Statue der Gottesmutter
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Wettersegen – fürs tägliche Brot (26.05.2014)

Mit dem Wettersegen erbittet die Kirche den Beistand Gottes zur Abwehr von Unwettern jeglicher Art. Dieses liturgische Segensgebet bringt die Sorge um das tägliche Brot zum Ausdruck. Gebetet wird der Wettersegen im Frühling und Sommer. Den Auftakt macht meist das Fest des heiligen Markus (25. April) mit den Markusprozessionen.

Neben dem liturgischen Segen, der am Schluss der Messe gespendet wird, kann jeder für sich selbst, für die Familie oder auch für die ganze Region Gottes Segen erbitten. Viele Menschen haben allein in unserem Land in sehr negativer Weise die Naturgewalten am eigenen Leib erfahren und dabei ihr Hab und Gut verloren. Niemand kann in das akute Geschehen des Klimawandels wirksam eingreifen. Die Erderwärmung ist bereits zu weit fortgeschritten und deren Folgen werden immer dramatischer und flächendeckender sichtbar. Die erschütternden Bilder der Jahrhundertflut auf dem Balkan stehen noch vor unseren Augen.

Einzig Gott, der Allmächtige, kann noch eingreifen und unser Geschick lenken, Unheil verhindern oder Gutes daraus erstehen lassen. Beten, am besten gemeinsam, kann uns einen Ausweg aus dieser langsam aber sicher sich zuspitzenden Situation schaffen. „Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet.“ (Mt 7,7), ermutigt uns Jesus. Gott drängt sich nicht auf. Er zwingt uns nicht, seinen Willen zu tun, nach seinen Geboten zu leben. Deshalb sagte er auch nicht „du musst“ sondern „du sollst“, damit es uns gut ergehe. Er weiß, was für uns gut ist, aber er tastet unseren freien Willen nicht an. Im Psalm 81, der den Titel „Aufruf zur Treue gegen Gott trägt“, heißt es: „Höre, mein Volk, ich will dich mahnen! Israel, wolltest du doch auf mich hören! Für dich gibt es keinen andern Gott. Du sollst keinen fremden Gott anbeten. Ich bin der Herr, dein Gott, … Tu deinen Mund auf! Ich will ihn füllen. Doch mein Volk hat nicht auf meine Stimme gehört; Israel hat mich nicht gewollt. Da überließ ich sie ihrem verstockten Herzen und sie handelten nach ihren eigenen Plänen. Ach dass doch mein Volk auf mich hörte, dass Israel gehen wollte auf meinen Wegen! Wie bald würde ich seine Feinde beugen, meine Hand gegen seine Bedränger wenden. Alle, die den Herrn hassen, müssten Israel schmeicheln und das sollte für immer so bleiben. Ich würde es nähren mit bestem Weizen und mit Honig aus dem Felsen sättigen.“

Ganze Völker und Gesellschaften haben sich von Gott abgewandt, der Beter sind nur wenige. Auch in unseren Tagen seufzt Gott: „Ach dass doch mein Volk auf mich hörte, dass es gehen wollte auf meinen Wegen!“ Wir wissen, die Tageszeitungen und Medienberichte sind gezeichnet von den Abwegen der Menschen. Ein Sprichwort sagt: „Eine handvoll Beter kann eine ganze Stadt bekehren.“ Jeder einzelne, der sich wie der verlorene Sohn auf den Weg macht und zum himmlischen Vater umkehrt, ist ein Gewinn für das gesamte Volk. Legen wir die Hände nicht in den Schoß, sondern tun wir, was in unserer Macht steht. Maria, unsere himmlische Mutter, wird mit uns beten und für uns eintreten. Versammeln wir uns um sie im gemeinsamen Gebet. Was zwei oder drei gemeinsam erbitten, wird Gott uns schenken. Wenn man mit der Gottesmutter betet, dann sind es schon zwei, die für ein Anliegen vor Gott eintreten. Der Himmel betet mit uns, wenn wir ihn dazu einladen.

Bitte um gedeihliches Wetter

(abgewandelte Form des Wettersegens)

Gott, allmächtiger Vater, segne uns und schenke uns gedeihliches Wetter; halte Blitz, Hagel und jedes Unheil von uns fern. Segne die Felder, die Gärten und den Wald und schenke uns die Früchte der Erde. Begleite unsere Arbeit, damit wir in Dankbarkeit und Freude gebrauchen, was durch die Kräfte der Natur und die Mühe des Menschen gewachsen ist. Das gewähre uns der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.