Statue der Gottesmutter
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Weltfriedenstag (01.01.2018)

In der katholischen Kirche wird der Weltfriedenstag seit 1968 begangen. Papst Paul VI. erklärte den Neujahrstag zum Weltfriedenstag. Daraufhin wurde das Hochfest der Gottesmutter Maria auf den 01. Jänner verlegt.

Seither gibt der Heilige Vater alljährlich für diesen Tag eine Botschaft zu einem bestimmten, aktuellen Krisenthema heraus. In der diesjährigen Botschaft greift Papst Franziskus die Thematik der Migranten und Flüchtlinge unter dem Motto „Menschen auf der Suche nach Frieden“ auf. Sein Schreiben beginnt er mit einem Friedenswunsch: „Friede allen Menschen und allen Ländern der Erde! Der Friede, den die Engel den Hirten in der Heiligen Nacht verkünden, ist eine tiefe Sehnsucht aller Menschen und Völker, vor allem derer, die am stärksten darunter leiden, wenn er fehlt. Unter ihnen, die ich in meinen Gedanken trage und in mein Gebet einschließe, möchte ich einmal mehr an die über 250 Millionen Migranten in der Welt erinnern, von denen 22,5 Millionen Flüchtlinge sind. Bei diesen handelt es sich, wie schon mein geschätzter Vorgänger Benedikt XVI. sagte, um ,Männer und Frauen, Kinder, junge und alte Menschen, die einen Ort suchen, an dem sie in Frieden leben können‘. Um ihn zu finden, sind viele von ihnen bereit, auf einer meist langen und gefährlichen Reise ihr Leben zu riskieren, Mühe und Leid zu ertragen, Zäune und Mauern zu überwinden, die errichtet wurden, um sie von ihrem Ziel fernzuhalten.“

Von dieser Feststellung ausgehend greift der Heilige Vater den Gedanken der barmherzigen Liebe auf und trägt damit allen Gläubigen auf: „Im Geist der Barmherzigkeit umarmen wir all diejenigen, die vor Krieg und Hunger fliehen oder die aufgrund von Diskriminierung, Verfolgung, Armut und Umweltzerstörung gezwungen sind, ihr Land zu verlassen.“ Vorausschauend stellt Papst Franziskus fest: „Alle Erkenntnisse, über die die internationale Gemeinschaft verfügt, weisen darauf hin, dass die globalen Migrationsbewegungen weiterhin unsere Zukunft bestimmen werden. Einige sehen sie als Bedrohung an. Ich jedoch bitte Sie, auf sie mit einem Blick des Vertrauens zu schauen, als eine Gelegenheit, eine friedvolle Zukunft aufzubauen.“

Dem Heiligen Vater ist es ein Anliegen, dass wir „auch auf die Stadt, in der wir leben“, mit „einem  Blick des Glaubens [...], der jenen Gott entdeckt, der in ihren Häusern, auf ihren Straßen und auf ihren Plätzen wohnt“, schauen und erkennen, dass Gott „die Solidarität, die Brüderlichkeit und das Verlangen nach dem Guten, nach Wahrheit und Gerechtigkeit“ fördert. Dieser neue, glaubens- und vertrauensvolle Blick auf diese Situation soll uns erkennen lassen, dass Gott selbst unter uns „die Verheißung des Friedens verwirklicht“.

Papst Franziskus führt seinen Gedanken weiter aus: „Wer von diesem Blick beseelt ist, wird die ersten Ansätze des Friedens erkennen, die bereits aufkeimen, und wird für ihr Wachstum Sorge tragen. So wird er unsere Städte, die oft wegen Konflikten um die Präsenz von Migranten und Flüchtlingen gespalten und polarisiert sind, in Orte des Aufbaus des Friedens verwandeln.“

Der Heilige Vater verweist auf die Worte Johannes Pauls II., der sagte: „Wenn viele den „Traum” von einer Welt des Friedens teilen und der wertvolle Beitrag von Migranten und Flüchtlingen geschätzt wird, dann kann die Menschheit mehr und mehr zur Familie aller und unsere Welt zum wahren „gemeinsamen Haus” werden.”

Den vier Eckpfeilern des nötigen Handelns in der Flüchtlings und Migrationsfrage fügte der Papst jeweils ein Schriftwort bei:

AUFNEHMEN: „Vergesst die Gastfreundschaft nicht; denn durch sie haben einige, ohne es zu ahnen, Engel beherbergt!” (Hebr 13,2)

SCHÜTZEN: „Der Herr beschützt die Fremden, er hilft auf den Waisen und Witwen” (Ps 146,9).

FÖRDERN: Die Heilige Schrift lehrt: Gott “liebt die Fremden und gibt ihnen Nahrung und Kleidung”. Deshalb mahnt sie: “Auch ihr sollt die Fremden lieben, denn ihr seid Fremde in Ägypten gewesen” (Dtn 10,18-19).

INTEGRIEREN: „Ihr seid also jetzt nicht mehr Fremde und ohne Bürgerrecht, sondern Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes” (Eph 2,19).

Zuletzt führt uns Papst Franziskus eine Heilige vor Augen: die heilige Franziska Xaviera Cabrini, die 2017 ihren hundertsten Todestag hatte.

„Diese kleine großartige Frau, die ihr Leben dem Dienst der Migranten widmete und dann ihre Patronin im Himmel wurde, hat uns gelehrt, wie wir diese unsere Brüder und Schwestern aufnehmen, beschützen, fördern und integrieren können. Auf ihre Fürsprache möge der  Herr uns allen gewähren, diese Erfahrung zu machen: „Die Frucht der Gerechtigkeit wird in Frieden für die gesät, die Frieden schaffen.”

Wir wünschen allen ein gesegnetes und gnadenreiches Jahr 2018!

Ihre Vorauer Marienschwestern