Statue der Gottesmutter
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Karsamstag: Wir wollen nicht trauern wie die anderen (30.03.2013)

Mit dem Karsamstag geht die 40-tägige Fastenzeit zu Ende. Er ist der letzte Tag der Karwoche und der zweite Tag des Österlichen Triduums. Der Tag wird in großer Stille begangen. Gestern ist Jesus schmählich am Kreuz gestorben. Anschließend wurde er begraben.

Markus berichtet von diesem Ereignis: „Da es Rüsttag war, der Tag vor dem Sabbat, und es schon Abend wurde, ging Josef von Arimathäa, ein vornehmer Ratsherr, der auch auf das Reich Gottes wartete, zu Pilatus und wagte es, um den Leichnam Jesu zu bitten. Pilatus war überrascht, als er hörte, dass Jesus schon tot sei. Er ließ den Hauptmann kommen und fragte ihn, ob Jesus bereits gestorben sei. Als der Hauptmann ihm das bestätigte, überließ er Josef den Leichnam. Josef kaufte ein Leinentuch, nahm Jesus vom Kreuz, wickelte ihn in das Tuch und legte ihn in ein Grab, das in einen Felsen gehauen war. Dann wälzte er einen Stein vor den Eingang des Grabes.“ (Mk 15,42 ff)

Jesus hat ausgelitten und ruht im Grab

Vielerorts wurden so genannte „heilige Gräber“ aufgestellt. Darüber wird das Allerheiligste mit einem Schleier verhüllt ausgesetzt. Die Gläubigen verweilen betend und betrachtend am Grab des Herrn, um sich in sein Leiden und Sterben zu vertiefen und sich von dieser unsagbaren Liebe Gottes berühren zu lassen. „Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.“, hat Jesus gesagt. Seine Worte fanden im Kreuzesopfer ihre Erfüllung. „Er lästerte nicht, da er gelästert wurde, und drohte nicht, da er litt. Er überließ sich dem, der ihn ungerecht verurteilt hat. Seinen Mund hat er nicht aufgetan.“, beten wir in einem Kreuzweg. (Gotteslob 775) Dort heißt es bei der 14. Station: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein. Wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. Gesät wird in Schwachheit, auferweckt in Kraft. Wir wollen nicht trauern wie die anderen, die keine Hoffnung haben.“ Und wirklich: Am Grab Jesu bricht schon die Osterfreude durch. Wir wissen, dass der Heiland am dritten Tag auferstanden ist. Aber für Maria waren die Kartage eine Zeit des nackten Glaubens. Sie musste hoffen gegen alle Hoffnungslosigkeit. Ihr Glaube musste Berge versetzen und das Unmögliche als die einzige Möglichkeit ergreifen.

In einem kirchlichen Adventlied singen wir: „O Erd schlag aus, schlag aus o Erd; o Heiland, aus der Erden spring." Heute Nacht wird das Lied Wirklichkeit und das Weizenkorn, das in der Erde liegt, fängt an, Frucht zu bringen. Christus wird aus der Erde springen, das Grab kann ihn nicht festhalten.