Statue der Gottesmutter
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Taufe des Herrn (13.01.2013)

Mit der Taufe Jesu im Jordan beginnt sein öffentliches Wirken. Und damit endet der Weihnachtsfestkreis. Der Jahreskreis wird uns wieder durch die entsprechenden Schriftstellen an das öffentliche Leben Jesu erinnern. Die Taufe Jesu ist ein Akt der Buße stellvertretend für seine Kirche.

Papst Benedikt sagte 2011 zum damaligen Verständnis der Taufe: „Auch wenn der Vorgang Taufe hieß, hatte er nicht den sakramentalen Wert des Ritus, den wir heute feiern; wie ihr wisst, setzt Jesus mit seinem Tod und seiner Auferstehung die Sakramente ein und lässt die Kirche entstehen. Die von Johannes vollzogene Taufe war ein Bußakt, eine Geste, die zur Demut gegenüber Gott, zu einem Neubeginn aufforderte: Der Bußwillige erkannte beim Eintauchen ins Wasser, dass er gesündigt hatte, erflehte von Gott die Reinigung von seiner Schuld und wurde aufgefordert, sein Fehlverhalten zu ändern, während er gleichsam im Wasser starb und zu einem neuen Leben auferstand.“

Matthäus schildert die Begegnung zwischen Jesus und Johannes so: „Zu dieser Zeit kam Jesus von Galiläa an den Jordan zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen. Johannes aber wollte es nicht zulassen und sagte zu ihm: Ich müsste von dir getauft werden, und du kommst zu mir? Jesus antwortete ihm: Lass es nur zu! Denn nur so können wir die Gerechtigkeit (die Gott fordert) ganz erfüllen. Da gab Johannes nach.“ (Mt 3,13-15)

Der Heilige Vater ging in seiner Predigt (09.01.2011) auf dieses Verhalten des Täufers ein: „Johannes, der in ihm den Messias erkennt, den Heiligen Gottes, den, der ohne Sünde ist, gibt seiner Bestürzung Ausdruck. Er selbst hätte sich von Jesus taufen lassen wollen. Aber Jesus ermahnt ihn, sich nicht zu widersetzen, diesen Akt vollziehen zu lassen, um zu tun, was erforderlich ist, um »die Gerechtigkeit ganz zu erfüllen«. … Diese Haltung offenbart zunächst, wer Jesus ist: Er ist der Sohn Gottes, wahrer Gott wie der Vater; er ist es, der »sich erniedrigt hat«, um einer von uns zu werden, der Mensch geworden ist und es auf sich genommen hat, sich zu demütigen bis zum Tod am Kreuz (vgl. Phil 2,7). Die Taufe Jesu, an die wir heute erinnern, steht in dieser Logik der Demut und Solidarität: es ist die Haltung dessen, der in allem einer von uns werden will und sich tatsächlich in eine Reihe mit den Sündern stellt. Er, der ohne Sünde ist, lässt sich wie ein Sünder behandeln (vgl. 2 Kor 5,21), um die Last der Schuld der ganzen Menschheit, auch unsere Schuld, auf seinen Schultern zu tragen. … Jesu Geste nimmt das Kreuz, die Annahme des Todes für die Sünden des Menschen, vorweg. Dieser Akt der Erniedrigung, mit dem sich Jesus vollständig dem Liebesplan des Vaters anpassen und uns gleich werden will, bekundet die volle Übereinstimmung in Willen und Absichten zwischen den Personen der Heiligsten Dreifaltigkeit.“

Der gehorsame Liebesakt von Johannes und Jesus, ermöglichten, dass „der Geist Gottes offenbar“ wird, denn er „kommt wie eine Taube auf ihn herab, und in jenem Augenblick wird die Liebe, die Jesus mit dem Vater vereint, vor allen, die der Taufe beiwohnen, von einer Stimme von oben, die alle hören, bezeugt. Der Vater macht den Menschen, also uns, die tiefe Gemeinschaft, die ihn mit dem Sohn verbindet, offenbar: Die Stimme aus dem Himmel bezeugt, dass Jesus dem Vater in allem gehorsam ist und dass dieser Gehorsam Ausdruck der Liebe ist, die sie miteinander verbindet. Deshalb bekundet der Vater sein Wohlgefallen an Jesus, weil er im Handeln des Sohnes das Verlangen erkennt, in allem seinem Willen zu folgen: »Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe« (Mt 3,17). Und dieses Wort des Vaters ist im Vorhinein auch eine Anspielung auf den Sieg der Auferstehung und sagt uns, wie wir leben sollen, um im Wohlgefallen des Vaters zu verweilen, indem wir uns wie Jesus verhalten.“, beschließt Papst Benedikt seine Ausführungen zu dieser Schriftstelle.

Der Gehorsam dem Willen Gottes gegenüber öffnete den Himmel. Deshalb hält die Kirche den Gehorsam hoch. Das kommt gerade bei der Priesterweihe wie auch bei der Ablegung der Ordensgelübde zum Ausdruck. Er bildet die Basis jeden gemeinschaftlichen Lebens und sichert im Hinblick auf das Lehramt der Kirche die unverfälschte Weitergabe der Lehre und des rechten Glaubens. Was die Kirche über den Gehorsam sagt, lesen sie hier.