Statue der Gottesmutter
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Weltfrauentag (08.03.2014)

Die gesamte Welt denkt heute an die Frauen. Der internationale Frauentag wird von vielen politischen Organisationen getragen, um die Rechte der Frauen zu schützen oder erstmals zu sichern. Seinen Ursprung findet dieser Tag im Kampf um die Gleichberechtigung und das Wahlrecht der Frauen zur Zeit des Ersten Weltkrieges. In unserer Zeit gibt es vorwiegend in den verarmten Ländern noch dieselben Probleme und Nöte wie im Europa des vergangenen Jahrhunderts.

Auch in unseren Breiten leiden heutzutage Frauen unter so mancher wirklicher Benachteiligung und es ist gut, hier für Gerechtigkeit einzutreten. Allerdings sind viele vermeintliche Rechte der Frauen heute sehr fraglich. Nicht alle „Rechte“, für die heute am „Weltkampftag“ gekämpft werden, sind auch tatsächlich Rechte. Es muss geklärt werden, ob sie Rechte sind, oder als Recht getarnte Übertretungen der von Gott gegebenen Ordnung.

So manche Gleichberechtigung hat nichts mehr mit gleichen Rechten zu tun, weil Gott den Menschen als Mann und Frau schuf. Durch den Menschen geht die Differenz der Geschlechtlichkeit, die der gegenseitigen Ergänzung dient. Frauen müssen nicht in allem den Männern gleich sein – sie dürfen anders sein, weil sie mit anderen Fähigkeiten, mit einem anderen Naturell, ausgestattet wurden.

Vielleicht sollte man diese Gedanken einmal weiterdenken: Was, wenn Frauen wieder dafür kämpfen, wahre Frauen sein zu dürfen – mit ihrem ganzen Wesen und ihren speziellen Aufgaben und nicht mehr das Produkt einer Konsumgesellschaft sein müssen, die ein Bild einer „fragwürdigen emanzipierten Frau“ zeichnet und dies als das zu erreichende Maß vorgibt? Was, wenn Frauen wieder ganz sie selbst sein dürfen, und nicht zu einer Kopie des Mannes zurechtgebogen werden sollen? Wenn sie nicht leisten müssen, was Männer leisten, sondern geben dürfen, was ausschließlich sie zu geben fähig sind? Was, wenn Frauen von Politik und Gesellschaft wieder ermutigt werden, statt auf das Recht auf ihren Bauch förmlich pochen zu müssen, endlich wieder das Recht auf das Leben in ihrem Bauch wahrnehmen und verteidigen dürfen? Was, wenn sie wieder den Mut finden, für das ungeborene Leben ihre Stimme zu erheben, anstatt gegen die Natur und das sechste Gebot handeln zu „müssen“, indem sie das neue Leben in ihrem Mutterschoß töten, weil die gesellschaftliche Lüge besagt, dass es das „Bessere“ sei? Was, wenn Frauen nicht mehr funktionierendes Klischee sein müssen, sondern unverfälschtes Original sein dürfen? Welche Veränderungen würden im Leben der Frauen, wie auch im Leben einer ganzen Gesellschaft eintreten, wenn wir den „Internationalen Frauenkampftag“ unter diesen Aspekten sehen würden, um dann für die wahren Werte der Frau einzutreten?

Maria ist das Maß, an dem sich alle Frauen messen dürfen

Die Jungfrau und Gottesmutter Maria hat gekämpft wie keine andere Frau. Sie kämpfte mit den richtigen Waffen, zur rechten Zeit, den rechten Kampf – und hat den Sieg gegen das Böse, gegen jede Sünde und Schuld davongetragen. Ihre Waffen waren Waffen der Liebe: Demut, Geduld, Sanftmut, Hingabe an Gott für die Menschen. Das alles hat sie groß gemacht, so groß, dass sie jubilieren konnte: „Von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.“ Durch diese Liebe, die Maria in jedem Augenblick ihres Lebens gelebt hatte, war und blieb sie DIE Frau. Sie war jederzeit durch und durch Frau, so wie Gott sie erdacht und erschaffen hatte. Deshalb sprach Jesus sie auch mit dem Wort „Frau“ an, etwa bei der Hochzeit zu Kana, als er seine Mutter fragte: „Was willst du von mir, Frau?“ (Joh 2,4) Oder als er sie vom Kreuz herab zur Mutter der Kirche einsetzte mit den Worten: „Frau, siehe, dein Sohn!“ (Joh 19,26)

Maria ist das Maß, an dem sich alle Frauen messen dürfen. Menschen, denen die Gnade widerfuhr, die Jungfrau Maria zu sehen, bezeugen einmütig, dass Maria schön ist. Auch hier verkörpert sie ein Ideal, nach dem die ganze Frauenwelt strebt: Schönheit. Vollkommene Schönheit. Aber warum ist Maria so schön? Weil sie vollkommen liebt. Es ist immer die Liebe, die einen Menschen in seinem schönsten Licht erstrahlen lässt. „Fraglos ist die Schönheit der Gottesmutter nicht mit vergänglicher Attraktivität zu verwechseln. Maria ist schön, weil sie den Glanz Gottes in sich trägt und aus sich heraus strahlen lässt. Diese Geisteskraft Gottes will auch uns erfüllen – trotz unserer Zweifel, trotz unserer Mängel, trotz unseres Gefühls von Minderwertigkeit, trotz unserer Angst.“, ist in einer Maiandacht mit dem Titel „Maria, du Schöne“ zu lesen.

Dieser Aussage schließen sich folgende Gedanken an: „Die Evangelien schildern Maria von Nazareth nicht als eine reiche, sich selbst bespiegelnde Dame. Sie hat einen aufmerksamen, klaren und liebevollen Blick für die Nöte ihrer Mitmenschen. Als bei der Hochzeit zu Kana der Wein ausgeht, gehört Maria zu den Ersten, die diese Peinlichkeit bemerken. Sie ist es, die ihren Sohn auf diesen Mangel hinweist. Maria von Nazareth ist es, die in der liebevollen Begegnung mit Elisabeth die Gottesbotschaft und den Bezug zu ihrem Volk nicht aus dem Blick verliert. In dieser Situation ist sie ganz bei sich, ganz bei dem neuen Leben, das in ihr wächst. Und zugleich sieht sie auf die Welt der Menschen. An diesem Punkt kann sie davon sprechen, dass die Hungernden von Gott beschenkt werden und dass all die, die nur auf sich selber schauen, darin nicht das Leben finden. Sie weiß, dass die Niedrigen Heil und Rettung finden; sie weiß auch, dass alle weltliche Macht ein Ende haben wird. Nach einem philosophischen Grundsatz ist dasjenige schön, was »das Unendliche endlich darstellt«. Schön ist das, was in menschlicher Gestalt auf die Dimension Gottes hinweist. Und genau deshalb können wir davon sprechen, dass Maria von Nazareth schön ist. Sie ist sogar über die Maßen schön, weil sie ihr Leben – natürlich mit Zögern, Zurückhaltung und Ungewissheit – durchscheinend macht für das Göttliche. Sie bringt mit ihrem Leben das unendliche Leben Gottes in die Welt.“ (ebd.)

Es ist die gegenseitige, demütige Liebe, die Mann und Frau gleichstellt

Der Mainstream unserer Zeit spricht von Feminismus, unterdrückt in Wirklichkeit aber das echte Frausein. Den  Frauen dieser Welt möchte man heute am liebsten zurufen: Wollt ihr schön sein, dann vergesst Kosmetik und Gesundheitskult und geht in den Beauty-Salon der Gottesmutter – in ihr Unbeflecktes Herz – und lasst euch von ihr schmücken mit den Tugenden ihres Herzens. So wird eure neu erworbene Anmut eure Würde neu erstrahlen lassen. Lasst euch von ihrer mütterlichen Liebe verwöhnen – das ist wahre Wellness für eure Seele, euren Geist und euren Körper.

Es ist die Demut, welche Maria alle Würde gegeben hat. Demut entwürdigt nicht, sondern erhebt, sofern sie nicht mit falsch verstandener Unterwürfigkeit verwechselt wird. Demut adelt und krönt den Menschen. Diese Demut können wir in der Gegenwart der Gottesmutter lernen. Es ist die gegenseitige, demütige Liebe, die Mann und Frau gleichstellt, ohne die Würde des anderen zu verletzen. Sie befähigt Mann und Frau, sich gegenseitig zu ergänzen und auf diese Weise ein Ganzes zu werden. Echte Emanzipation beginnt in der demütigen Liebe, denn der Demütige kennt seinen Wert und seine Würde. Er versteht, dass der Mut zum Dienen (Demut = Dienmut), die Liebe in den Herzen der anderen weckt. Die Liebe wiederum lässt uns erkennen, dass wir liebenswert, liebenswürdig sind. Denken wir bei all unserem Tun stets daran.