Statue der Gottesmutter
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Gebet des heiligen Clemens Maria Hofbauer zum heiligen Judas Thaddäus

Allmächtiger, ewiger Gott, du hast den heiligen Apostel Judas Thaddäus mit der besonderen Gnade geziert, die bösen Gedanken zu vertreiben und in ganz und gar verzweifelter Lage zu helfen. Gib, dass ich diesen großen heiligen Apostel mit besonderer Andacht verehre und anrufe. Verleihe, dass mir in allen meinen Nöten des Leibes und der Seele, besonders in diesem Anliegen . . . Erhörung und Hilfe durch seine mächtige Fürbitte am Throne Gottes zuteil werde. Herr Jesus, wahrer Gott und Mensch, du hast aus besonderer Huld und Gnade den heiligen Judas Thaddäus unter deine vielgeliebten Apostel aufgenommen. Gib mir, ich bitte dich, durch seine Fürbitte die Gnade der Beharrlichkeit bis zum Tod, auf dass mein Name und die Namen aller mir Anbefohlenen im Buch des Lebens eingeschrieben seien. Liebe Mutter Gottes, um der Verdienste des heiligen Judas Thaddäus willen erbarme dich meiner Seele und jener, für die ich besonders beten will. Rette mich und sie. Amen.

Gebet der heiligen Gertrud zum heiligen Judas Thaddäus um eine gute Sterbestunde

Heiliger Judas Thaddäus, erbitte mir von Gott das Heil des Leibes und der Seele, die Gnade der Beharrlichkeit und den würdigen Empfang der heiligen Sterbesakramente. Amen.

Neun Seligpreisungen

Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.
Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.
Selig die Sanftmütigen; denn sie werden das Land erben.
Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden gesättigt werden.
Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.
Selig, die rein sind im Herzen; denn sie werden Gott schauen.
Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Kinder Gottes genannt werden.
Selig, die verfolgt werden um der Gerechtigkeit willen; denn ihnen gehört das Himmelreich.
Selig seid ihr, wenn man euch schmäht und verfolgt und alles Böse über euch redet um meinetwillen.
Freut euch und jubelt: Denn euer Lohn wird groß sein im Himmel. So wurden nämlich schon vor euch die Propheten verfolgt.

Du bist Petrus

Schon früh zeigte sich, dass Simon ein Leitungscharisma hatte. Er machte sich häufig zum Sprecher der Apostel. Durch seine Frage wissen wir, dass wir nicht sieben Mal sondern siebenundsiebzig Mal vergeben müssen. (vlg. Mt 18,21ff) Als die Menschen nicht wussten, für wen sie Jesus halten sollten, bekannte Simon: „Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes! Jesus sagte zu ihm: Selig bist du, Simon Barjona; denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel. Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein.“ (Mt 16,13ff) Damit war das Petrusamt als Gnadengeschenk an die Kirche begründet.

Trotz der hingebungsvollen Liebe des heiligen Petrus, musster er demütig eingestehen, dass seine Liebe noch nicht vollkommen war und sein Denken noch nicht Gottes Gedanken folgte. Als Jesus sein bevorstehendes Leiden erstmals ankündigte, wollte Petrus ihn gutgemeint, aber vorwurfsvoll davon abhalten: „Das soll Gott verhüten, Herr! Das darf nicht mit dir geschehen! Jesus aber wandte sich um und sagte zu Petrus: Weg mit dir, Satan, geh mir aus den Augen! Du willst mich zu Fall bringen; denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen.“ (Mt 16,22-23) Vielleicht als Hilfe, um den Willen Gottes annehmen zu können, wurde er auf den Berg Tabor mitgenommen, um den Verklärten Herrn sehen zu dürfen. Um erkennen zu dürfen, dass nach Leid und Tod die Glorie folgt und dass Jesus wirklich der Sohn Gottes ist. Aber auch denkt Petrus noch ganz menschichen, denn er möchte den Moment festhalten und drei Hütten bauen für Jesus, Mose und Elija.  (Vgl. Mt 17,1ff)

Zeuge der Auferstehung

Petrus brannte in feuriger Liebe zu seinem Herrn, aber es war eine noch ungeläuterte Liebe, die sich ganz auf sich selbst verließ und nicht in Gott begründet war. Das führte ihm der Herr vor Augen, als er ihm befahl, über den See zu gehen. Sobald Petrus den Blick von Jesus abwandte, begann er zu sinken. Beim letzten Abendmahl, als Jesus den Jüngern die Füße wusch, sagte Petrus: „Niemals sollst du mir die Füße waschen! Jesus erwiderte ihm: Wenn ich dich nicht wasche, hast du keinen Anteil an mir. Da sagte Simon Petrus zu ihm: Herr, dann nicht nur meine Füße, sondern auch die Hände und das Haupt.“ (Joh 13,8-9) Seine erste Antwort war Demut, seine zweite das Verlangen, Christus nicht nur anzugehören, sondern ihm gleichgestaltet zu werden. Und trotzdem handelte und dachte er noch sehr menschlich als er bei der Gefangennahme Jesus dem Diener des Hohenpriesters das Ohr abgeschlagen hatte (Joh 18,10) und als er aus Menschenfurcht und Todesangst den Herrn verleugnete. (Joh 18,12ff)

Petrus ging am Ostermorgen als erster in das Grab Jesu und wurde Zeuge der Auferstehung. (Joh 20,6) Entmutigt und scheinbar vom Herrn verlassen ging er wieder fischen – dabei erkannte er von seinem Boot aus den Herrn am Ufer. Petrus sprang in den See und eilte ihm entgegen. (vgl. Joh 21,1ff) Nachdem sie mit Jesus gegessen hatten, stellte Jesus ihm die Frage: „Liebst du mich?“ Wir erleben hier einen sehr demütigen Petrus, der bekennt: „Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich lieb habe.“ (vgl. Joh 21,15ff) Dann sagte Jesus: „Als du noch jung warst, hast du dich selbst gegürtet und konntest gehen, wohin du wolltest. Wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken und ein anderer wird dich gürten und dich führen, wohin du nicht willst.“ (Joh 21,18) Und so kam es: Nach dem Pfingstfest war Petrus erfüllt vom Heiligen Geist ein neuer Mensch geworden, der für seine feurigen Predigten bekannt war und die Kirche vorantrieb. Heilungen begleiteten sein Wirken. Selbst wer von seinem Schatten berührt wurde, wurde geheilt. Er wirkte in Antiochia und Kleinasien als Missionar. Sein Lebensende verbrachte er in Rom, wo er gekreuzigt wurde. Der Legende nach bat er darum, dass er kopfüber gekreuzigt wurde, weil er es nicht Wert sei, wie Jesus zu sterben. Er starb den Märtyrertod durch Kaiser Nero um das Jahr 67 in Rom. Sein Gedenktag am 29. Juni wird als Hochfest begangen. Leidenschaftlich, impulsiv, demütig, hingebungsvoll, getrieben von der ungeteilten Liebe zum Herrn, geübt in treuer Selbstverleugnung, bemüht, seine Brüder zu stärken und den Willen Gottes für die Kirche zu erkennen, das ist Petrus, unser erster Papst.