Statue der Gottesmutter
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Verborgen in Brot und Wein (20.06.2019)

Fronleichnam, ein Hochfest der katholischen Kirche, feiert nicht das Fest eines Toten, sondern den lebendigen Herrn in der Gestalt von Brot und Wein.

Durch die Vollmacht, die Wandlungskraft, die der Priester durch das Weihesakrament empfängt, wird das Brot in den Leib und der Wein in das Blut Jesu gewandelt. Gott selbst ist durch diese Wandlung gegenwärtig solange diese Gestalten von Brot und Wein andauern.

Im 13. Jahrhundert rückte der Gedanke der Gedächtnisfeier (Tut dies zu meinem Gedächtnis) mehr in den Hintergrund, um diese Realpräsenz in der Hostie in den Vordergrund zu stellen. Vronlichnam kommt aus dem Althochdeutschen und bedeutet: vron oder fron = Herr, lichnam = Leib. Dieser Leib ist keine Leiche, sondern ein lebendiger Leib. Viele eucharistische Wunder unterstreichen und bezeugen diese Wirklichkeit.

Im 8. Jahrhundert schenkte Gott in Lanciano ein Hostienwunder. Wie das Grabtuch von Turin und das Schweißtuch von Oviedo enthielt die Hostie, die in lebendiges(!!!) Herzmuskelgewebe umgewandelt wurde, die selbe Blutgruppe – AB.

In der Wandlung von Brot und Wein hat Jesus einen Weg gefunden, um bis ans Ende der Zeit bei uns zu bleiben.

Aber Jesus wünschte sich ein Fest, in dem sein Leib und sein Blut, seine Gegenwart unter uns, besonders gefeiert wird. Diesen Wunsch vertraute er der Nonne Juliana von Lüttich an. Sie unterbreitete diese Bitte des Herrn ihrem damaligen Beichtvater, dem späteren Papst Urban IV. Am 11. August 1264 kam dieser der Aufforderung nach und führte das Fronleichnamsfest ein: „An dem Tag an welchem Jesus Christus dieses Sakrament einsetzte, ist die Kirche mit der Aussöhnung der Sünder, mit der Konsekration des heiligen Chrisams, der Fußwaschung und anderen Geheimnissen beschäftigt, so daß für die würdige Verehrung des erhabensten Sakramentes die erforderliche Zeit nicht vorhanden ist, weshalb es notwendig sein wird, hiefür einen anderen Tag zu bestimmen. 
…Wir haben daher, um den wahren Glauben zu stärken und zu erhöhen, für recht und billig gehalten, zu verordnen, daß außer dem täglichen Andenken, welches die Kirche diesem heiligen Sakramente bezeigt, alle Jahre auf einen gewissen Tag noch ein besonderes Fest, nämlich auf den fünften Wochentag nach der Pfingstoktav, gefeiert werde, an welchem Tag das fromme Volk sich beeifern wird, in großer Menge in unsere Kirchen zu eilen, wo von den Geistlichen und Laien voll heiliger Freude Lobgesänge erschallen. An diesem heiligen Tage sollen aus dem Herzen der Gläubigen, aus ihrem Mund und von ihren Lippen Freudenhymnen ertönen. An diesem denkwürdigen Tage soll der Glaube triumphieren, die Hoffnung sich erheben, die Barmherzigkeit glänzen, die Frömmigkeit frohlocken, unsere Tempel von Freudengesängen widerhallen und die reinen Seelen vor Freude erzittern.“ (Bulle zur Einführung des Fronleichnamsfestes „Transiturus de hoc mundo“)

O wesentliche Speise,

welche nicht den Körper, sondern das Herz, nicht das Fleisch sondern die Seele vollkommen sättigt und wahrhaft nährt.
Unser mitleidiger Erlöser, welcher wusste, dass dem Menschen eine geistliche Nahrung fehle,
hat durch diese mitleidige und barmherzige Anordnung
ihm die edelste und kräftigste Seelenspeise, welche es auf der Welt geben kann, bereitet.
(Aus: „Transiturus de hoc mundo“)