Nr. 13, S. 59)

Neu ist, dass der vollkomene Ablass nun auch gewonnen werden kann, wenn man sich am Radio oder Fernsehen mit dem vom Papst vorgebeteten Kreuzweg in frommer Weise vereinigt.

(Quelle: Der Ablass in Lehre und Praxis)

Gebet zum Gekreuzigten Johannes Paul II.

Herr Jesus Christus, wir stehen unter Deinem Kreuz! So wie einst in Jerusalem unter dem Kreuz Deine Mutter und Johannes, Maria Magdalena und andere Frauen standen, so stehen auch wir hier. Es fehlen uns die Worte, um all das auszudrücken, was unsere Herzen empfinden. Es drängt uns aber, Dich zu bitten:
Bleibe bei uns durch Dein heiliges Kreuz! Wir bitten Dich: Bleibe Du bei der Kirche, bleibe Du bei der Menschheit!
Wende Dich nicht ab von ihr, wenn auch vielleicht viele gleichgültig an Deinem Kreuz vorübergehen, einige sich von ihm entfernen und andere nicht bis zu ihm hingelangen.
Denn vielleicht brauchen die Menschen heute mehr als je zuvor diese Kraft und diese Weisheit, die Du selber bist, Du allein durch Dein heiliges Kreuz. Bleibe bei uns in diesem tiefen Geheimnis Deines Todes, in dem Du geoffenbart hast, wie „sehr Gott die Welt geliebt hat“.
Bleibe bei uns und ziehe uns an Dich! Bleibe bei uns durch Deine heilige Mutter, der Du vom Kreuz herab jeden Menschen anvertraut hast! Bleibe bei uns! Amen.