Statue der Gottesmutter
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Unsere alten Mitschwestern (25.01.2014)

„Du sollst vor grauem Haar aufstehen, das Ansehen eines Greises ehren und deinen Gott fürchten. Ich bin der Herr.“, spricht Gott im Alten Testament. (Lev 19,32) Der größte Reichtum einer Gemeinschaft sind die Alten, denn „ein Ehrenkranz der Alten ist reiche Erfahrung, ihr Ruhm ist die Gottesfurcht. (Sir 25,6)

Gerade in der Begegnung mit den betagten und kranken Mitschwestern auf unserer Krankenstation dürfen wir erfahren, dass Gott in allen Lebenslagen treu bleibt und das Leiden in Liebe getragen zu einer Quelle lebendiger Gotteserfahrung werden kann. Darum lädt Sirach (6,34) ein: „Verweile gern im Kreis der Alten, wer weise ist, dem schließ dich an!“

Im Alter kann man auf einen langen Weg mit Jesus zurückblicken, vieles hat man mit dem Herrn erlebt und gemeistert. Der große Erfahrungsschatz bedarf oft nicht vieler Worte.

Kurz und prägnant, in viel Humor verpackt, wird Weisheit, die aufhorchen lässt, weitergegeben. Deshalb meint Sirach (8,9): „Verachte nicht die Überlieferung der Alten, die sie übernommen haben von ihren Vätern. Dann wirst du Einsicht lernen, um antworten zu können, sobald es notwendig ist.“

Bei vielen kranken Mitschwestern sehen und sahen wir, dass die Leiden des Alters die meisten, oftmals auch verborgenen Früchte hervorbringen, wie es im Psalm heißt: „Sie tragen Frucht noch im Alter und bleiben voll Saft und Frische.“ (Ps 92,15) Deo gratias, für das Geschenk der Alten in unserer Gemeinschaft und in der Gesellschaft, für ihre Gebete und Opfer.