Statue der Gottesmutter
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Tag der Frau (08.03.2021)

Es ist gut, sich an einem bestimmten Tag im Jahr auf das Frausein zu  besinnen. Frauen haben von Gott eine besondere Gabe erhalten. Sie können Leben empfangen, in sich heranreifen lassen und dieses neue Leben in diese Welt gebären. Nicht als „Gebärmaschine“, wie man heute abwertend über diese Gabe spricht.

Im Gegenteil, sie sind Mitbeteiligte, Mitwirkende am Schöpfungswerk. Nach dem Sündenfall lesen wir in der Bibel: „Adam erkannte Eva, seine Frau; sie wurde schwanger und gebar Kain. Da sagte sie: Ich habe einen Mann vom Herrn erworben.“ (Gen 4,1) Diese Aussage eröffnet, was im Leib der Frau heranwächst: ein Mann – oder eine Frau. Kein „nicht lebensfähiges“ Kind, kein „bloßes Gewebe“, sondern ein Mann oder eine Frau. „Gott schuf also den Menschen … als Mann und Frau.“

Dieser Gedanke schafft neuen Respekt vor dem Ungeborenen. Es ist eine vergessene Denkweise. Einem Mann oder einer Frau begegnet man mit Respekt. Man ist sich bewusst, dass man einer Person gegenübersteht. Im Leib der Mutter wächst eine solche Persönlichkeit heran. Junge Eltern lieben es, sich auszumalen, was ihr kleiner Sprössling einmal machen wird, wie er sein wird, wenn er erwachsen ist, welche Stimme er haben wird, wie er aussehen wird,… Gedenken wir heute auch einmal all den kleinen Frauen, die noch am Beginn ihres Lebens im Mutterleib verborgen leben. Viele von ihnen sind in Gefahr, durch Abtreibung getötet zu werden. Sie werden ihr Frausein, ihre Bestimmung und Berufung nie leben können. Sie brauchen unser Gebet, genauso wie ihre Mütter, die im heutigen Mainstream durch ihre Schwangerschaft irritiert oder verängstigt sind; die sich gedrängt fühlen, einen Schritt zu setzen, den sie nicht setzen wollen und nie wieder rückgängig machen können. Oder, die meinen, ein Recht über das Leben „der kleinen Frau oder dem kleinen Mann“ in ihnen zu haben.

Ihnen möge die „Große Frau“, wie die Gottesmutter oftmals bezeichnet wird, beistehen. Sie kennt die manchmal äußerst verzweifelte Lage dieser Frauen. Sie ist selbst dem Unmöglichen gegenübergestanden, als der Engel bei ihr eintrat. Aber mit unerschütterlichem Gottvertrauen hat sie den Erlöser des Menschengeschlechtes empfangen, geboren, erzogen und letztendlich Gott und den Menschen hingegeben. So ist sie die „Frau aller Völker“ geworden, das Vorbild aller Frauen. Deshalb nennt die Schrift sie auch „die Frau“.

Der heilige Bonaventura fand wunderbare Worte für die Gottesmutter: „Gott könnte eine größere Welt schaffen als die gegenwärtige. Er könnte auch einen größeren Himmel schaffen als den über uns. Aber eine größere Mutter als die Gottesmutter kann er nicht schaffen.“