Statue der Gottesmutter
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Vortrag von P. Ubald Rugirangoga

Ich bin P. Ubald aus Ruanda und diesen Abend bin ich hierher gekommen, um Jesus um Heilung zu bitten. Jesus heilt. Ich bin sein Zeuge und habe gesehen, wie Jesus heilt. Ich gebe euch meine Erfahrung, wie ich gesehen habe, dass Jesus heilt. Ich war ein junger Priester und ich war in der Charismatischen Erneuerung. Dort gibt es viel Gnade und einige junge Leute haben gefragt: „Hast du von Jesus die Gabe der Heilung?“ Ich habe das nicht verstanden. Ich habe gesagt: „Warum fragen sie nicht Jesus, dass er ihnen die Gnade der Liebe gibt?“ Und dann, 1987, in der Pfarre, wo ich Kaplan war, gab es eine Krankheit, die sehr gefährlich war: Die Ruhr, das ist eine Krankheit mit blutigem Durchfall. Diese Krankheit war sehr schlimm. Und es war sehr gefährlich, denn es war ansteckend. Mein Pfarrer hatte Angst, ins Krankenhaus beten zu gehen. Ich war Kaplan und er hat immer gesagt: „Ubald, geh ins Krankenhaus und bete für die Kranken.“ Aber ich hatte auch Angst. Er sagte: „Ich kann dir nicht die Angst nehmen, aber du musst ins Krankenhaus gehen.“ Zwei Schwestern sind im Krankenhaus getötet worden durch diese Krankheit. Es war wirklich sehr gefährlich. Die Ärzte waren voller Angst, mein Pfarrer hatte Angst und wollte nicht zu den Kranken gehen und ich hatte auch Angst. So habe ich gesagt: „Gott sei verherrlicht, wir müssen beten, nur Gott kann helfen!“ Ich  habe dann gesagt: „Christen, wir müssen alle zusammen beten! Nur Gott kann in dieser Krankheit helfen. Wir sehen, dass so viele Leute sterben.“ Und sie haben verstanden. Nach jeder heiligen Messe haben wir um Heilung gebetet. Und nach zwei Monaten war die Krankheit vorbei. Ich habe gesagt: „Ist es der Herr gewesen?“ Die Ärzte haben gehadert und ich weiß es nicht genau, ob es der Herr war, aber ich hatte gesagt, dass wir um Heilung beten müssen. Es war für mich meine erste Erfahrung, um mit dem Heilungsgebet zu beginnen und Barmherzigkeit für die Kranken zu haben. Heute bin ich sehr froh, ich bin hier in einem Krankenhaus, um für Heilung in einem Krankenhaus zu beten. Ich denke, Jesus will so viel machen in diesem Krankenhaus. Er will so viele Leute heilen.

Und dann, von 1987 an, haben wir um Heilung gebetet. Nach zwei Monaten, nach ein paar Wochen, nach einem Monat, sind die Leute gekommen und haben gesagt, dass sie geheilt wurden durch das Heilungsgebet. Wir haben immer gesagt: „Jesus lebt, wir danken Gott! Jesus lebt, wir danken Gott!“ Die Leute sind wieder gekommen und nach vier Jahren, 1991, nach einer Messe mit Heilungsgebet haben wir Gott gedankt, denn was war geschehen: Meine Augen waren geschlossen, um Gott zu danken, und dann habe ich gesehen, dass ein Fuß auf mich zukam. Und ich habe gefragt: „Wo kommt dieser Fuß her?“ Ich habe ihn mir nicht selbst ausgedacht, aber er war in meinem Kopf. Und dann habe ich eine Stimme gehört: „Dieser Fuß ist ein linker Fuß, die Person kann damit kaum laufen.“ Und dann habe ich gesehen einen Kopf. Und ich habe eine Stimme sagen gehört: „Einer hier ist schwindlig.“ Und ich habe eine Brust gesehen und eine Stimme hat gesagt: „Einer hier hat Herzschmerzen.“ Und ich habe eine Hand gesehen und eine Stimme hat mir gesagt: „Diese Hand ist rechts. Eine leidet am Ellbogen. Es ist vergangen.“ Ja, und endlich sagte eine Stimme: „Es gibt hier eine Person, die sagt, zu beten oder nicht zu beten ist gleich für mich.“

Wisst ihr, es war ganz neu für mich. Ich habe versucht, zu verstehen, was das war. Ich habe gefragt: „Gibt es hier eine Person, die mit dem linken Fuß kaum laufen kann?“ Eine Frau hat gesagt: „Hier bin ich! Ich kann kaum laufen, ich leide sehr viel an meinem linken Fuß.“ Ich habe gefragt, wie das geschehen ist. Sie hat gesagt: „Ich bin gefallen.“ Und dann habe ich gefragt: „Gibt es hier jemanden der im Kopf schwindlig ist?“ Ein Mann hat gesagt: „Hier bin ich! Ich bin schwindlig, so bin ich gekommen.“ Und ich habe gefragt: „Gibt es einen mit Herzschmerzen?“ Und ein Mann hat gesagt: „Ja, hier bin ich. Ein Arzt hat mir gesagt, du leidest, weil du ein Problem mit deinem Herzen hast.“ Und dann habe ich gefragt: „Gibt es jemanden, der ein Problem mit der rechten Hand hat und am Ellbogen leidet?“ Und eine Frau hat gesagt: „Hier bin ich!“ Und ich habe ihr gesagt: „Mache diese Bewegung.“ Und sie hat das gemacht und gesagt: „Ich bin gesund, ich bin geheilt!“ Und ich habe gefragt: „Gibt es eine Person hier, die sagt, dass es gleich ist, ob man für sie um seelische Heilung betet oder nicht?“ Und eine Frau hat gesagt: „Hier bin ich!“ Und ich sagte: „Warum sagst du das, wenn du betest?“ Und sie sagte: „Ich bin hier mit meinem Kind.“ Ein fünf Jahre altes Kind war mit der Mutter. Das Kind hatte eine große Wunde und der Arzt wollte seine Füße amputieren. Es war Krebs an beiden Beinen. Und bevor der Arzt die beiden Beine amputierte, ist die Mutter zum Gebet gekommen und wir haben gesagt: „Kinder sind geheilt worden durch den Glauben der Eltern. Komm mit deinem Mann.“ Und die Frau hat dazu gesagt, ihr Mann will nicht zum Pfarrer gehen, denn er sagte: „Ich habe akzeptiert, dass mein Kind seine Beine verlieren wird. Ich werde nicht mitgehen. Gebet, das ist etwas für Frauen. Ich werde nicht mitgehen.“ Die Frau ist gekommen, dann haben wir gebetet und die Frau hat gesagt: „Mein Mann hat es nicht akzeptiert zu kommen und mein Kind wird mit mir zusammen geheilt. Zu beten oder nicht zu beten ist gleich für mich.“ Ich habe gesagt: „Vielleicht, geh und warte.“ Und nach einer Woche war dieses Kind wunderbar geheilt. Nur nach einer Woche! Und an diesem Tag haben wir gesagt: „Das ist eine neue Gnade in unserem Gebetskreis! Die Gabe der Heilung!“ Und seit dieser Zeit haben wir viel für die Leute gebetet und die Jugend war im Gebetskreis und hat um Heilung gebetet und so viele Leute sind geheilt worden. Wir wurden gebeten, überall für die Leute zu beten, um zu bezeugen, dass Jesus lebt und heilt.

So bin ich heute Abend hier. Haben Sie keine Angst, sie werden geheilt. Ich bin hierher gekommen, und Jesus war hier und ich habe gehört: „Jesus heilt.“ Wir haben schon den Rosenkranz gebetet, Jesus hat geheilt – ich habe das gespürt. Jesus lebt, er wird dich heilen. … viele werden geheilt, Jesus heilt.

Aber, wenn wir geheilt werden wollen, müssen wir einander verzeihen. Zu Beginn habe ich dieses Evangelium gelesen, wo Petrus gefragt hat, wie oft wir vergeben müssen, denn Vergeben ist nicht so einfach. Petrus hatte Probleme: „Wieviele Male muss man vergeben?“ Petrus war ein guter Mann. Er hat gesagt: „Ich werde es probieren – bis zu sieben Mal!“ Er hat gemerkt, dass das Verzeihen nicht so einfach ist und hat gemeint: „Oh, ich werde vergeben, bis zu sieben Mal!“ Er war so froh und dachte, Jesus wird sich bei ihm bedanken und sagen: „Petrus, du bist ein guter Mann! Du willst verzeihen sieben Mal, das ist wirklich genug.“ Aber dann ist er zu Jesus gekommen und Jesus hat gesagt: „Petrus, ich sage nicht sieben Mal, sondern 77 Mal!“ Vielleicht hat Petrus gesagt: „Ja, ich dachte schon das sei genug.“ Aber Jesus sagte: „Nein, du musst 77 Mal verzeihen!“, um zu sagen, dass du immer, immer verzeihen musst.

Ich komme aus Ruanda, einem Land in dem der Genozid war. Genozid bedeutet, alle Leute zu töten, die nicht so sind wie du! Da kannst du sagen: „Alle Leute, die nicht klein sind, kannst du töten!“ (siehe Hutus und Tutsis) Oder in Europa wäre Genozid so: „Alle, die schwarz sind, wollen wir nicht haben, also können wir die Schwarzen töten.“ Das kann Genozid sein: Leute zu töten, die nicht gleich sind wie du! Oder noch ein Beispiel für Genozid: Wenn in Afrika alle sagen: „Wir wollen keine weißen Leute bei uns. Du hast kein Recht dazu, weiß zu sein! Deshalb töten wir alle Weißen.“ Das ist Genozid.

In Ruanda haben wir gesagt: „Alle Tutsis müssen weg in unserem Land.“ Die Tutsis sind ins Ausland geflohen. Die Regierung hat gesagt: „Alle Tutsis sind des Todes!“ So haben sie auch mehr als 80 Leute aus meiner Familie getötet. Sie haben alle getötet, bis auf eine Schwester und einen Bruder. Und ich dachte: „Ich gehe nimmer in mein Dorf, meine Mutter ist da getötet worden und es war niemand mehr da.“ Jesus hatte gesagt: „Du musst 77 Mal verzeihen.“ Ich habe das gehört nach dem Genozid. Vorher habe ich Exerzitien gepredigt, und ich habe gesagt, wir müssen vergeben 77 Mal, aber ich habe nicht verstanden. Nach dem Genozid hatte ich verstanden: Ich hatte zu verzeihen, dass ich meine ganze Familie verloren habe.

Ich war Pfarrer. In meiner Pfarre habe ich immer über die Liebe gepredigt.

1973 wollten sie uns, die Tutsis, töten; ich bin geflohen nach Burundi. Und dort habe ich meine Berufung zum Priestertum erkannt und ich habe gesagt: „Wenn ich Priester bin, werde ich wieder in mein Land gehen, um über die Liebe zu predigen. Damit sich die Ruander wieder gegenseitig lieben.“ Also habe ich über die Liebe gepredigt. Ich war in dieser Pfarre 10 Jahre. Nach den 10 Jahren, in denen ich über die Liebe Jesu gepredigt hatte, war der Genozid – und sie wollten auch mich töten. Ich war kein schlechter Mann, ich war nur vom Tutsikreis. Sie haben 45.000 Leute aus unserer Pfarre getötet. In unserer Pfarre war ein Zentrum. Leute kamen von überall, um zu fliehen. Ich habe zu Jesus gesagt: „Jesus, heile diese Leute. Du hast geheilt in dieser Pfarre, ich habe gepredigt in dieser Pfarre über deine Liebe.“ Ich hatte eine tiefe innere Wunde, die ganze Nacht hatte ich geweint nach dem Genozid. Ich fragte Jesus: „Warum? Ich bin dein Priester, ich habe gepredigt über deine Liebe und jetzt dieser Genozid!“ Das war ein Problem für mich. Aber ich war geheilt, als ich vergeben hatte. Vergebung ist wunderbar!

Ich bin nach dem Genozid geflohen in den Kongo, vom Kongo nach Burundi, von Burundi nach Frankreich. Ich bin in Frankreich in die Charismatische Erneuerung und dort haben sie gepredigt über Jesus, der heilt. Da sie gewusst haben, dass ich den Genozid überlebt hatte, haben sie gesagt: „Ubald komm, wir brauchen noch jemanden, um zu predigen.“ So bin ich nach Frankreich geflogen nach Paray-le-Monial und habe dort gepredigt. Und ich habe den Pfarrer von Graz Karlau angerufen, der meine Priesterausbildung bezahlt hat. Und er hat mir gesagt: „Ubald, du bist müde. Du bist ohne Familie. Komm und ruhe ein wenig aus in Karlau.“ Er hat gesagt: „Christa Kübler fährt nach Lourdes in Frankreich, um zu beten. Fahre nach Lourdes, sie kommt mit einer Einladung nach Österreich. Komm zu uns.“ Ich bin nach Lourdes gefahren und habe gebetet und während dem Kreuzweg habe ich gehört: „Jesus, der ohne Sünde war, hat sein Kreuz getragen.“ Und ich habe eine Stimme gehört: „Ubald trage, akzeptiere dein Kreuz.“ Und ich habe Jesus gesagt: „Den Genozid zu akzeptieren, war für mich ein Kreuz das ich zu tragen habe.“ Von diesem Tag an habe ich nicht mehr geweint. Ich hatte ein gewandeltes Herz. Ich bin nach Graz gekommen und nach fünf Monaten habe ich gesagt: „Ich muss wieder in mein Land zurück.“ Ich war wieder stark und ich habe gesagt: „Ich muss gehen, um meinem Land die Liebe zu predigen und die Verzeihung. Und ich werde beten um Heilung.“ Die Leute waren voller innerer Wunden. Viele Leute wurden getötet und sie (die Überlebenden) sagten: „Ich werde nimmer in die Kirche gehen! Warum wurden sie getötet, warum hat Jesus nicht geholfen?“ In der Kirche habe ich nochmals begonnen, um Heilung zu beten und Jesus hat geheilt. Die Leute sind wieder in die Kirche gekommen und Jesus hat geheilt. Und die Leute sind wieder in die Kirche gekommen und wurden von ihren inneren Wunden und auch körperlich geheilt. Ich habe gepredigt über die Verzeihung – Verzeihung macht frei! Du kannst nicht geheilt sein, ohne zu verzeihen.

Verzeihen ist manchmal schwer, aber es ist immer möglich! Wenn du an der Unversöhnlichkeit festhältst, dann hast du ein schweres Gewicht zu tragen. … du plagst dich und kannst nicht mehr lachen. Wenn du verzeihst, dann bist du frei! Deshalb müssen wir verzeihen. Sonst werden wir krank unter dieser Last. Wenn wir einander verzeihen, sind wir frei und können beten und Jesus erhört unser Gebet. Aber wenn wir zögern zu verzeihen, verlieren wir Zeit!

Ohne zu verzeihen, ist dein Mann ein Gewicht für dich. Du kannst sagen: „Ich werde meinem Mann nie verzeihen!“ Aber der Mann wird eine Last für dich sein! Du kannst auch sagen: „Ich werde nie dieser Frau verzeihen!“, aber deine Frau wird ein Gewicht für dich sein. Wir sind Menschen, wir können aufeinander böse sein, er kann ein schlechter Mann sein, aber ich sage: „ Verzeih!

Ich war ein junger Pfarrer und wollte alles perfekt haben. Ich war böse, wenn etwas nicht gut war. Ich war böse mit den Christen und schimpfte: „Warum macht ihr das so? Warum …“ Und jeder hatte Angst vor mir. Ich war noch ein junger Pfarrer. Ich wollte einfach alles immer perfekt. Aber das ist nicht möglich. Aber ich wollte nicht böse sein zu den Leuten, ich wollte ein Heiliger sein. Und jeden Morgen war ich vor Jesus und ich habe gesagt: „Jesus, sei mir nicht böse, aber es ist nicht möglich für mich, ich bin immer böse mit den Leuten, aber heute ich will nicht so viel böse mit ihnen sein.“ Aber ich war schrecklich! Und ich betete wieder: „Jesus, ich kann kein guter Mann sein, ich bin immer böse mit den Leuten, aber ich will heute nicht so viel böse mit ihnen sein.“ Ich konnte mich nicht bekehren, weil es kein gutes Gebet war, weil ich sagte: „Es ist nicht möglich!“ Das war falsch!

Und ich habe Gottes Stimme gehört, die sagte: „Ubald, du musst lernen zu verzeihen.“ Ich habe gedacht: Ah, das kommt von Gott! Ich werde es probieren.

Und dann bin ich wieder mit meinem Sekretär böse gewesen und habe gesagt: „Warum dies und jenes?!“ Und ich erinnerte mich, dass ich verzeihen musste. Und nach einigen Minuten bin demütig gewesen und zu ihm hingegangen und habe gesagt: „Ich bitte um Verzeihung, ich bin böse mit dir gewesen, aber ich bin Pfarrer.“ Und der Sekretär sagte: „Ist gut, ich verzeihe dir.“

Und dann hatte ich wieder ein Problem mit dem Koch – und ich war wieder böse mit ihm. Nach einigen Minuten bin ich zum Koch gegangen und habe ihn um Verzeihung gebeten: „Ich bin so böse mit dir gewesen, bitte verzeih mir, aber ich bin der Pfarrer.“ Und ich war demütig. Und er sagte: „OK, ich verzeihe dir.“

Und durch das Praktizieren der Vergebung bin ich ein guter Mann geworden. Es war Friede in meiner Pfarre, Friede mit meinen Christen, … ja, wir müssen auf das hören!

Du kannst böse sein mit deiner Frau, aber du musst lernen, um Verzeihung zu bitten: „Meine Frau, ich bin böse gewesen zu dir, verzeih mir.“ Du musst um Verzeihung bitten – auch deine Kinder. Ein Leben ohne Verzeihung kann nicht sein. Familien ohne Verzeihung können nicht sein, denn sie werden kaputt. Wir sehen das – so viele Geschiedene! Sie sind Geschiedene, weil sie einander nicht verzeihen können.

Von heute an werdet ihr probieren zu verzeihen! Und du wirst sehen, du wirst bald heilig sein! Verzeihen! Du musst barmherzig sein. Viele Male verzeihen wir mit dem Mund, aber nicht mit dem Herz. Du sagst, ich verzeihe, aber mit dem Mund, und nicht mit dem Herzen! Ja, du musst verzeihen mit dem Herzen!

Mit dem Genozid hat man meine Mutter getötet. Ich habe dem Mann verziehen, der sie getötet hat. Aber ich fragte mich: „Habe ich diesem Mann wirklich richtig verziehen? Wenn du wirklich verziehen hast, dann muss er das auch sehen können.“ Seine Frau ist gestorben, als er (der Mörder meiner Mutter) im Gefängnis war. Sie ist krank geworden und gestorben. Und dieser Mann war im Gefängnis. Sie hat ihm zwei Kinder hinterlassen. Sie hatten keine Hilfe. Als ich das gehört hatte, dachte ich: „Ah, das ist die Gelegenheit, um ihm zu zeigen, dass ich ihm wirklich vergeben habe. Ich mache diese Kinder zu meinen Kindern und bezahle ihnen die Ausbildung. Ich werde alles tun, was sie brauchen. Ich muss barmherzig sein.“

Verzeihen dürfen wir nicht nur mit dem Mund, wir müssen barmherzig sein. Wenn du zu deinem Mann sagst: „Ich verzeihe dir!“, ohne zu ihm barmherzig zu sein, dann ist es nichts. Wenn du zu deiner Frau sagst: „Ich verzeihe dir!“, ohne zu ihr barmherzig zu sein, – das geht nicht!

Wir müssen einander vergeben, nur so kann Jesus heilen – körperlich und seelisch. Wir werden von Jesus geheilt, aber wir müssen einander verzeihen. Ohne Verzeihung keine Gnade!

Jesus wird dich heilen, nicht nur dich allein hier, sondern auch Leute, die nicht hier sind! Leute, die in Familien sind, im Ausland sind. Jesus wird Menschen hier im Krankenhaus heilen und auch in anderen Krankenhäusern. Jesus heilt, aber zuerst verzeihen wir einander.

Traude Schröttner über P. Ubalds Mission

Ich muss noch etwas ergänzen, weil P. Ubald das jetzt nicht gesagt hat. Der Herr hat ihn freigestellt jetzt als Prediger. Er hat erzählt, dass er Pfarrer war. P. Ubald hat die Gnade bekommen, über die Vergebung zu predigen. Er wird eingeladen in die ganze Welt, und er fährt überall hin, um über die Vergebung zu predigen. Und sein Bischof hat zu ihm gesagt: „P. Ubald, ich kann dich erst freigeben für diesen Dienst, den Gott dir jetzt schenkt, wenn du mir einen Priester aus deiner Pfarre bringst.“ Und voriges Jahr wurde ein junger Mann in seiner Pfarre zum Priester geweiht, der gesagt hat: „Durch meinen Pfarrer bin ich Priester geworden!“ Und dadurch wurde P. Ubald jetzt freigestellt für diesen Predigtdienst.

Er hat auch von Gott diese Vision bekommen, direkt am Kivusee (Lake Kivu) ein ganz ein großes Friedenszentrum, 28 Hektar groß, zu bauen für die Königin der Liebe. Am 13. August 2012 ist dort eine 1,80 m große Statue der Muttergottes angekommnen. Dort wird auch ein Zentrum von der heiligen Bakhita sein, denn P. Ubald war auch in Schio und hat dort die heilige Bakhita kennengelernt und hat gesagt: „Ich brauche die heilige Bakhita für mein Land, denn die heilige Bakhita wird unserem Land, das so geprüft ist, helfen zu vergeben. Und ich brauche die Königin der Liebe, weil die Muttergottes, die Königin der Liebe, wird den Menschen helfen einander wieder zu lieben.“

Und so ist dort ein ganz großes Zentrum im Entstehen.

Er predigt dort nicht für 10.000 Menschen, er predigt dort zu 50.000 und zu 100.000 Menschen. Als die Muttergottesstatue dort angekommen ist, waren etwa 25.000 Menschen dort versammelt und beteten – der Boden hat gebebt als diese 25.000 den Namen Maria gerufen haben.

Das ist P. Ubalds Charisma heute. Er hat auch eine neue Gemeinschaft mit Schwestern und Brüdern gegründet, die Gemeinschaft „Missionaries of Peace“. Die Sr. Oberin dieser Gemeinschaft, Sr. Donata, ist eine Hutu. P. Ubald ist jetzt der geistliche Leiter dieser neuen Gemeinschaft, in der die Hutus und Tutsis wieder zusammenkommen. In diesem Orden sind sehr viele Berufungen, wie bei Mutter Teresa. Es sind so viele junge, wunderschöne Menschen, Burschen und Mädchen, für die P. Ubald dort ein Noviziat bauen muss, denn sie haben keinen Platz für die ganzen Berufungen. Das ist jetzt die neue Berufung von P. Ubald.

Und auch Sr. Donata hat diese Berufung, schon vom kleinsten Kindesalter an den Gedanken des Friedens in die Erziehung mit hineinzunehmen: Du bist Bruder, du bist Schwester! Und nicht, du bist Hutu oder Tutsi, denn wir alle haben einen Vater! Das macht diese Schwesterngemeinschaft, die den Namen „Missionare des Christuskönigs“ trägt. Das ist P. Ubalds Werdegang und Gott hat ihn hineingeführt in diese Berufung.