Statue der Gottesmutter
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Unsere Liebe Frau in Lourdes (11.02.2022)

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In der Vorauer Kapelle im Grazer Stiftingtal gibt es seit 2018 die monatlichen Lourdesfeiern. Die Erscheinungen der Gottesmutter im Gnadenort Lourdes hatten auch Einfluss auf das Charisma unserer Kongregation. Mutter Barbara selbst, die am 09. Februar 1905 in Vorau verstorben ist, und zwei Tage später, am 11. Februar, am Lourdestag, begraben wurde, erlebte ihre Bekehrungszeit in den Jahren zwischen der Verkündigung des Dogmas von der Unbefleckten Empfängnis 1854 und der Erscheinungen von Lourdes 1858. Nur drei Jahre später durchlebte sie eine Zeit des intensiven Ringens um ihre Berufung. 1861 erkrankte sie am Tag der Unbefleckten Empfängnis so schwer, dass sie fünf Monate lang das Bett nicht mehr verlassen konnte. In dieser Zeit hatte sie ausreichend Gelegenheit, sich mit ihrer Berufung auseinanderzusetzen. Eine augenblickliche Heilung ihrer rätselhaften Krankheit trat ein, als sie dem Willen Gottes endlich zustimmte.

Das Dogma, die Erscheinungen in Lourdes, wo sich Maria als die Unbefleckte Empfängnis zu erkennen gab, und der Zeitpunkt ihrer Erkrankung, das Hochfest der ohne Erbschuld empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria, waren für unsere Gründerin deutliche Indizien, jene Gemeinschaft, die sie mit anderen jungen Frauen in Zukunft leben wollte, unter das Patronat der Immaculata zu stellen.

Es beruht in erster Linie auf einer Annahme, dass unsere Gründerin Unsere Liebe Frau in Lourdes sehr verehrt hat. Ein dutzend Lourdesstatuen – oder mehr – aus den frühen Jahren unserer Gemeinschaft legen diesen Gedanken nahe. Ein Großteil der Schwestern unternahm, mitunter sogar häufig, Wallfahrten zu diesem Wallfahrtsort, dem wir uns bis heute sehr verbunden fühlen. So rechnen wir die Ereignisse von Lourdes auch zu unseren Wurzeln, aus denen wir Kraft und Orientierung schöpfen dürfen.

Aber nicht nur die Verehrung der Unbefleckten Empfängnis Mariens verband unsere Gemeinschaft seit jeher mit Lourdes. Gott ließ Mutter Barbara erkennen, dass sie sich der Kranken und Leidenden annehmen sollte. An keinem anderen Wallfahrtsort werden so viele Kranke zur Gottesmutter gebracht, wie in Lourdes. Maria schenkte den Kranken dort das Heilwasser, das bis heute fließt. Mutter Barbara wiederum war es ins Herz gelegt, ein Spital zum Heil und Trost der Kranken zu bauen.

Bernadette Soubirous, eine arme Müllerstochter, arbeitete später als Hilfsschwester im Krankendienst. Auch Barbara, eine einfache Bauerntochter, pflegte die Kranken aufopfernd. Beide Frauen lebten ihre Berufung als Ordensfrau. Erstere wurde zur Ehre der Altäre erhoben, für die zweite, Mutter Barbara Sicharter, beten wir noch darum.

Mit den Lourdesfeiern setzen wir hier im Stiftingtal ein Zeichen der Verbundenheit mit diesem Gnadenort und den Botschaften der Unbefleckten Empfängnis. Die Gottesdienste am 11. jeden Monats sind besonders den Kranken gewidmet, die hier die Krankensalbung empfangen können und für die wir um Heilung an Leib und Seele beten. So Gott will, werden wir im Mai bereits die 50. Lourdesfeier festlich begehen dürfen.

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