Statue der Gottesmutter
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Zu Priestern, Königen und Propheten gesalbt (17.04.2014)

In allen Diözesen werden am Vormittag des Gründonnerstags die heiligen Öle in der so genannten Chrisammesse geweiht. Zugleich ist die Chrisammesse „ein Ausdruck der Verbundenheit zwischen dem Bischof und seinen Priestern“, heißt es im Messbuch der katholischen Kirche. Zum Zeichen der Einheit sind Priester und Diakone aus allen Regionen des Bistums aufgerufen, den Gottesdienst mit dem Bischof zu feiern.

Der Heilige Vater sagte bei der heutigen Chrisammesse: „Im Heute des Gründonnerstags, an dem Christus uns bis zur Vollendung geliebt hat (vgl. Joh 13,1), gedenken wir des frohen Tags der Einsetzung des Priestertums und des Tags unserer Priesterweihe. Der Herr hat uns in Christus mit dem Öl der Freude gesalbt, und diese Salbung lädt uns ein, dieses große Geschenk – den Frohsinn, die priesterliche Freude – zu empfangen und sie uns zu Eigen zu machen.

Der Frohsinn des Priesters ist ein kostbares Gut nicht allein für ihn, sondern für das ganze gläubige Volk Gottes: jenes gläubige Volk, aus dessen Mitte der Priester berufen wird, um gesalbt zu werden, und zu dem er gesandt ist, um zu salben. Gesalbt mit dem Öl der Freude, um mit dem Öl der Freude zu salben.“

In der Chrisammesse werden drei verschiedene Heilige Öle geweiht: das Chrisamöl, das Katechumenenöl und das Krankenöl. Sie werden bei der Spendung einiger Sakramente und Sakramentalien verwendet zur Salbung von Menschen oder liturgischer Gegenständen. Chrisam, bestehend aus Olivenöl und wohlriechendem Balsam, wird zur Salbung bei Taufe und Firmung, bei der Priester- und Bischofsweihe verwendet, aber auch zur Altar- und Kirchenweihe, oder zur Glocken- und Kelchweihe. Für die Krankensalbung wird das Krankenöl geweiht. Mit dem Katechumenenöl werden die Katechumenen (Taufwerber) gesalbt. Ebenso salbt der Priester damit den Täufling vor der Taufe.

Die Salbung will eine unsichtbare Wirklichkeit sichtbar machen, nämlich, dass der Geist Gottes auf den Gesalbten übergeht, so wie das Öl in die Haut eindringt, von ihr aufgenommen wird. Öl hat wohltuende Wirkung, deshalb steht das Öl in der Heiligen Schrift für Gesundheit, Freude und Kraft des Geistes, sowie für das Glück des Friedens. Im Alten Testament wurden Männer zu Königen und Priestern gesalbt. Das Volk des Alten Bundes hat den Retter, den Messias erwartet. Ihm wurde der Name Christus gegeben, das bedeutet: Der Gesalbte. In seinem zweiten Kommen erwarten wir ihn auch heute. Später benannte man seine Jünger nach ihm: Christen. Diesen Titel dürfen seither alle tragen, die ihm folgen. Durch die Salbung des Geistes sind wir wahrhaft selbst zu Gesalbten geworden. In der Taufe wurden wir gesalbt zum Priester, König und Propheten und haben deshalb Anteil an Jesu königlichem Priestertum.