Statue der Gottesmutter
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Eymard suchte nach einem neuen Weg, um den Orden der Eucharistiner zu gründen

Jener Weg erwies sich als steinig und mit vielen Kreuzen gespickt. Es kam zu Zerwürfnissen mit den Vorgesetzten, was zur Folge hatte, dass er in persönliche und finanzielle Nöte gelangte. Körperliche Erschöpfung machte sich allmählich breit. Aber am 13. Mai 1856 erhilt er dann doch vom Erzbischof von Paris die ersehnte Erlaubnis, eine neue Gemeinschaft gründen zu dürfen. Das erste Kloster hatte seine Niederlassung in der Rue d’Enfer in Paris. Acht Monate nach der Gründung der Eucharistiner wurde das Allerheiligste am 06. Jänner 1857 zum ersten Mal feierlich ausgesetzt.

Anfangs war seine Gemeinschaft von schweren Misserfolgen gekennzeichnet. Innerhalb weniger Jahre musste er zweimal seine Haus schließen und anderswo wieder neu beginnen. Die Armut war zu groß – und die Mitgliederzahl wohl auch deshalb zu gering.

Doch langsam zeigte sich Gottes Wille und das Werk begann zu wachsen – auch dank vieler Wohltäter, die P. Eymard unterstützten. Weitere Häuser konnten eröffnet werden.

Pius IX. bestätigte die Kongregation am 08. Mai 1863

Fünf Jahre danach konnte auch ein weiblicher Zweig gegründet werden: Die Dienerinnen des Allerheiligsten Altarsakramentes. Doch damit des Schaffens noch nicht genug, rief er auch einen „Priester-Anbetungsverein“ und eine „Laienkongregation“ ins Leben.

Während der Ordensgründer einen deutlichen Hang zur Kontemplation, zur Anbetung des Allerheiligsten zeigte, drängte sein erster Gefährte, der nach Eymards Tod sein Nachfolger wurde, in die andere Richtung und förderte mit Vorliebe die apostolischen Werke. Er war die rechte Hand von P. Pierre Julien, der häufig abwesend war, Exerzitien gab und Predigten hielt oder neue Niederlassungen gründete.

Wie es so oft in Heiligenbiografien zu finden ist, so genoss auch P. Eymard eine besondere geistliche Freundschaft mit einem großen Heiligen: Johannes Maria Vianney, dem Pfarrer von Ars. Eymard war danals Direktor des eben neu gegründeten III. Ordens der Maristen. Ein Jahr nach der Gründung, am 08. Dezember 1846, nahm er Vianney in den Dritten Orden als eines der ersten Mitglieder auf. Später sagte der Pfarrer von Ars über seinen 25 Jahre jüngeren Freund:

„Er ist ein großer Heiliger!“

Und über die Gründung der Eucharistiner prophezeite er: „Der liebe Gott bereitet seine Werke lange früher vor. Er geht dabei bedächtig, aber stets sicher vor. Er scheut vor Prüfungen nicht zurück; wir haben dafür einen Beweis bei einem heiligmäßigen Priester, der Ordensmann ist. Der Herr hat damit begonnen, dass er ihm eine große Liebe zum Heiligsten Sakrament geschenkt hat. Diese Liebe folgt ihm überallhin, er kann sich nicht von ihr lösen. Er wird gewiss das erreichen, was unser Herr von ihm wünscht. Dieser Ordensmann ist P. Eymard. Er wird viel zu leiden haben, selbst von seiten seiner größten Freunde. Er soll sich jedoch nicht entmutigen lassen: dies ist ein Beweis dafür, dass Gott sein Werk will; und was es auch kosten mag, er wird ans Ziel gelangen. Die Kongregation, die er gründen wird, wird eine große Blüte erleben. Sie wird sich allen und jedem zum Trotz in allen Ländern ausbreiten… Aber es bedarf stets großer Geduld und Ergebenheit, denn diese braucht es, wenn man ein Werk Gottes ins Leben ruft; die Freunde werden nämlich zu Feinden. Sobald diese jedoch merken, dass Gott trotz allem das Werk gelingen lässt, kommen sie zurück. Das wird auch ihm passieren.“ Sichtlich gerührt von diesem bedeutungsvollen Werk, das der Herr durch seinen Freund wirken wollte, sagte Vianney: „Wie schön ist dieses Werk! Wie groß ist es!… Die Anbetung durch die Priester!… O wie schön!…“

Die Anbetung durch die Priester, die Anbetung durch alle Menschen, das war der Herzenswunsch P. Eymards: „Wir wollen Jesus in der Heiligen Eucharistie nicht nur anbeten, Ihn lieben, Ihm dienen, sondern wollen ganz besonders auch darauf hinwirken, dass Er von allen Herzen erkannt, angebetet, geliebt und Ihm von allen Menschen gedient werde!“

Am 21. Juli 1868 hat sein heiliges Priesterherz zu schlagen aufgehört. Zuvor zelebrierte er in La Salette seine letzte heilige Messe. Der große Förder der Eucharistie, der Vorläufer der Eucharistischen Kongresse, der Apostel der Oftkommunion, der Befürworter der Kinderkommunion, der Förderer der Ewigen Anbetung,… hinterließ seiner Nachwelt ein unbeschreiblich großes Werk. Die Prophezeiung des heiligen Pfarrers von Ars fand ihre Erfüllung. Nach seinem Tod beerbte der heilige Eymard seinen Freund Vianney, der in einen neuen Sarg umgebettet wurde: Eymards unverwester Leib fand in Vianneys Glassarg seine letzte Ruhe.

Quellen: www.eucharistie.cz, kathpedia

„Ein Jahrhundert schreitet voran oder geht zurück in dem Maß, in welchem das Allerheiligste Sakrament verehrt wird.“

(P. Pierre Julien Eymard)

Was ist Gott anderes als Leben und Lieblichkeit,
leuchtendes Licht, unvergängliche Güte,
richtende Gerechtigkeit und heilendes Erbarmen?