Statue der Gottesmutter
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Weltgebetstag um geistliche Berufungen (29.04.2012)

Den diesjährigen 49. Weltgebetstag um geistliche Berufungen stellte Papst Benedikt XVI. unter das Motto: Die Berufungen: Geschenk der Liebe Gottes. Er schreibt:

„Es handelt sich um eine vorbehaltlose Liebe, die uns vorausgeht, uns das ganze Leben hindurch stützt und ruft und die ihre Wurzel in der absolut ungeschuldeten Gnade Gottes hat. Jede besondere Berufung entsteht in der Tat aus der Initiative Gottes heraus; sie ist Geschenk der Liebe Gottes! Er macht den „ersten Schritt”, und zwar nicht, weil er in uns etwas besonders Gutes vorgefunden hätte, sondern kraft der Gegenwart seiner Liebe, die „ausgegossen [ist] in unsere Herzen durch den Heiligen Geist” (Röm 5,5).“ Der Heilige Vater fordert uns auf: „Liebe Brüder und Schwestern, dieser Liebe müssen wir unser Leben öffnen, denn zur Vollkommenheit der Liebe des Vaters (vgl. Mt 5,48) ruft uns Jesus Christus jeden Tag! Das hohe Maß des christlichen Lebens besteht nämlich darin, „wie” Gott zu lieben; es ist eine Liebe, die in der treuen und fruchtbringenden Ganzhingabe seiner selbst zum Ausdruck kommt.“

Der heilige Johannes vom Kreuz gab der Priorin des Klosters von Segovia den Rat: „Denken Sie nie etwas anderes, als dass Gott alles fügt. Und wo es keine Liebe gibt, da bringen Sie Liebe hin und Sie werden Liebe ernten.” (Briefe, 26)

Darin besteht auch die Aufgabe jener, die von Christus in die engere Nachfolge gerufen und in den Dienst gestellt sind. Ihr Dienst der Liebe ist die bescheidene Antwort auf die unermessliche Liebe Gottes, die der „Nährboden der Hingabe“ ist, auf dem „in der Offenheit gegenüber der Liebe Gottes und als Frucht dieser Liebe“ alle Berufungen „entstehen und wachsen.“, so Papst Benedikt, der in diesem Schreiben dazu aufruft, Bedingungen zu schaffen, damit das Ja gedeihen kann. Diese Bedingungen sieht er in der „Beziehung der Gottgeweihten, besonders des Priesters, zur christlichen Gemeinde“, die „lebenswichtig“ sei und für sie zu einem „wesentlichen Teil ihrer affektiven Dimension“ wird.

Die Familien sieht Benedikt XVI. als Häuser und Schulen der Gemeinschaft. „Denn“, so der Papst, sie sind „nicht nur der bevorzugte Ort für die menschliche und christliche Erziehung, sondern sie können »zum ersten und besten Seminar für die Berufung zu einem dem Reiche Gottes geweihten Leben« werden (Apostolisches Schreiben „Familiaris consortio”, Nr. 53), indem sie gerade innerhalb der Familie die Schönheit und die Bedeutung des Priestertums und des geweihten Lebens neu entdecken lassen.“