Statue der Gottesmutter
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Was dürfen wir Jesus schenken?

Liebe anbieten und auch den Weihrauch unserer Gebete und unserer Sehnsucht nach Gott. Als Myrrhe wird Jesus gerne unsere Leiden und unsere Schmerzen annehmen.

Aber oftmals erleben wir uns als arm und bloß vor Gott, als Menschen, die nichts zu geben haben. Das Erleben unserer Armut ist eigentlich ein großes Geschenk, das uns auf den Boden zurückbringt und demütig macht. Solange uns die leeren Hände traurig und missmutig stimmen, lebt der Stolz noch in uns. Erst wenn uns unser Kleinsein vor Gott froh macht, sind wir in der Demut angekommen. Kleine Kinder können vieles nicht, aber das macht sie nicht traurig sondern schürt das Vertrauen in den, der ihm helfen kann. Sie haben noch nicht viel zu geben, aber sie erwarten sich alles, was ihnen fehlt, von ihren Eltern und denen, die größer sind als sie.

„Wer klein sein kann, wie dieses Kind“, sagte Jesus einmal. Desto mehr wir erkennen, dass wir von Gott abhängig sind, desto glücklicher müssten wir sein. In einem Lied zur Gabenbereitung heißt es: „Mit leeren Händen kommen wir und haben nichts zu geben. Doch unsre Herzen schenken wir, sie sollen für dich leben.“

Die Drei Könige schlugen  einen anderen Weg ein, als sie wieder zurück in ihr Leben gingen. Und so können auch wir Jesus kein größeres Geschenk machen, als ihn um die Gnade der Umkehr zu bitten. In der zweiten Strophe des bereits ziterten Liedes wird um die Umkehr des Herzens gebeten: „Nun wandle auch die Herzen um, so wie es dir gefällt, damit wir stets das Rechte tun, da draußen in der Welt.“

Gottes Stern, leuchte uns

 

Gottes Stern, leuchte uns,
Himmelslicht der Schöpfung.
Aus Finsternis und dunkler Nacht
hat Gott der Welt das Licht gebracht.
Gottes Wort die Welt erschuf,
Menschen, höret seinen Ruf.
Wir haben seinen Stern gesehen
und kommen voll Freude.

 

Gottes Stern, zeige uns
stets den Weg zum Leben.
So machten sich die Weisen auf
und folgten deinem Himmelslauf.
Gottes Sohn, ein Menschenkind:
Eine neue Zeit beginnt.
Wir haben seinen Stern gesehen
und beten voll Freude.

 

Gottes Stern, leite uns,
Zeichen der Verheißung.
Durch Jesu Kreuz, der Liebe Macht,
ist Gottes Heil an uns vollbracht.
Gottes Geist ist uns geschenkt,
der uns durch die Zeiten lenkt.
Wir haben seinen Stern gesehen
und glauben voll Freude.

 

Gottes Stern, halte Wacht
über Land und Leute,
der du in Köln am Hohen Dom
strahlst golden über Stadt und Strom.
Gottes Haus, in dem wir steh’n,
himmlisches Jerusalem.
Wir haben seinen Stern gesehen
und singen voll Freude.

 

Gottes Stern, weiche nicht
aus dem All der Welten.
Der gold’ne Schrein, der gold’ne Stern,
sie führen uns zu Gott, dem Herrn.
Gottes Volk, sei selbst der Stern,
Zeichen Gottes nah und fern.
Wir haben seinen Stern gesehen
und bringen die Freude.

 

Gotteslob Nr. 259 / Text: Oliver Sperling/Christoph Biskupek

© pixabay free

In laudibus Virginis Matris, Homilia 2,17 Bernhard von Clairvaux

„Erheben sich die Stürme der Versuchung, befindest du dich inmitten der Klippen der Trübsale, blicke auf zum Stern des Meeres, rufe Maria zu Hilfe! Wirst du auf den Wogen des Hochmutes, des Ehrgeizes, der Verleumdung, des Neides hin und her geworfen, blicke auf den Stern, rufe Maria an. Wenn der Zorn, der Geiz, die Fleischeslust das Schiff deiner Seele hin und her schleudern, blicke auf Maria!

Bist du über die Schwere deiner Sünden bestürzt, über den elenden Zustand deiner Seele beschämt, bist du von Schrecken erfasst bei dem Gedanken an das Gericht, beginnst du immer tiefer in den Abgrund der Trostlosigkeit und der Verzweiflung zu sinken, denke an Maria!

Mitten in Gefahren, Nöten und Unsicherheiten denke an Maria, rufe Maria an.
Ihr Name weiche nicht aus deinem Mund, weiche nicht aus deinem Herzen!
Damit du aber ihre Hilfe und Fürbitte erlangest, vergiss nicht ihr Vorbild nachzuahmen.

Folge ihr, dann wirst du dich nicht verirren. Rufe sie an, dann kannst du  nicht verzweifeln, denk an sie, dann irrst du nicht.
Hält sie dich fest, kannst du nicht fallen. Schützt sie dich, dann fürchte nichts! Führt sie dich, wirst du nicht müde.
Ist sie dir gnädig, dann kommst du sicher ans Ziel!

Erscheinung des Herrn

Der bei uns im Volksmund gebräuchliche Name für dieses Fest ist „Dreikönigtag“. Dieser Name wird nicht zuletzt durch die Sternsingeraktion der katholischen Jungschar und Jugend unterstrichen.

Was aber bedeutet Erscheinung des Herrn? Am Ende der weihnachtlichen Zeit werden wir darauf hingewiesen, dass wir Christus aus den „Augen verlieren“, die Krippe wird eingepackt und verstaut. Jesus, das kleine Kind, ist sozusagen nicht mehr zu sehen. Johannes (1 Joh 4,12) sagt uns dazu: „Niemand hat Gott je geschaut, aber wenn wir einander lieben, bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollendet“. Epiphanie oder Erscheinung des Herrn geschieht immer dann, wenn wir den Menschen um uns in dieser Liebe begegnen: in unserem Lächeln, in unserer Dankbarkeit, in unserer Freude. In jeder liebenden Bewegung des Herzens feiern wir Erscheinung des Herrn, immer dann, wenn wir im DU Jesus Christus erkennen.

Das ist es auch, was die Begegnung der Weisen, Magier und Sterndeuter mit dem göttlichen Kind ausmacht: Sie suchen Großes, Mächtiges und entdecken die Liebe. Sie bringen Geschenke und sind doch selbst so reichlich beschenkt worden. Sie tragen das Licht der Liebe in eine dunkle Welt. Lassen wir dieses Licht durch uns bei vielen Menschen aufleuchten, denn weil dieses Kind in Betlehem geboren wurde, weil uns in diesem Kind Gott selbst erschienen ist, gibt es Hoffnung für alle Menschen, auch für jene in der Ferne, für jene, die Gott suchen.
Im Tagesgebet des Dreikönigtages betet der Priester stellvertretend für uns: Allherrschender Gott, durch den Stern, dem die Weisen gefolgt sind, hast du am heutigen Tag den Heidenvölkern deinen Sohn geoffenbart. Auch wir haben dich schon im Glauben erkannt. Führe uns vom Glauben zur unverhüllten Anschauung deiner Herrlichkeit. Darum bitten wir durch Jesus Christus. Lieben wir einander, um die Erscheinung des Herrn in der Welt sichtbar zu machen und viele auf dem Weg zur unverhüllten Anschauung Gottes mitzunehmen.