Statue der Gottesmutter
Menü

Wandtafel in der Osterzeit (28.05.2011)

Die Novene zur Göttlichen Barmherzigkeit stellt eine Verbindung zwischen Karwoche und Osterzeit her. Der Barmherzigkeitssonntag ermöglicht einen Rückblick und eine Rückbesinnung auf die österlichen Geheimnisse: durch das Leiden und Sterben Jesu, durch seinen Gehorsam gegenüber dem Willen seines Vaters, durch seine Auferstehung und seinen Sieg über den Tod wurde uns Barmherzigkeit zuteil.

Es ist bemerkenswert, wie Gott durch den Heiligen Geist die Kirche lenkt und leitet, denn bis zur Einführung des neuen, derzeit gültigen liturgischen Kalenders, war der erste Sonntag nach Ostern nicht nur der „Weiße Sonntag“, sondern auch der „Gute Hirten-Sonntag“. Dieses Fest wurde auf den 4. Sonntag der Osterzeit verlegt.
Gott hat es gefügt, dass Papst Johannes Paul II. Schwester Faustyna erst selig und im Jahr 2000 heilig sprach. An diesem ersten Sonntag nach Ostern 2000, ihrem Heiligsprechungstag, wurde erstmals offiziell das Fest der Göttlichen Barmherzigkeit gefeiert.

Immer wieder betonte der Papst, dass allein die Barmherzigkeit Gottes die Welt und die Menschen retten könne. So wie Papst Johannes Paul II. sich selbst in seiner schweren Krankheit der Göttlichen Barmherzigkeit anvertraut hatte, war es ihm ein Anliegen, für die Welt in besonderer Weise das Erbarmen Gottes zu erbitten. Am 17. August 2002, anlässlich der Weihe des großen Heiligtums zu Ehren der Göttlichen Barmherzigkeit in Lagiewniki bei Krakau in Polen, weihte Johannes Paul II. die ganze Welt der Göttlichen Barmherzigkeit.

Es war ein auffallendes Zeichen und eine besondere Gnade, dass dieser Papst am Vorabend des Barmherzigkeitssonntags zum Vater heimgehen durfte. Im heurigen Jahr, am Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit, wurde Papst Johannes Paul II. zur Ehre der Altäre erhoben und in die Schar der Seligen aufgenommen.

Tagebuch Schwester Faustynas

Im Tagebuch Schwester Faustynas können wir lesen, zuerst im Hinblick auf das Bild vom Barmherzigen Jesus und schließlich zum Barmherzigkeitssonntag:
„Während meines Gebetes hörte ich innerlich die Worte: «Die zwei Strahlen bedeuten Blut und Wasser. Der blasse Strahl bedeutet Wasser, das die Seelen rechtfertigt, der rote Strahl bedeutet Blut, welches das Leben der Seelen ist... Diese zwei Strahlen drangen aus den Tiefen Meiner Barmherzigkeit, damals, als Mein sterbendes Herz am Kreuz mit der Lanze geöffnet wurde. Diese Strahlen schützen die Seelen vor dem Zorn Meines Vaters. Glücklich, wer in ihrem Schatten leben wird, denn der gerechte Arm Gottes wird ihn nicht erreichen. Ich wünsche, dass der erste Sonntag nach Ostern zum Fest der Barmherzigkeit wird.

+ Bitte Meinen treuen Diener, dass er an diesem Tag der ganzen Welt von Meiner großen Barmherzigkeit künden soll. Wer an diesem Tag zur Quelle des Lebens kommt, erfährt einen vollkommenen Nachlass seiner Schuld und Strafe.
+ Die Menschheit wird keinen Frieden finden, solange sie sich nicht mit Vertrauen an Meine Barmherzigkeit wendet.
+ Oh wie sehr Mich das Misstrauen einer Seele verletzt. Eine solche Seele bekennt, dass Ich heilig und gerecht bin, doch glaubt sie nicht, dass Ich die Barmherzigkeit bin, sie glaubt Meiner Güte nicht. Selbst die Satane preisen Meine Gerechtigkeit, doch glauben sie nicht an Meine Güte. Mein Herz freut sich des Titels "Barmherzigkeit".
Verkünde, dass Barmherzigkeit die größte Eigenschaft Gottes ist.
Alle Werke Meiner Hände sind durch Barmherzigkeit gekrönt.»

Vertrauen wir der Göttlichen Barmherzigkeit

Bitten wir um die Gnade, selbst barmherzig zu werden. Schwester Faustynas Gebet kann uns dabei eine Hilfe sein:

So oft ich atme,
so oft mein Herz schlägt,
so oft das Blut in meinem Körper pulsiert,
so viele tausend Male will ich Deine Barmherzigkeit rühmen,
o Heiligste Dreifaltigkeit.

Hilf mir, Herr, dass meine Augen barmherzig schauen,
dass ich niemals nach äußerem Anschein verdächtige
und richte, sondern wahrnehme, was schön ist
in den Herzen meiner Nächsten.

Hilf mir, Herr, dass mein Gehör barmherzig wird,
damit ich mich den Bedürfnissen anderer zuwende
und meine Ohren nicht gleichgültig bleiben
für Leid und Freude meines Nächsten.

Hilf mir, Herr, dass meine Zunge barmherzig wird,
dass ich niemals über andere abfällig rede,
sondern Worte der Hoffnung, des Trostes
und der Vergebung finde.

Hilf mir, Herr, dass meine Hände barmherzig
und voller guter Taten sind.
Mach mich bereit, auch schwierige, mühevolle Arbeit
für andere auf mich zu nehmen.

Hilf mir, dass meine Füße barmherzig sind,
damit sie meinen Nächsten zu Hilfe eilen
und die eigene Trägheit beherrschen.

Hilf mir, Herr, dass mein Herz barmherzig ist,
dass ich die Leiden meiner Nächsten wahrnehme
und vor niemandem mein Herz verschließe;
dass ich aber auch mit denen aufrichtig umgehe,
die meine Güte vielleicht missbrauchen werden.

Ich selbst kann mich am Herzen Jesu ausruhen.'
Du, Herr, rufst mich zuallererst zur barmherzigen Tat,
dann zum barmherzigen Wort und zum fürbittenden Gebet.

Ein weiterer Hinweis im Tagebuch Sr. Faustynas zeigt uns die Wichtigkeit der oftmaligen Betrachtung des schmerzlichen Leidens Jesu. Dazu teilte Jesus Sr. Faustyna mit:
„Eine Stunde lang Meine schmerzlichen Leiden zu betrachten, ist größerer Verdienst, als sich ein Jahr lang bis aufs Blut zu geißeln. Das Betrachten Meiner schmerzhaften Wunden ist für dich von größtem Nutzen und Mir bereitet es eine große Freude.“

Täglich „Um drei Uhr … vertiefe dich wenigstens kurz in Mein Leiden, vor allem in Meine Verlassenheit beim Sterben. Das ist die Stunde der großen Barmherzigkeit ... Rufe ihre Allmacht herab für die ganze Welt, besonders für die armen Sünder, denn jetzt steht sie für jede Seele weit offen. In dieser Stunde kannst du alles erbitten für dich selbst und für andere.“

Ich möchte mich ganz in Deine Barmherzigkeit umwandeln, um so ein lebendiges Abbild von Dir zu sein.O Herr, möge diese größte Eigenschaft Gottes, Seine unergründliche Barmherzigkeit, durch mein Herz und meine Seele hindurch zu meinen Nächsten gelangen.